Poccino in BonnItalienische Genussmomente auf dem Münsterplatz

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Neben Kaffeespezialitäten gibt es Italienisches bei Dr. Bruno Albrecht und Claudia Krebs im „Poccino“.

Neben Kaffeespezialitäten gibt es Italienisches bei Dr. Bruno Albrecht und Claudia Krebs im „Poccino“.

Bonn – In Düsseldorf hat der Name „Poccino“ seit Jahrzehnten einen guten Klang. Espressobar, Ristorante und Pasticceria sorgen unter anderem am Kö-Bogen für italienischen Genuss. Nun erobert Inhaber Dr. Bruno Albrecht den Bonner Münsterplatz. „Poccino steht für handwerklich statt industriell und bedeutet: Gesundheit, Geschmack und Nachhaltigkeit“, formuliert Albrecht das Credo seines Unternehmens. Das beginnt beim Espresso, den der Kaffeeexperte als „Getränk mit einem Weltgeschmack ähnlich wie Cognac oder Whiskey“ bezeichnet. Um den optimalen Espresso für seine Bar zu finden, reiste der mittlerweile 81-Jährige schon in den 1970er Jahren nach Turin, um bei Emilio Lavazza Espresso zu verkosten.

Gemeinsam mit dem „Espresso-Pabst“ entdeckte er letztlich eine für ihn optimale Mischung aus edlen Arabica-Bohnen und leichtem Robusta-Anteil. Den Geschmack der Röstung – „nicht bitter, nicht säuerlich, aber mit vollem Körper“ – können die Gäste künftig auch außerhalb der Landeshauptstadt genießen. Bruno Albrecht war schon in jungen Jahren von Italien begeistert. „Sowohl das Essen als auch die Architektur haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Als ich das erste Mal die Campanile in Florenz gesehen habe, dachte ich, warum hast du nicht Architektur studiert“, erinnert sich Albrecht.

1977 begann er nahezu folgerichtig, sich auch beruflich Italien zu widmen, indem er mit Kaffee und Espressomaschinen handelte. Die erste Kaffeebar eröffnete er schließlich 1982 in Köln. Vier Jahre darauf folgte die erste Düsseldorfer Kaffeebar in der Kö-Galerie. Auf dem Münsterplatz sorgt das „Poccino“ nun mit einer großen Terrasse (ca. 100 Sitzplätze) für einen gastronomischen Anziehungspunkt. Der Tag startet mit einem Frühstücksangebot, das von Eierspeisen über Crostini bis hin zu belegten Panini reicht.

Später schmecken unter anderem diverse Antipasti wie Vitello Tonnato (12,50 Euro), Caprese mit Büffel-Mozzarella (10,50 Euro) oder Meeresfrüchtesalat (13,50 Euro). Es folgt eine Auswahl an „Primi Piatti“, darunter Lasagne Bolognese (14,90 Euro) oder Auberginenauflauf mit Büffel-Mozzarella und Parmesankäse in Tomatensauce (12,90 Euro). Als Spezialität des Hauses gelten „Gnudi alla Fiorentina“, hausgemachte Ricotta-Spinatbällchen in einer Salbei-Butter-Sahne-Sauce für 11,90 Euro. Verführerisch sind zudem neben diversen klassischen Desserts wie Tiramisu oder Panna Cotta (je 6,50 Euro) die Gebäckspezialitäten aus der Pasticceria, die in einer Vitrine direkt am Eingang angerichtet sind. Zu den Getränke-Highlights zählt der Bellini aus frischem Pfirsich-Püree und Prosecco (8,90 Euro). Italienische Weine wie Primitivo di Manduria (0,15 l für 6,50 Euro) oder Sauvignon Blanc „Sankt Valentin“ aus der Kellerei St. Michael in Eppan in Südtirol (0,15 l für 10,50 Euro) dürfen nicht fehlen. Cocktails, diverse Grappe und Stauder Pils vom Fass runden das Sortiment ab. Besuchen können Sie das „Poccino“ am Münsterplatz 5 montags bis samstags vom 8 bis 20 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr. www.pocchino.com

