Drei Tage nach seiner Gründung hat der Verein „Rheinbach Hilft“ bereits eine Lieferung mit Medizinprodukten und Stromaggregaten für die Ukraine gepackt. Die Reise führte zwei Lieferwagen über Polen ins Kriegsgebiet.
Neuer Verein, neuer Transport„Rheinbach Hilft“ knüpft Netzwerk nach Meckenheim und Odendorf

Stefan Pohl von "Meckenheim hilft" packt mit Christoph Hein, Alfred Eich und Andreas Klassen bei "Rheinbach Hilft" an.
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Sieben Notstromaggregate und allerlei medizinisches Gerät hat der erste offizielle Transport des neuen Vereins „Rheinbach Hilft“ an Bord. Alfred Eich, der vorige Woche gewählte Vorsitzende, informierte die Rundschau am Montagabend beim Zwischenstopp in Polen über die Welle der Hilfsbereitschaft, die ihn nach Bekanntwerden der Vereinsgründung erreichte.
„Es gibt viele Menschen, die gar nicht abwarten können, dass das Finanzamt uns die Gemeinnützigkeit anerkennt“, sagte er: „Zumal es eine Vorprüfung gab, wird es nicht lange dauern.“ Eich hat zudem sein Netzwerk bis Meckenheim und Odendorf erweitert. „Stefan Pohl von ‚Meckenheim hilft‘ war bei uns. Er ist jetzt Mitglied bei mir, ich in Meckenheim. Wir werden künftig kooperieren und Synergien nutzen, das aber noch im Januar näher besprechen.“ Auf gleiche Weise sei er mit Kai Imsande vom Bürgerverein Odendorf zusammengekommen, um künftig zusammenzuwirken.
1700 Kilometer Anfahrt mit Übernachtung
Am Montagabend hatten Eich und sein Vorstandskollege Andreas Klassen schon etwa 800 der 1700 Kilometer bis nach Charkiw in der Ukraine zurückgelegt. Etwa 200 Kilometer waren es noch bis ins Nachtquartier bei einer befreundeten Familie, die mit zur freien evangelischen Kirche gehört, mit der der Verein derzeit auch finanziell kooperiert.
Das medizinische Material für die aktuellen Transporte stammt vor allem aus einer ehemaligen Arztpraxis in Bad Münstereifel sowie von zwei Ärzten, die Material spendeten. Von Martina Lange und Marc El-Sawaf habe er Vieles bekommen. „Weitere vier Ultraschallgeräte im Wert von 120 000 Euro transportieren wir, und wir haben gerade mehr als 2500 Spritzen an Bord.“
Mitgliederzahl steigt schnell
Für den Verein hat Eich gerade noch in der Vorweihnachtszeit große Ziele. Er will möglichst schnell auf 50 Mitglieder kommen. Das dürfte aktuell nicht schwierig sein. Schon zur Gründungsversammlung hatte der Verein 20 Mitglieder. Etliche Anfragen zeigen, dass noch mehr Menschen möglichst von Anfang an bei der neuen Hilfsaktion dabei sein sollen.
Jedes Mitglied zahlt einen Monatsbeitrag von drei Euro. „Dann sind bald die Grundkosten gedeckt, so dass von 100 Euro Spende nicht bloß 99 Euro ankommen.“ Wer Mitglied werden wolle oder Spenden mag, müsse ihn bloß anrufen: Ruf (0178) 8 58 84 94.