Vier SchlüsselprojekteAgentur soll Altstadt in Königswinter neues Leben einhauchen

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Die neuen Altstadtmanager Hans-Helmut Schild (r.) und Ulrich Keinath (2.v.r.) mit (v.l.) Anya Geider, Dominik Braunsteiner, Bürgermeister Lutz Wagner und dem Technischen Dezernenten Theo Krämer vor dem Rathaus.

Die neuen Altstadtmanager Hans-Helmut Schild (r.) und Ulrich Keinath (2.v.r.) mit (v.l.) Anya Geider, Dominik Braunsteiner, Bürgermeister Lutz Wagner und dem Technischen Dezernenten Theo Krämer vor dem Rathaus.

Das neue Altstadtmanagement in Königswinter hat vier Schlüsselprojekte im Blick.

Weg von der Stimmung des Niedergangs und hin zu einem Gefühl des Aufbruchs – das wollen die künftigen Altstadtmanager Hans-Helmut Schild und Ulrich Keinath. Ihre Kommunikations- und Stadtentwicklungsagentur projekt2508 hat nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Koordination und Umsetzung des Altstadtmanagements bekommen.

Dabei wollen sie die großen Dinge nicht außer Acht lassen – Beispiel Sealife-Nachnutzung –, aber auch bei „alltäglichen Dingen helfen“, versprach Hans-Helmut Schild am Mittwoch vor der Presse. Bürgermeister Lutz Wagner sagte, er freue sich auf die Zusammenarbeit. In der Altstadt sei schon viel passiert, aber „es gibt noch einiges zu tun“.

Das Altstadtmanagement ist ein Baustein des Integrierten Handlungskonzeptes für die Altstadt. Rund 407.000 Euro stehen dafür zur Verfügung, davon 244.000 Euro über die Städtebauförderung von Bund und Land, so Anya Geider, Geschäftsbereichsleiterin Planen und Bauen. Schilds und Keinaths Agentur projekt2508, die seit knapp 20 Jahren Projekte unter anderem in der Stadtentwicklung und dem Kulturtourismus betreut, haben nicht nur ihren Firmensitz in Königswinter (und Bonn).

Sie haben unter anderem mit dem Kaffeekontor, dem Kaufmannsladen, dem Eselstall und zuletzt dem Hotel Bergischer Hof selbst Projekte in der Altstadt umgesetzt, die für den von ihnen beschworenen Aufbruch stehen. „Für uns ist Königswinter eine historisch gewachsene Tourismusstadt. Die Stadt sollte sich aktiv und strategisch zu dieser DNA bekennen und sich entsprechend positionieren“, so Hans-Helmut Schild in einer Presseerklärung der Stadt Königswinter.

Dabei gehe es nicht, ergänzte er im Pressegespräch, um den Kegelclub- und Rambazamba-Tourismus der 1960er Jahre. Vorbild soll eher die goldene Zeit des Tourismus im 19. Jahrhundert sein, als Menschen mit viel Geld an den Drachenfels kamen. Auch heute komme genügend Kaufkraft ins Siebengebirge und nach Königswinter, sie werde nur in der Altstadt nicht abgeschöpft.

„Es liegt an uns, Angebote in der Stadt zu schaffen“, so Schild wohl mit Blick auch auf Hauseigentümer, Gastronomie und Hotellerie sowie Einzelhandel. Nach Einschätzung der künftigen Altstadtmanager gibt es vier große Schlüsselprojekte: Für das ehemalige Sealife-Aquarium müsse schnell eine Entscheidung über eine Nachnutzung her; es sollte eine touristische Attraktion mit überregionaler Bedeutung sein, so Keinath.

Das Gelände der ehemaligen Lemmerz-Werke müsse als „hervorragender Standort“ weiterentwickelt werden. Die Rheinuferpromenade müsse bei der geplanten Neugestaltung zur schönsten am Rhein werden. Und das Bobby- und das Rheingoldgelände links und rechts der Drachenfelsstraße müssten bebaut werden, um einen Lückenschluss zwischen der Altstadt und dem Siebengebirge zu schaffen.

„Wir sind nicht naiv“, betonte Ulrich Keinath. „Das alles wird sich nicht von heute auf morgen entwickeln.“ Hans-Helmut Schild benutzte den Begriff des „Kümmerers“, der die Altstadtmanager als Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger auch sein wollen. Das Team sei jederzeit ansprechbar, versprach Ulrich Keinath.

Laut Pressemitteilung der Stadt gehören zum Projekt Altstadtmanagement auch „umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen, Potenzialanalysen, Beteiligungsformate, die Betreuung von Fördergeldern sowie die Beratung von Immobilienbesitzern und Einzelhändlern“.

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