Musik hilft dem RegenwaldOpen-Air-Konzert von „OroVerde“ auf dem Bonner Markt

Flotte lateinamerikanische Rhythmen prägten das Open-Air-Konzert der Stadt Bonn in Zusammenarbeit mit der Organisation „OroVerde“ auf dem Marktplatz.
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Bonn – Trotz anfänglicher Schauer versammelten sich am Donnerstagabend rund 100 Menschen auf dem Bonner Marktplatzt, um beim Open-Air-Konzert für Umweltrechte zu südamerikanischen Rhythmen zu tanzen und sich über die Situation indigener Völker im Regenwald zu informieren. Die Veranstaltung war Teil der Bonner SDG-Tage (Sustainable Development Goals) und wurde von der Stadt Bonn in Kooperation mit der Organisation „OroVerde“ und dem Bonner Netzwerk für Entwicklung durchgeführt.
„Wir möchten die Menschen über die Musik für das Thema Nachhaltigkeit gewinnen“, sagte Birgit Rücker von der Stadt Bonn. Den Anfang machte die Kölner Band Memoria, deren Mitglieder selbst nicht nur Wurzeln in Europa, sondern auch in Lateinamerika haben. Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch der Menschenrechtsaktivistin Patricia Gualinga aus der Gemeinde Sarayaku in Ecuador.
Im Gespräch mit der Wiener Politikwissenschaftlerin Isabella Radhuber berichtete sie vom Kampf ihrer indigenen Gemeinde für den Erhalt des Regenwaldes und gegen die Versuche großer Konzerne immer weiter Ressourcen aus dem Gebiet zu schöpfen. „Wir müssen uns bewusst machen, dass unser Konsum, unsere Ernährung und unser Leben hier mit den Regenwäldern verbunden sind und Auswirkungen darauf haben“, erklärte Annelie Finke von „OroVerde“.
Schutz des Regenwaldes
Die Organisation setzt sich für den Schutz der Regenwälder ein. „Es ist von großer Bedeutung, dass wir Patricia als Vertreterin der dort lebenden Menschen hier haben“, betonte Finke. Patricia Gualinga ist ehemalige Sprecherin der indigenen Gemeinde Sarayaku. Diese erlangte Bekanntheit durch den erfolgreichen Widerstand gegen Konzerne, die Öl auf dem Territorium der Gemeinde abbauen wollten. Der Fall ging 2012 sogar vor den Interamerikanischen Gerichtshof, der den Menschen aus Sarayaku Recht gab.
Untermalt wurde der Auftritt Gualingas von einem Duo der Band Grupo Sal. „Das ist eine andere, sehr schöne Form Menschen etwas näher zu bringen, man kann gleichzeitig Musik genießen“, freute sich die Menschenrechtsaktivistin über die Zusammenarbeit. Das Konzert fand im Rahmen der Kampagne „Weltbaustelle Bonn“ statt, die in die SDG-Tage integriert wurde. Mit Kunstaktionen (bis 29. Juni )sollen Menschen auf die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen aufmerksam gemacht werden. (fbr)