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Viele Veranstaltungen abgesagtCorona und kein Ende – das gilt auch für Bornheim

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Es hagelt allerorten Absagen von Veranstaltungen, so wie hier für die Queckenberger Kinderbörse.

Bornheim – Dort wurde schon vor einer Woche der erste Infektionsfall gemeldet, mittlerweile hagelt es Absagen von Veranstaltungen. Hat das Virus auch spürbare Auswirkungen auf das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Stadtgebiet? Die Rundschau fragte nach.

Fast 400 Gäste besuchten zum Beispiel am vergangenen Wochenende die beiden vom Kulturforum organisierten Beethovenkonzerte im Ratssaal. Während im benachbarten Köln wegen des Corona-Virus jetzt auch das Literaturfestival Lit.Cologne komplett abgesagt wurde, im Rhein-Erft-Kreis insbesondere in der Hotelbranche ein Rückgang von teils über 80 Prozent einige Hotelbetreiber sogar in Existenznöte bringt, bleibt der Restaurant- und Gaststättenbetrieb im Stadtgebiet Bornheim offenbar (noch) weitestgehend von den Auswirkungen verschont. „Wir sind für die kommenden vier Wochen während der Woche restlos ausgebucht“, erklärte zum Beispiel Chris Kraebe vom Hotel-Restaurant „Rheinterrassen“ in Widdig. Nur vereinzelt hätten Gäste ihre Buchungen storniert. Dafür seien dann aber gleich Geschäftsgäste und Monteure nachgerückt. Einzig die Kurzurlauber an Wochenenden blieben aktuell aus, so dass samstags und sonntags auch schon mal einige Zimmer leer stünden. Völlig ungestört liefe hingegen der Gastronomiebetrieb weiter.

Auch im Schlosshotel Domäne Walberberg sind, wie die Mitarbeiterin Geelke Boehm-Offermann auf Anfrage erklärte, bisher keine Buchungsrückgänge oder Stornierungen zu verzeichnen. „Tagungen wurden bisher auch nicht abgesagt“, so Boehm-Offermann. Bei Maria Wieler im Landgasthaus Wieler in Walberberg sieht es ähnlich aus. „Nach Karneval ist es hier immer ein bisschen ruhiger“, sagt sie, das sei zunächst nichts Außergewöhnliches.

Das fällt aus

Rheinbach: „Liedstrich“, das Singer-Songwriter-Format des Vereins „Rheinbach Liest“, sollte am Samstag, 14. März, um 19.30 Uhr in der Aula des Sankt-Joseph-Gymnasiums beginnen. „Auf Wunsch des Hausherrn müssen wir den Liedstrichtermin leider absagen und einen neuen Termin finden“, schreibt Gerd Engel. Der Folgetermin „Satzanfang“ am 21. März im „Gästezimmer“ ist auch davon betroffen.

Alfter: Die Chorgemeinschaft Eintracht Volmershoven-Heidgen verschiebt ihr für den 28. März geplantes Konzert ins Frühjahr 2021. Laut Veranstalter behalten Eintrittskarten ihre Gültigkeit, können aber auch bei allen Chormitgliedern zurückgegeben werden. Infos bei Dorothea Six, Ruf (02 28) 64 22 98.

Swisttal: Der Heimat- und Verschönerungsverein Buschhoven (HVV) sagt seine für 16. März geplante Mitgliederversammlung ab. Vorsitzender Frank Wendorf: „Wir bitten unsere Mitglieder, uns ihre Anregungen zum Jahresprogramm schriftlich zukommen zu lassen.“ E-Mail: hvv-buschhoven@gmx.de.

Bornheim: Die Bonner Werkstätten in Hersel streichen ihr für Samstag, 28. März, geplantes Frühlingsfest.

Wachtberg: Das Konzert „Indian Night“ mit André Krengel am Freitag, 13. März, im Köllenhof in Wachtberg-Ließem wurde gecancelt. Der Eintrittspreis für bereits erworbene Eintrittskarten wird laut Gemeindeverwaltung im Rathaus Berkum erstattet. (jr)

Eine ganz andere Situation beschreibt Reinhard Griep, Leiter der Jugendakademie in Walberberg. Die für diese Woche geplante internationale Konferenz findet zwar statt, doch werden die internationalen Partner nicht vor Ort, sondern per Videokonferenz zu den deutschen Teilnehmern in die Jugendakademie geschaltet. Darüber hinaus seien aktuell die deutsch-bosnische, die deutsch-polnische und die deutsch-griechische Jugendbegegnungen storniert worden. „Teils haben die Lehrer Sorge, mit den Schülern in Quarantäne zu geraten, teils fürchtet man aber auch eine mögliche Ansteckung“, erklärte Griep die Gründe. Noch weiß er nicht, wie es weitergehen soll, zumal ja auch noch gar nicht abzusehen ist, wie sich die Lage weiterentwickelt. „Schlimm wird es, wenn auch die Buchungen der Schulen für das Frühjahr und den Sommer storniert werden“, befürchtet Griep.

„Der Wunsch, Reisen zu stornieren, wächst“, informiert Philipp Krumpen vom TUI-Reisebüro in Bornheim. In seinem Reisebüro sprechen aktuell viele Kunden vor, um sich beraten zu lassen. „Aktuell gibt es aber keine Möglichkeit, kostenlos eine Reise zu stornieren.“ Deutlich rückläufig seien zurzeit die Buchungen insgesamt. „Aber erfahrungsgemäß ist es nach den starken Monaten im Januar und Februar im März immer ein bisschen ruhiger.“ Die meisten Sommerreisen seien gebucht. „Wer jedoch bisher noch nicht gebucht hat, der wartet jetzt erst einmal ab“. Abgesagt wurde auch das Benefizkonzert in der Bornheimer Kaiserhalle zugunsten des Aktionsbündnisses „Jugend trifft Blaulicht“. „Es soll aber im Frühjahr 2021 nachgeholt werden“, erklärt Dominik Pinsdorf, Initiator des Bündnisses und Vorsitzender des Stadtjugendrings. Aufgrund der aktuellen Lage habe das Ordnungsamt die Empfehlung gegeben. „Parallel dazu kam von der Führungsstelle der Hilfsorganisationen der Hinweis, dass die Einsatzbereitschaft der Hilfsorganisationen durch den Besuch von großen Veranstaltungen nicht gefährdet werden soll. Zurzeit ruht deswegen die Jugendarbeit in allen Hilfsorganisationen im Stadtgebiet“, so Pinsdorf. Auch Übungen finden nicht statt.

Wie Bornheims Stadtfeuerwehrchef Wolfgang Breuer erklärt, haben sich die Kollegen in allen sechs linksrheinischen Kommunen auf Empfehlung des Kreises darauf geeinigt, auch Versammlungen und Übungsdienste zunächst ruhen zu lassen. Breuer selber hat dann eine Dienstanordnung für seine Löschgruppen herausgegeben. „Uns geht es nur darum, die Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes und der Feuerwehr hier im Stadtgebiet sicherzustellen“, unterstreicht Breuer. (mkl/jr)