Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Diskussionen um neue VerkehrsführungTestphase beim City-Ring beginnt am Sonntag

Lesezeit 3 Minuten

Für den Radverkehr in der Kaiserstraße hatte die Stadtverwaltung im Juni vier Alternativen vorgelegt.

Bonn – Die sieben Monate dauernde Testphase zum erweiterten City-Ring und der Kaiserstraße beginnt am Sonntag. Ziel ist laut Verwaltung, den Autoverkehr in Rathausgasse, Stockenstraße, Am Hof und Wesselstraße zu reduzieren, um die Innenstadt zu entlasten und die städtebauliche Anbindung des Hauptgebäudes der Universität an die Fußgängerzone zu verbessern. Heute um 18 Uhr wird das Projekt im Ratssaal des Stadthauses von Oberbürgermeister Ashok Sridharan vorgestellt und Fragen beantwortet.

Beim City-Ring wird der Verkehr aus Richtung Süden nicht mehr über die Rathausgasse, sondern über die Straßen Am Hofgarten, Fritz-Tillmann-Straße und Kaiserstraße geführt. Die Einbahnstraße in der Franziskanerstraße wird umgedreht. Die Stockenstraße bleibt zunächst bis 31. Dezember geöffnet. Danach wird die Durchfahrt auf die Straße Am Hof bis zum 31. März gesperrt. Die Verwaltung hatte nur einen Testzeitraum bis maximal 31. Dezember vorgeschlagen. In dem sollte die Zufahrt offen bleiben und nach drei Monaten dann über die Erfahrungen berichtet werden.

Für den Radverkehr in der Kaiserstraße hatte die Stadtverwaltung im Juni vier Alternativen vorgelegt. Verwaltung und Politik favorisierten verschiedene Lösungen, am Ende schlug der OB laut Verwaltung dann vor, den Pkw-Verkehr aus der Straße herauszunehmen, eine Umweltspur nach Süden einzurichten und den Radverkehr nach Norden auf dem vorhandenen Weg entlang der Bahn und auf der Fahrbahn abzuwickeln. Dieser Vorschlag wurde auch vom Stadtrat beschlossen, aber mit der Änderung, dass an der Nassestraße das Geradeausfahren für den Pkw-Verkehr untersagt und ein Rechtsabbiegegebot eingerichtet wird.

In der Kaiserstraße wird der Radverkehr in Richtung Süden mit Bussen auf einer Umweltspur geführt, für alle anderen Fahrzeuge wird die Straße in Richtung Süden gesperrt. In Richtung Innenstadt können Radler auf dem Weg entlang der Bahn fahren, allen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme von Bussen wird die Weiterfahrt Richtung Norden an der Einmündung Nassestraße untersagt. Auf der Kaiserstraße wird Tempo 30 angeordnet, etwa 60 Parkmöglichkeiten entfallen.

Massive Kritik von Bürgerinitiative

Die „Initiative für eine lebenswerte Südstadt“ kritisiert die geplanten Neuregelungen. Mit der Lenkung des Verkehrs durch die Nassestraße habe der Rat „Schlimmeres beschlossen, als man sich jemals denken konnte“. Die Proteste der Bürgerinitiative, Studierendenwerk, Caritas, Uni-Instituten, Einzelhandelsverband und vieler Anwohner und Firmen seien „völlig verpufft“, so die Initiative. Die Schleifenlösung Nassestraße sorge bei 3000 Fahrzeugen am Tag für etwa 1000 Kilometer Umwege. Ähnliches gelte für den City Ring, wo 5000 Fahrzeuge rund 3000 zusätzliche Kilometer in Kauf nehmen müssten. Die Initiative hat die Ratsfraktionen am 20. September ab 18 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in der Mensa Nassestraße eingeladen.

Zuvor soll bereits ab 16.30 Uhr ausgehend vom Parkplatz der Mensa Nassestraße ein Protestzug durch die betroffenen Straßen ziehen.