Roisdorfer KircheIn St. Sebastian steht erstmals eine Pfingstkrippe

Liebevoll drapieren (v.l.) Wilfried Schwarz, Angela Bremm und Ernst Gierlich die Figuren. Die stammen eigentlich aus der Weihnachtskrippe.
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Bornheim – Seit ein paar Tagen steht in der Kirche St. Sebastian in Roisdorf wieder eine Krippe – diesmal aber nicht zu Weihnachten, sondern zu Pfingsten, dessen Spiritualität es zu einem der schwerer zu fassenden kirchlichen Feste macht.
Nicht Jesus, Maria, Joseph, Engel und Hirten stehen im Mittelpunkt, zu sehen sind Szenen rund um die Geburtsstunde der Kirche, Apostel, auf die Flammen regnen und die plötzlich in fremden Sprachen reden können. In der Form eines Triptychons zeigt die Pfingstkrippe Ereignisse, die sich vor mehr als 2000 Jahren in Jerusalem ereignet haben könnten. Die Idee zu dieser biblischen Darstellung hatte Diakon Adi Halbach.
Heimat-Maske
Eine ganz spezielle Gesichtsmaske hat Ernst Gierlich, Vorsitzender der Heimatfreunde entworfen und damit eine Idee von Ortsvorsteherin Gabriele Kretschmer umgesetzt. Die Maske zeigt das Roisdorfer Wappen und den Schriftzug: „Roisdorf oss Dörp“. Zunächst 30 dieser originalen Stücke hat Gierlich anfertigen lassen, auch Diakon Adi Halbach (Foto) trägt eine. Nachbestellungen sind aber jederzeit möglich. Kosten: 8 Euro. heimatfreunde.roisdorf@t-online.de (mkl)
Vor dem Roisdorfer Altar hat Maria die Jünger um sich versammelt und bis zum Wochenende soll sich das Bild noch einmal verändern. Dabei denkt Halbach an die Darstellung des Heiligen Geistes, der 50 Tage nach Ostern für die Jünger sichtbar wurde.
Arianita Mölder, die für die Förderung des Ehrenamts in der Pfarrei zuständig ist, hatte für die Kommunionkinder während der Corona-Krise Möglichkeiten gesucht, sie trotz Kontaktsperre in die kirchlichen Feste einzubinden. „Sie wollte zunächst etwas zum Thema Frieden gestalten“, so Halbach.
Inzwischen sind die Kommunionkinder ebenso wie die Jungen und Mädchen der Kindergärten, der Grundschule und der Offenen Ganztagsschule in Roisdorf eingeladen, Friedenstauben und Feuerzungen für die Pfingstkrippe zu basteln. Anleitungen sind auf der Homepage des Seelsorgebereichs zu finden. In der Kirche steht auch ein Korb, in den die Bastelwerke hineingelegt werden können.

Ganz neu eingekleidet wurden die Figuren für die Pfingstkrippe.
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Bei der Krippe handelt es sich um drei mit Scharnieren verbundene Tafeln. „Die eigentliche Krippe hat uns die Schreinerei Kievernagel ehrenamtlich gefertigt“, informiert Ernst Gierlich, Vorsitzender der Roisdorfer Heimatfreunde. Er hat die Tafeln bemalt und sich dabei am Original, der Kapelle des Coenaculum (Abendmahlssaal) in Jerusalem orientiert.
Kleider machen neue Leute
Eine ganz besondere Bewandtnis hat es mit den Figuren, die in der Krippe stehen und die die Apostel darstellen. „Es sind die Hirten und Könige unserer Weihnachtskrippe“, verrät Angela Bremm. Als Mitglied im Team der Krippenbauer hat sie den Figuren für die Pfingstkrippe neue Kleider genäht. Bei der Wahl der Stoffe habe sie sich natürlich an der damaligen Zeit orientiert. „Streifenmuster gab es schon, geblümte Stoffe allerdings noch nicht“, erklärt sie. Alle Stoffe habe sie aus ihrem Fundus nehmen können. Begeistert ist auch Krippenfachmann Wilfried Schwarz, der alljährlich die Weihnachtskrippen-Ausstellung der Heimatfreunde mit organisiert.
Derweil ist Adi Halbach schon einen Schritt weiter. „Die Pfingstkrippe hat noch Potenzial“, sagt er und denkt dabei an die bildliche Darstellung des letzten Abendmahls an Gründonnerstag. Den passenden Saal habe man ja nun schon. Zunächst jedoch rief er alle Kinder in Roisdorf auf, fleißig Friedenstauben und Feuerzungen für die Pfingstkrippe zu basteln.