Wegen der FlutPolizeigebäude in Rheinbach werden durch Container ersetzt

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Innenminister Herbert Reul betonte die Werbewirksamkeit der flotten Wiederinbetriebnahme der Wache in Rheinbach.

Innenminister Herbert Reul betonte die Werbewirksamkeit der flotten Wiederinbetriebnahme der Wache in Rheinbach.

Rheinbach – Die Polizeiwache an der Grabenstraße in Rheinbach ist von der Flutkatastrophe so tiefgreifend beschädigt, dass vor Ende nächsten Jahres nicht mit einer Wiederinbetriebnahme zu rechnen ist. Davon gehen Verantwortliche im Bonner Polizeipräsidium aus. Innenminister Herbert Reul (CDU) schaute sich am Montagnachmittag die Containerwache an, die nun noch gut ein Jahr lang der Rheinbacher Bevölkerung den nahen Kontakt zur Polizei sichern soll.

Schutzkleidung beim Betreten nötig

„Aufgrund möglicher Schadstoffbelastung ist beim Betreten des Kellergeschosses der PW Rheinbach unbedingt Schutzkleidung zu tragen“, steht auf einem Zettel an der Tür zur Kellertreppe – „PW“ steht dabei für „Polizeiwache“. „Es ist noch viel zu früh, um etwas zu den Schäden zu sagen“, erklärte Frank Buch, Sprecher des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, da das Gebäude dem Land gehört: „Wir sind noch bei der Aufnahme des Schadens.“ Es geht jedenfalls nicht nur um Putz und Fliesen oder Wasser in den Wänden, sondern vor allem um die vernichtete Technik. Die Computer und die Funkeinrichtungen im Keller sind zerstört sowie die komplette, dort speziell für die Polizeiwache installierte Technik.

Im Container hatte am Montag Arno Krömer Dienst.

Im Container hatte am Montag Arno Krömer Dienst.

Polizeipräsident Frank Hoever erstattete Reul auf der Straße zwischen der gesperrten Wache und dem auf einem Mitarbeiterparkplatz aufgebauten Wach-Container Bericht – in Hörweite der Landtagsabgeordneten Christos Katzidis (CDU) und Jörn Freynick (FDP). Nicht nur die Anlaufstelle der Polizei in Heimerzheim sei geflutet worden, sondern eben auch das Gebäude in Rheinbach. Bereits am Tag darauf sei das Polizeimobil als Ersatz-Anlaufstelle eingesetzt worden – bis die Container standen. Leider sei kein Platz für mehr, es sei denn, sie würden gestapelt, bedauerte der Polizeipräsident, doch Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) merkte mit ernstem Gesicht an: „Genehmigung erteilt.“ Doch so wird es eher nicht gehen.

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„Furchtbare Tage, Nächte und Wochen liegen hinter uns“, sagte der Innenminister: „Ich bin eigentlich nur aus zwei Gründen hergekommen: Einmal, um den Polizisten Dank zu sagen, die auch im privaten Bereich hier und an der Ahr geholfen haben.“ Dies sei werbewirksamer als jedes Plakat. Zweitens wegen des Containers: „Ich bin nicht hier, weil es ein Prachtbau wäre, den ich in Betrieb nehmen kann, aber ich bin saufroh, dass die Polizei nach den Schäden wieder da ist“, so Reul. Es sei nicht „das beste Gebäude der Welt“, und auch nicht „so gemütlich“ wie das Gebäude gegenüber. Der Minister hatte einen Verbesserungsvorschlag: „eine dicke Fahne“. Der Schriftzug „Polizeiwache“ allein sei „ein bisschen blöd“. Es gehe darum, der Bevölkerung zu zeigen, wie flink die Polizei sei – auch in solchen Dingen. Ihre Schnelligkeit entfalten die Beamten, die üblicherweise in Rheinbach Dienst haben, derzeit von Meckenheim aus. Gefangene müssen nach Bonn gebracht werden.

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