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„Labyrinth“ am RodderbachÄrger um fehlende Beschilderung in Swisttal

Lesezeit 3 Minuten

Anwohner Wolfgang Schütz fragt sich, wo die Beschilderung mit Hausnummern für die Stichstraßen „Am Rodderbach“ bleibt.

Swisttal – Selbst so manches Navi habe Probleme, in der Straße Am Rodderbach in Odendorf die richtige Hausnummer zu finden, sagt Wolfgang Schütz. Der Anwohner des Neubaugebiets wunderte sich, warum bei den vielen Stichstraßen keine Schilder mit den entsprechenden Hausnummer angebracht wurden. „Bereits im März habe ich miterlebt, wie hier ein Rettungswagen und ein Notarzt auf der engen Straße wenden mussten, um das richtige Haus zu finden“, beklagt Schütz.

Also wandte er sich mit einem Bürgerantrag an die Politik und der Gemeinderat hat entschieden, die entsprechenden Schilder anbringen zu lassen. Allerdings dauert das Ganze nach Meinung des Odendorfer Bürgers viel zu lange.

Wie in einem Labyrinth

Das Neubaugebiet verfügt über so viele Stich- und Teilstraßen, die alle zur Straße Am Rodderbach gehören, dass sich Besucher, Lieferwagenfahrer, Paket-Dienste und auch Rettungswagenbesatzungen wie in einer Art Labyrinth vorkommen müssen. An der einen Ecke hängt die Hausnummer drei an einem Backsteinhaus, schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite steht Haus Nummer zwölf direkt neben der Einfahrt zu einer weiteren Stichstraße, an der Hausnummer zwei zuerst kommt. Vielerorts und auch in Odendorf ist es eigentlich üblich, dass die Hausnummern von Seitenstraßen mit einem weiteren Straßenschild samt Ziffern gekennzeichnet werden. So sei das auch in der Nachbarschaft, im Jülicher Ring, sagt Schütz.

Als er im März Zeuge des verzögerten Einsatzes der Rettungskräfte wurde, stellte er einen Bürgerantrag bei der Gemeinde, um die zusätzlichen Schilder zu erwirken. Am 22. April beschloss der Planungs- und Verkehrsausschuss die Umsetzung. Am 1. Juni sollte der Hauptausschuss das bestätigen. In der Vorlage hieß es: „Der Projektträger sagt zu, die Schilder umgehend herstellen und anbringen zu lassen.“ Also wartete Wolfgang Schütz – aber wieder mehrere Wochen vergeblich. „Das Risiko, dass es aufgrund fehlender Beschilderung zur Behinderung eines Rettungseinsatzes kommt, ist zu groß, um die Sache auszusitzen“, sagt er sichtlich frustriert. Unter „umgehend“ verstehe er etwas anderes als wochenlanges Warten. Zudem habe er die Verwaltung ja bereits vor mehr als drei Monaten auf die Problematik hingewiesen.

Sitzung war coronabedingt ausgefallen

Die Gemeinde Swisttal verweist auf Anfrage darauf, dass der Entschluss im Hauptausschuss nicht verabschiedet werden konnte, da die geplante Sitzung am 1. Juni Corona-bedingt abgesagt wurde. Die Entscheidung sei demnach erst am 22. Juni im Gemeinderat gefallen. Für die Umsetzung sei nun das Unternehmen verantwortlich, das das Neubaugebiet erschlossen hat. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner hatte in der Sitzung auch über den Stand informiert: „Der Projektträger hat mitgeteilt, dass die beauftragte Baufirma in den nächsten Wochen die Schilder aufstellen wird.“

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Auch der Bauträger, die „G und S Wohnbau“ aus Euskirchen, bestätigte, dass sie bereits eine Firma beauftragt hat. Die Schilder seien bestellt. Allerdings hätten sie aktuell lange Lieferzeiten.

In seinem Bürgerantrag forderte Wolfgang Schütz auch den im Bauvorhaben angedachten Zebrastreifen auf dem Bendenweg. Von einer Bushaltestelle aus müssen Eltern mit Kindern über die Straße, um zum Kindergarten im Neubaugebiet zu kommen. Hier soll gezählt werden, wie hoch das Fußgängeraufkommen wirklich ist. Laut Gemeinde hat das Infektionsgeschehen jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Zahlen, deshalb war die Zählung noch nicht sinnvoll. Schütz kritisiert: „Die Schulen und Kindergärten sind schon einige Wochen wieder offen, meiner Meinung nach war genug Zeit dafür.“