Haus Katharina in KönigswinterEhemaliges Altenheim wird Flüchtlingsheim

Bis zu 200 Asylbewerber können im ehemaligen Haus Katharina unterkommen. (Archivfoto)
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Königswinter – Nach dem Übergangsheim in Stieldorf und der Paul-Moor-Schule in Oberpleis hat die Stadt Königswinter jetzt eine dritte Großimmobilie, in der sie Flüchtlinge unterbringen kann: Die Stadt hat das ehemalige Altenheim Haus Katharina an der Kurfürstenstraße in der Altstadt und das angrenzende Doppelhaus an der Paul-Lemmerz-Straße für fünf Jahre angemietet.
Bis zu 200 Menschen finden dort Platz. Schon in den nächsten Tagen sollen die ersten Asylbewerber in das Doppelhaus einziehen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Das Haus Katharina selbst soll Mitte November bezugsfertig sein.
Das ehemalige Altenheim – der Neubau entstand anstelle des abgerissenen Krankenhauses an der Bismarckstraße; die Bewohner der Senioreneinrichtung sind Anfang Juli umgezogen – sei keine weitere Notunterkunft, wie die Einrichtung Am Palastweiher, deren Bewohner ja in den bis Ende Mai angemieteten ehemaligen Jugendhof Rheinland umziehen sollen, sondern um eine Gemeinschaftsunterkunft vergleichbar mit Stieldorf oder der Moor-Schule, betonte die Stadt. Hier kämen Asylbewerber unter, die bereits einen Antrag gestellt haben.
Mit zugewiesenen Asylbewerbern hat die Stadt auch schon die Turnhalle in Sandscheid belegt. Die Sporthalle Palastweiher will sie als Notreserve in der Hinterhand halten und zunächst nicht wieder freigeben.
Die Verwaltung zeigte sich erleichtert, dass sich der Eigentümer nun doch entschlossen habe, der Stadt die Immobilie für einen mehrjährigen Zeitraum zu überlassen.
Mit einer Kapazität von rund 200 Personen könne die Sozialverwaltung den nächsten Zuweisungen zwar etwas entspannter entgegensehen, müsse sich aber gleichzeitig auch weiterhin mit Hochdruck um weitere Objekte kümmern. Denn im Rathaus gehe man nicht davon aus, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Nach vorsichtigen Schätzungen und den Erfahrungen der letzten Monate rechnet die Stadt bis Ende 2016 mit einer Steigerung auf bis zu rund 700 Flüchtlingen, die aufzunehmen und unterzubringen sind. Derzeit sind es rund 410 (plus knapp 100 in der Notunterkunft). Eigentlich wollte ein Investor, der das Gelände des ehemaligen Haus Katharina gekauft hat, auf dem Areal Wohnprojekte verwirklichen.
Die Anwohner werden zu einer Bürgerinformation am Mittwoch, 11. November, um 18 Uhr in der Aula der Jugenddorf Christophorusschule eingeladen. Die Verwaltung betont, dass sie die Bürgerinformation gerne früher gemacht hätte, aber der akute Zeitdruck habe das nicht zugelassen.