Spektakuläre StuntsShow des Modellflugvereins Eudenbach lockt rund 1000 Zuschauer an

Große Modellflugzeuge wie dieser Jet mit Schubvektorsteuerung können den Gegenwert von einem Klein- oder sogar Mittelklassewagen erreichen. Sogenannte „Schaumwaffeln“ für Einsteiger sind dagegen schon für kleines Geld zu haben.
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Königswinter-Eudenbach – Segelflugmodelle, Hoch- und Tiefdecker, Doppeldecker und Modellhubschrauber: Bei wunderbarem Flugwetter und weit über 20 Grad hatten sich fast 30 Piloten verschiedener Modellflugvereine aus Nah und Fern mit ihren Modellen auf dem Fluggelände der Modellfluggruppe Eudenbach (MFG) eingefunden. Nahezu 50 Flugobjekte in unterschiedlichen Größen, Bauweisen, Antriebstechniken und Ausstattungen aller Art wurden dabei von rund 1000 Besuchern begutachtet.
An die Grenzen gegangen
Diese staunten nach der Begrüßung durch den neu gewählten 1. Vorsitzender Dieter Enkelmann, der das Elektroflug-Treffen gemeinsam mit Klaus Bachmann moderierte, nicht schlecht: Mit einer Vorführung von drei historischen Doppeldeckern von drei Gastpiloten aus Gummersbach wurde die Veranstaltung eindrucksvoll eröffnet. Schlag auf Schlag ging es anschließend mit spektakulären Stunts weiter – von bodennahem Rückenflug und schnellen Richtungswechseln bis hin zu an die Grenze physikalischer Gesetzmäßigkeiten gehenden Flugfiguren.
„Schaumwaffeln“ und Hightech-Jets
Für Einsteiger im Modellflughobby bieten sich sogenannte „Schaumwaffeln“ an, die aus Styropor schnell zusammenzusetzen und gebraucht schon für kleines Geld zu haben sind. Die großen Jets aber, die zum Teil in jahrelanger Bastelarbeit gebaut werden, um möglichst originalgetreu oder mit ganz besonderer Technik – wie beispielsweise einer Schubvektorsteuerung – ausgestattet zu sein, können aber auch den Gegenwert eines Kleinwagens oder der Mittelklasse erreichen. „Hauptsache ist der Spaß am Modellflug“, sagte Igor Diegmann, Pressereferent der Modellfluggruppe Eudenbach, „und den vermitteln wir gern an Groß und Klein“. (mmn)
Für einen besonderen Hauch von Nostalgie unter den anwesenden Modellflugzeug-Liebhabern sorgten die Gastpiloten Uwe Müller und Robert Schulze aus Köln. Sie flogen nicht nur mit dem Originalmodell Curare aus den 70er Jahren das Weltmeisterschaftskunstflugprogramm in absoluter Präzision nach, sondern führten mit einem verbrennerbetriebenen Fesselflugmodell auch ein erstaunliches Kunstflugprogramm vor.
Diese und auch die zahlreichen anderen Stunts, welche die gesamte Palette des Modellfluges repräsentierten, wurden von den Zuschauern zum Teil mit tosendem Beifall begleitet. Ob es der Synchron-Jet-Flug der Jet-Weltmeister Thomas Singer und Wolfgang Klühr war, die perfekt dargebotene Freestyle-Heli-Vorführung des erst elfjährigen Gastpiloten Lukas von den Modellflugfreunden aus Neuwied, oder aber der nahezu perfekte Segelkunstflug durch Felix Diefenthal von der ortsansässigen Modellfluggruppe war – die Vorführungen vermittelten den Zuschauern das große Spektrum der Fliegerei und brachten ihnen die Faszination daran näher.
„Gummibärchenflieger“ warf Süßigkeiten ab
Damit aber auch der Spaß für den Nachwuchs nicht zu kurz kam, sorgte der „Gummibärchenflieger“ mit dem Abwurf der Süßigkeiten direkt über dem Flugfeld, den kleinen Balsafliegern aus der Verlosung für die Pänz sowie dem Kinderschminken und einem Modellflugsimulator für Unterhaltung. Für das leibliche Wohl hatten die Gastgeber ebenso bestens gesorgt. Der Duft von frischen Waffeln und selbst gebackenem Kuchen sowie Würzigem vom Grill überdeckte so manchen Geruch vom Flugbenzin.
Auch beim Schnuppertag, der am 7. Juli um 12 Uhr auf der Musser Heider stattfindet, können Interessierte im Lehrer-Schüler-Betrieb fliegen und sich einen Einblick in die Modellflug-Szene verschaffen.