„Tour de Provence“ in Bornheim unterstützt Winzer an der Ahr

Ralf Lacoste leitet das „Tour de Provence“ an der Bornheimer Königstraße. Er charakterisiert sein Ladenlokal als Feinkost-Boutique. Lacoste verkauft provenzalische Weine und Spezialitäten aus der südfranzösischen Region. Gastronomisch hat sich der Weinliebhaber und Provence-Kenner bislang zurückgehalten. Das hat die Flutkatastrophe nun geändert. Lacoste packt wie viele andere Menschen in der Region mit an, um den Betroffenen zu helfen. So hat er in den vergangenen Wochen nahezu jede freie Minute an der Ahr verbracht, um Häuser vom Schlamm zu befreien und Hausrat zu entsorgen. Jetzt hilft Lacoste selbst während der Arbeitszeit, indem er Crêpes backt und anbietet. So möchte der Weinexperte den kompletten Erlös Winzern zur Verfügung stellen, die durch die Katastrophe besonders stark betroffen sind. Als Weinliebhaber liegt ihm das Schicksal der Ahrwinzer besonders am Herzen. Wer im Bornheimer Zentrum unterwegs ist, kommt daher in den Genuss von Crêpes mit Zucker (3 Euro), Schoko Noisette, Vin d’Orange, Lavendelhonig (je 3,50 Euro) oder Schinken und Käse (4 Euro). Das Angebot wird bislang sehr gut angenommen, so dass sich Ralf Lacoste vorstellen kann, auch in der Zeit nach der Krise weiterhin Crêpes zu backen und das Angebot aufrechtzuhalten. Das „Tour de Provence“, Königstraße 64, 53 332 Bornheim, Telefon (0 22 22) 96 11 301, www.provence-bornheim.de, ist dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18.30 Uhr sowie mittwochs und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Flut trifft „El Loco“ hart

Nicht nur in Heimerzheim, Odendorf und Rheinbach hat die Flut die Gastronomie getroffen, sondern auch in Bornheim hat es ein Restaurant schlimm erwischt. Das „El Loco“, das unter dem Dach des Tennis- und Squashparks residiert, ist seit dem 14. Juli geschlossen. „Die Flut kam am Nachmittag. Innerhalb von zweieinhalb Stunden stieg das Wasser auf einen Meter“, blickt Gastgeber Elvan Gümüs auf die dramatischen Stunden zurück. Das Lokal samt Sportanlage liegt tiefer als weite Teile des Ortskerns. Das und ein in der Nähe verlaufender Bach habe das gesamte Ausmaß der Katastrophe hervorgerufen, meint Gümüs. Die Bilder dieses Tages sind auf der Website (restaurant-el-loco.de) immer noch zu sehen. Der angerichtete Schaden ist immens: Das komplette Interieur, der Boden und mehrere Wände sind zerstört. Zudem sind die Strom- und Wasserleitungen betroffen.

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Mittlerweile funktioniert immerhin das Telefon wieder, so dass Anrufer eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und darüber hinaus erfahren können, wann das Lokal vermutlich wiedereröffnen wird. „Unser Vermieter schätzt, dass die Renovierung bis Mitte Oktober abgeschlossen ist“, sagt Gümüs. Er selber hofft, dass das „El Loco“ zumindest noch in diesem Jahr wieder startklar sein wird und man im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht erneut auf das lukrative Weihnachtsgeschäft verzichten muss. Das komplette Inventar des Lokals ist inzwischen ausgeräumt. Allerdings muss der beschädigte Boden noch herausgerissen und müssen die Wände instandgesetzt werden. Obwohl der genaue Zeitpunkt der Rückkehr noch offen ist, bleibt Gümüs zuversichtlich: „Wir kommen auf jeden Fall wieder und geben nicht auf.“

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