„Unglaublich spannend“Sigrid Lange über ihre erste Zeit im Siebengebirgsmuseum

Eingelebt: Dr. Sigrid Lange ist an ihrem neuen Arbeitsplatz mittlerweile schon gut angekommen und arbeitet intensiv daran, das Programm abwechslungsreich zu halten. Die nächsten Ausstellungen finden zu den Themen Wald und Esel statt.
Copyright: Matthias Kehrein (Archiv)
Königswinter – Seit einem halben Jahr ist Dr. Sigrid Lange als Leiterin des Siebengebirgsmuseums im Amt. Ins Rheinland kam Lange aus privaten Gründen, sie wohnt mit ihrem Partner in Bonn. Neben dem Studium der Kunsthistorik in Marburg folgten die Promotion in Tübingen und ein wissenschaftliches Volontariat am Landesmuseum in Stuttgart. Lange übernahm aber auch freiberufliche Tätigkeiten beispielsweise im Münsterland oder für das Stadtmuseum und das Stadtarchiv in Bonn. Nach den ersten Monaten in Königswinter ist es nun Zeit, Bilanz zu ziehen. Rundschau-Mitarbeiterin Marie Orphal sprach mit ihr.
Frau Dr. Lange, Sie sind jetzt schon ein halbes Jahr Leiterin des Siebengebirgsmuseums. Hand aufs Herz: Was ist das Beste an Ihrem Job?
Dass die Stelle so unglaublich abwechslungsreich und spannend ist. Ich sitze nicht einfach nur am Schreibtisch. Man hat Kontakt zu den Besuchern, organisiert Vorträge und Veranstaltungen und muss überall mit anpacken. Zu meinen Aufgaben gehören zum Beispiel auch das Auswechseln von Lampen oder das Anfeuern des Backofens.
Was ist ihrer Meinung nach die größte Herausforderung?
Das Museum und das Angebot attraktiv zu halten und ein abwechslungsreiches Programm zu konzipieren. Und die Museumstechnik – mit der Beleuchtung, der Alarmanlage und den Vitrinen klarzukommen, ist gar nicht so einfach.
Wie waren die ersten Monate? Behutsames Eintauchen oder eher Sprung ins kalte Wasser?
Es ist quasi sofort losgegangen. An meinem zweiten Tag habe ich meine erste Ausstellung eröffnet, die natürlich noch mein Vorgänger organisiert hatte. Nach einem Monat hatte ich schon drei Eröffnungen und das Museumsfest hinter mir. Seitdem plane ich Ausstellungen, knüpfe Kontakte und finde mich langsam in die Strukturen hinein.
Was übernehmen sie von ihrem Vorgänger Elmar Scheuren? Was wird neu?
An der beliebten Veranstaltungsreihe „Kostprobe“ halte ich gerne fest. Zurzeit sind mein Team und ich dabei, uns neue Angebote im Bereich der Museumspädagogik auszudenken, um gezielt Jüngere anzusprechen. Die Familienführung, die wir im August zusammen mit dem kostenlosen Samstag eingeführt haben, der einmal im Monat stattfindet, ist ein Anfang. Außerdem schwebt mir eine neue Art von Lesungen vor, in etwa wie ein Poetry Slam auf einer Lesebühne.
Wie sieht das Programm für die nächsten Monate aus?
Ab November läuft eine Ausstellung zum Thema Wald, die eine Mischung aus Rheinromantik und Spurensuche ist. Auf der einen Seite geht es um das romantische Waldbild, auf der anderen Seite um die Folgen der Landschaftsgeschichte – wie entsteht Wald, und wie hat er sich vom Nutzwald hin zu dem Wald entwickelt, den wir kennen? Im Frühjahr startet dann eine Ausstellung zum Thema Esel. Der Esel spielt und spielte ja gerade in Königswinter für den Tourismus und als Arbeitstier eine große Rolle. Aber es geht auch um Esel in Kunst und Kultur.