Holger JungMeckenheims neuer Bürgermeister freut sich über Glückwünsche

Holger Jung identifiziert sich mit der Apfelstadt Meckenheim .
Copyright: Foto: Meike Böschemeyer
Meckenheim – Ein paar Tage ist es her, dass Meckenheims Erster Beigeordnete Holger Jung mit 55,1 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde. Was ist seitdem passiert? Seit dem aufregenden Wahlsonntag, an dem Jung nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit SPD-Kontrahent Stefan Pohl mit Ehefrau Christiane, Tochter Carlotta, Eltern und Schwiegermutter, Freunden und Mitstreitern in der Jungholzhalle auf seinen Sieg anstieß, rissen die Gratulationen in den darauffolgenden Tagen nicht ab.
Übermittelt wurden sie auf ganz unterschiedliche Weise, persönlich und per E-Mail, telefonisch und in den Sozialen Medien, aber auch auf dem traditionellen Postweg. Die sehr unterschiedlich abgefassten Nachrichten umfassten manchmal nur ein Wort („Glückwunsch“), ausführliche Briefe seien aber auch darunter, erzählt der Erste Beigeordnete. Diese schriftlichen und auf Papier abgefassten Lobe, in denen etwas mehr Arbeit stecke, empfinde er als besonders wertschätzend.
Sein neues Büro hat der Verwaltungsjurist noch nicht bezogen
Rund 200 Glückwünsche erreichten Jung in den ersten Tagen, „die werden alle persönlich beantwortet“. Sein neues Büro hat der Verwaltungsjurist noch nicht bezogen, da er sein Amt offiziell am 1. November antreten wird. Die Anrede „Herr Bürgermeister“ sei noch ungewohnt, sagt der 49-Jährige und fügt an, dass sich sein Arbeitsalltag formal bisher kaum geändert habe. Emotional befände er sich vermutlich auch deswegen noch ganz in seinem Job als Erster Beigeordneter, den er seit nunmehr sieben Jahren erfolgreich bewältigt und den er auch während des Wahlkampfes in vollem Umfang ausgeübt habe.
„Ich habe mich nicht freistellen lassen, das war schon anstrengend.“ Nur am Morgen nach der Wahl habe er sich freigenommen und mit seiner Frau einen langen Spaziergang auf dem Rodderberg unternommen, der „gleich vor meiner Haustür liegt“.
Besonders gefreut hat ihn ein Apfelbaum
Das „politische Geschäft“ sei am Tag weitergelaufen: Auf die Stippvisite beim noch amtierenden Bürgermeister Bert Spilles im Rathaus schlossen sich drei Nachmittagstermine an, abends tagte die CDU-Fraktion. Seine wie stets vollen Arbeitstage sowie die Dienstbesprechungen seien bisher völlig normal verlaufen, so Jung.
Besonders gefreut habe ihn allerdings ein Apfelbaum der Sorte „Roter Cox“, den er vom Verwaltungsvorstand geschenkt bekam. Einen Nachfolger für ihn gebe es noch nicht, die Stelle des Ersten Beigeordneten werde offiziell ausgeschrieben, wozu ein Ratsbeschluss nötig sei. Gerechnet wird mit einer Vakanz von einem halben Jahr.
Eine Daueraufgabe ist die Schaffung von Wohnraum
Bis zur wichtigen konstituierenden Sitzung des Rates am 4. November und natürlich darüber hinaus werde „mit Hochdruck“ an den sowohl in seinem Wahlprogramm als auch im Bürgerprogramm festgelegten Zielen gearbeitet. Als ein Beispiel nannte Jung die anstehende Digitalisierung der Schulen. Eine Daueraufgabe sei die Schaffung von Wohnraum in der Stadt, geplante Neubaugebiete seien unter anderem die „Weinberger Gärten“ und „Das Viethenkreuz“ zwischen den Ortsteilen Ersdorf und Altendorf. Die Einführung der Ehrenamtskarte stehe kurz bevor.
Besonders am Herzen werde ihm auch als Bürgermeister die Kinder- und Jugendarbeit liegen, versichert Jung: „Das hat mir in den vergangenen Jahren bereits Spaß gemacht und da freue ich mich drauf.“ Wichtig ist ihm, die Herausforderungen der Corona-Pandemie weiterhin gemeinsam mit den Bürgern zu meistern. Es gelte, den Alltag umzustellen, aber auch, ihn zu leben und Lebensqualität zu erhalten – unter Einhaltung der Hygienevorschriften: „Das kann man organisieren.“
Die Zwischenmenschlichkeit sollte erhalten bleiben
Schön wäre es, wenn die Menschen sich auch nach der Pandemie weiterhin umeinander kümmern würden: „Die Zwischenmenschlichkeit sollte erhalten bleiben, davon lebt die Stadt und die Gesellschaft.“ Holger Jung fühlt sich ganz als Botschafter der Apfelstadt. Ob er diese Verbundenheit in Zukunft nach außen sichtbar ebenfalls mit einer apfelgrünen Krawatte dokumentieren wird, wie sein Amtsvorgänger, das weiß er noch nicht: „Ich werde dem Corporate Design sicherlich eine persönliche Note geben.“
Als waschechter Rheinländer ist Jung Optimist und auch Karnevalist, der fließend Kölsch spricht. „Et hätt noch emmer joot jejange“, zitiert der in Berkum aufgewachsene gebürtige Bonner seinen Lieblingssatz aus dem rheinischen Grundgesetz. Die Mundart habe er nicht zuletzt von seinem Vater Albrecht erlernt, der ihn als langjähriges CDU-Ratsmitglied in Wachtberg kenntnisreich beraten und ermutigt habe und der natürlich stolz auf seine Wahl zum Meckenheimer Bürgermeister sei.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mit seinem Vater habe er auch die besonderen Anforderungen besprochen, die das Amt mit sich bringe. Jung ist sich sicher, seine beruflichen Pflichten mit der Familie auch in Zukunft unter einen Hut bringen zu können: „Die Entscheidung haben wir gemeinsam getroffen.“ Als Bürgermeister werde er „die drei großen Beziehungsgeflechte Verwaltung, Rat und Bürgerschaft“ aufeinander abstimmen.