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Plattform für eigene IdeenBonner gründet „Verein für coole Dinge“

3 min

Auch soziale Projekte sollen durch den „Verein für coole Dinge“ realisiert werden. Gemeinsam mit Klaus von der Heyde (hinten) richtet Bartosz Makosch im Rhamen des Offenen Computertreffs (OCT) einen gebrauchten Laptop für einen Hilfsbedürftigen ein.

Bonn – Was ist eigentlich cool? Wenn es nach Bartosz Makosch geht, dann ist es cool, eigene Ideen und Dinge einfach umzusetzen. Zum Beispiel ein virtuelles Spielesystem zu entwickeln, ein unbemanntes Boot zu bauen oder einen eigenen Verein zu gründen. Letzteres hat der 30-Jährige nun in Angriff genommen. Im Bonner Stadtgebiet gibt es mehrere hundert Vereine, vom Geschichts- über den Kleingartenverein bis hin zur multikulturellen Organisation. Einen wie den von Makosch ins Leben gerufenen „Verein für coole Dinge“ (VfcD), der sich mit der Realisierung von Ideen und Projekten aller Art beschäftigt, gibt es so wohl noch nicht.

Eine Turnhalle anmieten und Yoga machen, Fahrradreparaturkurse anbieten oder einen Lauftreff organisieren – alles soll möglich sein. „Es soll eine Plattform, eine Basis für coole Dinge sein. Das ist bewusst so unbestimmt. Ganz nach dem Credo: Jeder wie er will, nur halt nichts Böses“, versucht der im IT-Bereich tätige Bonner die Idee hinter dem VfcD zu erklären. Dass dieses Konzept zumindest zunächst nicht leicht zu fassen ist, weiß auch Makosch: „Es gibt kein konkretes Ziel wie bei einem konservativen Verein, das verunsichert manche schon. Ich bin aber einfach ein Freund davon, dass das Ganze langsam wächst und sich die Strukturen erst nach und nach ergeben.“

Formalitäten sind noch zu klären

Erste Strukturen sind dabei aber schon erkennbar: So findet jeden zweiten Mittwoch das „Vorlesen am Rhein“ statt. Die Idee dahinter: Jeder, der will, kommt mit einem Buch oder ein paar Zeilen vorbei und kann etwas vorlesen oder einfach nur zuhören. „Ich wollte selber einfach wieder mehr lesen“, erklärt Makosch die Idee dazu. Ebenfalls von ihm initiiert ist der Offene Computertreff (OCT), bei dem allerlei Computerprobleme behandelt werden und ein Austausch stattfinden soll. Zuletzt wurde dort ein alter PC hergerichtet, der einem Hilfesuchenden zugute kommen und ihn dabei unterstützen soll, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Die Liste weiterer „cooler Dinge“ wächst stetig an, wie der 30-Jährige verrät. Langfristig wünscht er sich auch ein eigenes Vereinsheim.

Die Idee, den VfcD ins Leben zu rufen, hatte Makosch, der aus dem Landkreis Heilbronn stammt, während seines Informationstechnik-Studiums in Mannheim. „Mir ist aufgefallen, dass wir im Freundeskreis alle gewisse Fähigkeiten und auch oft gute Ideen hatten, diese aber nicht wirklich umgesetzt haben.“ Das war vor etwa zwei Jahren. Als es ihn dann Anfang 2018 nach Bonn verschlagen hat, war nach Engagements beim Haus Müllestumpe, Bonn im Wandel, dem Lastenradverleiher „Bolle“ und der Ermekeil-Initiative schnell klar, dass die Vereinsgründung vorangetrieben werden soll. Bei der Gründungsversammlung Anfang März fanden sich dann 13 Mitglieder zusammen – mittlerweile sind es 15. Weitere seien beim VfcD immer willkommen. „Es gibt keine Altersbeschränkung“, so Makosch.

Jetzt seien nur noch Formalitäten zu klären: Die bereits formulierte Satzung muss durch einen Notar bestätigt und die Gemeinnützigkeit beim Amtsgericht beantragt werden.