30-Millionen-Paket in RheinbachVon der Flut zerstörter Hallenboden hat Priorität

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Von der Flut stark mitgenommen wurde das Vereinsheim des TV Rheinbach im Stadtpark. Es wird nicht mehr aufgebaut.

Von der Flut stark mitgenommen wurde das Vereinsheim des TV Rheinbach im Stadtpark. Es wird nicht mehr aufgebaut.

Rheinbach – Mehr als 30 Millionen Euro soll die Stadt Rheinbach in den kommenden Jahren für die Umsetzung des Sportstättenentwicklungsplanes investieren. Das beschloss der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Unter anderem soll eine neue Dreifach-Sporthalle mit Teleskoptribüne für geschätzte 20,7 Millionen Euro an der Villeneuver Straße gebaut und eine Mehrzweckhalle in Flerzheim als Ersatz für die von der Flut zerstörte Sporthalle Swistbach geplant werden. Dafür sollen die geplanten Mehrzweckeinrichtungen in Neukirchen/Merzbach und Wormersdorf vorerst nicht berücksichtigt werden, weil dafür schlicht und einfach das Geld fehlt.

Flutkatastrophe hat Einfluss auf die Priorität

Planer Dr. Günter Bauer stellte in der Ausschusssitzung die Ergebnisse vor, die die Lenkungsgruppe erarbeitet hatte. Dabei habe auch die Flutkatastrophe Einfluss auf die Priorität von Maßnahmen gehabt, insbesondere weil die Sporthalle in Flerzheim erheblich beschädigt wurde. Deshalb soll in Flerzheim die Planung einer Mehrzweckhalle als Ersatz für die zerstörte Sporthalle in die Überlegungen mit einbezogen werden. Die Lenkungsgruppe habe eine dreistufige Prioritätenliste festgelegt, die in jeweils drei zeitgleich durchzuführende Maßnahmen untergliedert ist und die einstimmig vom Ausschuss abgesegnet wurde.

Priorität eins hat demnach die Erneuerung des Bodens in der Sporthalle Berliner Straße. Die Maßnahme sei für 2022 vorgesehen, so der Erste Beigeordnete Dr. Raffael Knauber. Außerdem sollen Vergabe- und Belegungsrichtlinien für die Sportstätten in der Stadt erstellt werden, diese seien bereits in Vorbereitung. Schließlich wolle die Stadt in Kürze ein Gespräch mit der Bundeswehr führen, bezüglich der Sanierung der von ihr mitgenutzten Sportanlagen im Freizeitpark einschließlich des dortigen Tribünengebäudes.

Als Priorität zwei soll das Problem in der Turnhalle Dederichsgraben gelöst werden, das durch die abgehängten Heizelemente auftritt. Dort bleiben immer wieder Bälle und andere Sportgeräte auf den Heizkörpern liegen, was künftig vermieden werden soll. Der dickste Brocken jedoch ist der geplante Neubau einer Dreifachhalle mit Teleskoptribüne im Bereich der Villeneuver Straße. Bei diesem Neubau, der auf 20,7 Millionen Euro geschätzt wird, soll außerdem berücksichtigt werden, dass das Clubheim des TV Rheinbach durch die Flutkatastrophe erheblich beschädigt wurde. Eine Sanierung oder ein Neuaufbau am jetzigen hochwassergefährdeten Standort sei nicht empfehlenswert. Daher biete es sich an, im Umfeld der neuen Sporthalle Räumlichkeiten für den TVR vorzusehen, in denen der Verein seine Geschäftsstelle und Übungsräume unterbringen könne. Zumindest dieser Teil könne voraussichtlich über den Wiederaufbaufonds finanziert werden.

Kein Geld für Projekte in Wormersdorf und Merzbach

Die Planung eine Mehrzweckhalle in Flerzheim als Ersatz für die Sporthalle Swistbach, die durch die Flutkatastrophe unbrauchbar wurde, ist als dritte Maßnahmen in Priorität zwei aufgeführt. Eine Sanierung ist unwirtschaftlich. In Anbetracht der Situation vor Ort biete es sich an, bei der Konzeption auch eine Mehrzwecknutzung zu berücksichtigen, damit auch kulturelle und gesellige Veranstaltungen künftig dort stattfinden könnten. Der jetzige Standort könnte auch weiterhin genutzt werden, das Hochwasserrisiko aber minimiert werden.

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Als Priorität drei soll eine Lösung mit den Fußballvereinen erörtert werden. Für die Pflege der Kunstrasenplätze biete sich nämlich an, eine Maschinenpool zu bilden, damit das Pflegegerät von allen Vereinen und auch der Stadt genutzt werden könne. Mit den Vereinen sollen bis Mitte 2022 Gespräche darüber geführt werden. Dabei sei auch zu berücksichtigen, dass eine Sanierung aller Kunststoffrasenplätze mittelfristig ohnehin anstehe. Das derzeit verwendete Kunststoffgranulat solle EU-weit verboten werden, somit müsse perspektivisch ohnehin auf andere Füllmaterialien zurückgegriffen werden.

Weiter sollen die Tennenplätze in Queckenberg und im Rheinbacher Freizeitpark als Ausweichplätze bestehen bleiben und saniert werden. Für beide Sanierungsbedarfe seien zwar schon Förderanträge gestellt worden, die jedoch nicht zum Zuge kamen, weil beide Sportstätten nicht ausschließlich der Öffentlichkeit zur Verfügung stünden. Schließlich müsse die Sanierung des Sportplatzes „Am Stadtpark“ zügig umgesetzt werden. Der Kunststoffrasenplatz sei dringend sanierungsbedürftig, ein Antrag auf finanzielle Förderung sei jedoch nicht gekommen. Hier sei ein Kunststoffrasen mitsamt Verfüllung die beste Wahl, laut einem Angebot beliefen sich die Kosten auf rund 306 000 Euro. (jst)

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