Alaaf und Arriba: Mit 800 Teilnehmern im Zug feierte der Bornheimer Ort Merten am Veilchendienstag eine kunterbunte „Fiesta Merticana“.
Veilchendienstagszug in Bornheim„Alaaf und Arriba – Fiesta Merticana“

So sehen die Wunderland-Kaninchen Alex und Lea aus. Von ihrer Sorte war in der Gruppe "De Strwwelliesen" eine ganze Schar unterwegs.
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Der karnevalistische Nachwuchs in Merten ist für Generationen gesichert. Einmal mehr stellten das die Mertener Pänz beim großen Veilchendienstagszug unter Beweis. Ganze Scharen der kleinen Karnevalisten liefen ganz vorne an der „Zugspitze“ des traditionellen Karnevalsumzugs. Unter dem Motto „Mir sin de P(fl)änzche us dem Kloster“ stellten sich die gut 60 Pänz aus der KiTa St. Luzia vor. „Der Frühling ist da“ und „och ist das schön!“, freuten sich die vielen Zuschauer beim Anblick dieser fröhlichen Blumen- und Gärtner-Kinderschar.

So sieht der Nachwuchs der Karnevalisten in Merten aus - Die Plänzche vom KiTa Luzia liefen fröhlich direkt vorne als "Zugspitze" mit rund 60 Kindern und Erwachsenen im närrischen Treiben mit.
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Applaus gab es für die Heinrich-Böll-Schüler, die sich als Bautrupp zum Thema Schulneubau in Merten mit kölschem Optimismus zu Wort meldeten. Ihr Motto: „Et hätt noch immer jot jejange.“ Mit einem bunten Karnevalszug setzte die Mertener Dorfgemeinschaft dem närrischen Treiben auf den Straßen und Gassen im Vorgebirge am Veilchendienstnachmittag ein geradezu triumphales Ende.

Die Jecken der KG "Jeck op Jück" lieben Konfetti und haben sich deswegen gleich selber als buntes Konfetti auf den Weg gemacht.
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Zugführer Uwe Weiß schickte 67 Gruppen mit 18 Motivwagen, zehn Bagagewagen und fünf Musikzügen mit insgesamt mehr als 800 Teilnehmern pünktlich um 14 Uhr auf die Reise. Tausende Jecken standen Spalier und freuten sich an dem Bild, dass sich ihnen bot. Auch die Jugend des SSV-Merten durfte dabei nicht fehlen, die sich als Merkur-Kicker ein Stelldichein gab. Bunt wie Konfetti folgten ihnen die Karnevalisten der KG „Jeck op Jöck“ auf dem Fuße. Hunderte kleine und farbenfrohe Bommel hatten sie dazu selber gewickelt und auf ihr Kostüm genäht. „Locker kamen da pro Kostüm acht bis zehn Stunden zusammen“, berichtete Andrea Zingsheim, auch als Konfetti verkleidet.

"Alaaf und Arriba - Fiesta Merticana" riefen die rund 50 Mexikaner der Karnevalsfreunde. Auch sie feierten 40. Zugjubiläum.
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Als Badespaß präsentierten sich die „Drömdööpcher“ mit eigenen Badeenten auf dem Kopf. Zurecht kommentierten die „Jecken Höhner“: „In Merten ist der Teufel los“. Und das meinten die als Teufel kostümierten „Höhner“ sogar wortwörtlich. Gesichtet wurden aber auch Löwen der Gruppe Horst, Piraten vom Vürjebirch und kölsche Originale, die auf ihrem Wagen sogar den Dom von Kölle stehen hatten. Harry Potter war ebenfalls mit dabei – und er hatte sogar seine ganze Zauberschule der KG Blau-Weiß mitgebracht. „Nur zaubern muss ich noch üben“, sagte Zauberlehrling Nathan (15).

Die Optimisten der Heinrich Böll Schule kamen direkt als Bauarbeiter und ließen alle wissen: "Et hätt noch immer jot jejange."
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Kinderleicht schien es jedoch den „Quallmännern“ ihrem Motto folgend zu fallen, die Stääne danze zu lassen – auf ihrem Motivwagen, aber auch auf ihren Köpfen. Auch die Zirkus-Clowns der Freiwilligen Feuerwehr waren unterwegs und eine ganze Bande Wunderland-Kaninchen der „Struwwelliesen“. Die Hippies der Extollitäten Theo und Susanne waren mit Blümchen im Haar und dem Peace-Zeichen um den Hals zum zweiten Mal im Zugtreiben dabei. Erst 2063 können sie das Jubiläum feiern, mit dem in diesem Jahr zum einen die „Karnevalsfreunde Merten“, zum anderen die „Heide Röschen“ mit ihren Gründungsmitgliedern Monika und Peter Kaufmann die lange Tradition des Mertener Karnevals verdeutlichten. Denn beide Vereine sind schon seit 40 Jahren feste Bestandteile des Mertener Veilchendienstagszuges. „Alaaf und Arriba – Fiesta Merticana“, sangen die Karnevalsfreunde begeistert. Ihre roten Sombreros hatten jeweils einen stolzen Durchmesser von 80 Zentimetern. Leuchtend und ideenreich hatte sich auch die Gruppe „de Höppekraade“ wieder in Schale geschmissen, die nicht als Geckos, sondern als „Jeckos“ die Farbenpracht im Zug bereicherten.

Keine Geckos sondern Jeckos der Gruppe Höppekraade brachten Farbe ins Spiel.
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Auffallend waren auch in diesem Jahr wieder die vielen Motivwagen, die dem Merten Zug eine besondere Note geben. Noch immer gibt es im Ort einige Karnevalsgruppen wie die „Heide Röschen“ und auch die „Männer Reih“, die ihre Wagen selber bauen und mit Tausenden Papierröschen über Monate hinweg gestalten. Oben auf der Heide in ihrer „Kreativhalle“ haben die „Männer Reih“ wieder ein wahres Meisterwerk fabriziert. Als Entenfischer von der Heide hatten sie eine XXXL-Ente aus unzähligen Papierröschen auf ihren Wagen gebastelt: Mit lobenden Worten wie „toll“, „klasse“ und „Bravo“ staunten die Zuschauer über die Entenfischer und ihren Motivwagen. Den traditionellen Schlusspunkt des Zuges setzten die Tollitäten, die hoch von ihrem Festwagen aus ganz Merten zum Weinparadies erklärten.