In Alfter und Wachtberg rappelt es recht selten im Straßenverkehr, in Rheinbach hingegen häufig. Doch allein in Swisttal gab es 2022 weniger Unfälle als im Jahr zuvor, wie aus dem "Unfallatlas" der Landesstatistik hervorgeht.
Verletzte und ToteNur in Swisttal sank die Zahl der Unfälle

25.06.2023 Bei einem Unfall auf der Walberberger Straße sind zwei Fahrradfahrer verletzt worden - einer von ihnen schwer. Jeder Unfall zählt für die Statistik.
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Allein in diesem Juli sind im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis drei Radfahrer tödlich verunglückt: ein 90-Jähriger in Peppenhoven mit seinem Pedelec, eine 17-Jährige in Wachtberg auf einer Landstraße, eine 85-Jährige in Meckenheim im toten Winkel eines Lastwagens. Zudem starb eine 78 Jahre alte Frau aus Swisttal-Straßfeld auf dem Weg nach Euskirchen zwischen Dom-Esch und Kleinbüllesheim als sie eine Autofahrerin aus Swisttal mit Vorfahrt nicht bemerkte. Sie wird in Euskirchen Eingang in die Statistik finden.
2023 wird es dennoch in der Unfallstatistik des Rhein-Sieg-Kreises nicht gut aussehen. Das ist jetzt schon klar und trübt die Freude der Statistiker, die eigentlich für 2022 eine vergleichsweise kleine Zahl an Toten im Straßenverkehr zu vermeldet hatten.
Neun Tote stehen in der Landesbilanz für den Rhein-Sieg-Kreis im Jahr 2022. Zwischen 13 und 18 hatte es in den Jahren zuvor jeweils gegeben. Allerdings ist die Zahl der Schwerverletzten leicht gestiegen: auf 413. Das waren im Jahr zuvor 400, aber 2019 noch bloß 349. Die Zahl der Leichtverletzten kletterte zudem recht kräftig nach oben, um 14 Prozent auf 2205. Zwei Jahre zuvor waren lediglich 1760 Menschen nach einem Unfall in dieser Kategorie verbucht worden.
Der Rückgang an Toten war eigentlich ein gutes Zeichen, zumal die Zahl der Unfälle insgesamt gestiegen war. Sie war seit dem Jahr 2020 mit damals 2103 Fällen auf 2611 geklettert.
Für die Landkreise und kreisfreien Städte haben die Landesstatistiker kein Ranking erstellt, aber für die Kommunen im gesamten Land gibt es eine Rangfolge. Sie richtet sich nach der Unfallhäufigkeit je 1000 Einwohner.
Rheinbach liegt auf Rang 41 unter allen 396 Kommunen und somit auffallend weit oben in der Statistik. 147 Unfälle hatte es 2022 im Stadtgebiet gegeben - 11,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor; 5,4 Mal krachte es je 1000 Einwohner. 153 Personen (plus 21,4 Prozent) kamen zu Schaden, allerdings ist in Rheinbach im vorigen Jahr keine Person durch einen Unfall im Straßenverkehr ums Leben gekommen. 24 wurden schwer verletzt, 129 leicht.
Meckenheim liegt unter den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kommunen mit 118 Unfällen (plus 9,3 Prozent) im Landesvergleich (Rang 119) auf Platz zwei. 14 Schwerverletzte (plus 40 Prozent) und 110 Leichtverletzte (plus 18,3 Prozent) sind zudem keine gute Entwicklung.
Swisttal liegt nach dem Landesranking (Platz 160) an dritter Stelle der linksrheinischen Rhein-Sieg-Kommunen. 84 Unfälle sind jedoch drei weniger als im Jahr zuvor, allerdings auch acht mehr als 2020 und sogar 19 mehr als im Jahr 2019. Eine wünschenswerte Tendenz: Die Zahl der Verletzten sank mit 78 auf den niedrigsten Wert der vergangenen vier Jahre. 2020 hatte es noch 101 Verletzte gegeben. 13 Schwerverletzte und 65 Leichtverletzte folgen der Tendenz zum Besseren.
Bornheim liegt mit 187 Unfällen (plus 6,9 Prozent) im Vergleich zu den Nachbarn innerhalb des Kreises auf Rang vier, im Land auf Rang 267. 26 Schwerverletzte und 155 Leichtverletzte sind jedoch deutlich mehr als im vorigen Jahr. Dafür ist aber niemand in Bornheim 2022 bei einem Verkehrsunfall zu Tode gekommen. Das war in den drei Jahren zuvor nicht so.
Im Landesvergleich nach Einwohnerzahlen schneiden Wachtberg (Platz 339) und Alfter (Platz 331) am besten ab. Und das, obwohl die Zahl der Unfälle in Wachtberg um ein Drittel nach oben ging, von 51 auf 68. 53 verletzte Personen sind zudem weit mehr als in den Jahren zu vor, auch fast ein Drittel. Elf Schwerverletzte (wie in den beiden Vorjahren) und 56 Leichtverletzte (plus 40 Prozent) sind in der Statistik ausgewiesen.
In Alfter nahm die Zahl der Unfälle um ein Viertel zu, von 64 auf 80. Die Zahl der Personenschäden stieg um 24,1 Prozent, von 54 auf 67. 13 Schwerverletzte hatte es auch schon im Jahr zuvor gegeben. Die Zahl der Leichtverletzten sank um fast 13 Prozent auf 61.
Landesstatistik
2022 ereigneten sich in NRW 63 157 Unfälle im Straßenverkehr. An 5027 Unfällen (acht Prozent) waren Motorräder, -roller und Leichtkrafträder mit amtlichen Kennzeichen beteiligt. Laut den Landesstatistikern hat die Zahl der Unfälle mit Personenschaden den höchsten Stand seit 2009 erreicht. Die niedrigsten Zahlen hatten die beiden Corona-Jahre.