Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt hat eine Podcast-Serie zur Information der Bürger aus dem Drachenfelser Ländchen gestartet. Monatlich soll es neue Folgen mit Schwerpunktthemen geben
Wachtbergs Bürgermeister im Podcast„Wir sind die Toskana des Rheinlands“

Thema im Interview: Die Feuerwehrübung von Ende Oktober bei Fraunhofer in Wachtberg-Werthhoven
Copyright: Volker Jost
Bürgermeister Jörg Schmidt hat einen monatliches Online Podcast gestartet, um Bürger der Gemeinde Wachtberg direkter mit Informationen erreichen zu können. Im 55-minütigen Auftakt-Hörstück, das beim Studio Venezia aus Bad Honnef produziert wurde und auf gängigen Plattformen wie Spotify abgerufen werden kann, plaudert Schmidt über seine Heimat, seinen Werdegang und künftige politische Aufgaben. Zudem interviewte er selbst Feuerwehrchef André Hahnenberg.
Das eigentliche Gespräch mit Schmidt führte Studio-Inhaberin Birgit Eschbach. „Von Wachtberg für Wachtberg“ lautet das Motto, der Titel: „Wachtberg von A-Z – Bürgermeister Schmidt informiert“. Laut Studio sind solche Formate noch ganz neu und werden vor allem von einigen Touristenregionen genutzt, um Gäste anzuziehen. Einen ähnlichen Effekt wünscht Schmidt offenbar auch.
Bei der Premiere bot das Wetter den Einstieg. Trotz der klirrenden Kälte und zehn Grad minus, die der Bürgermeister bei der Fahrt von seinem Haus in Adendorf zum Büro in Berkum erlebte, hielt er ein glühendes Plädoyer auf Wachtberg mit seinen Wanderwegen und Ferienwohnungen: „Wachtberg ist idyllisch und auch schön“, sagte Schmidt.
Ausgeprägte Kulturlandschaft zum Wandern
Ortsfremden erklärte er darum erst einmal, dass die Gemeinde ohne gleichnamigen Ort, aber mit einem Berg, der so heißt, aus 16 Ortschaften besteht. Er schwärmte von der „ausgeprägten Kulturlandschaft mit Burgen und Wald“, vielen Wanderern auf der „Apfelroute“ oder der „Feuerroute“: „Wir sind die Toskana des Rheinlands“.
Der öffentliche Plausch wechselte munter zwischen Privatem und Dienstlichem: „Meine Oma lebte in Pech, 1990 bin ich selbst dorthin gezogen“, sagte Schmidt und: „Die Steuereinnahmen der Gemeinde sind gar nicht so schlecht, aber darum bekommen wir kaum Schlüsselzuweisungen.“ Bislang sei die Gemeinde stets um ein Haushaltssicherungskonzept herumgekommen. Handwerk, Töpfereien, Fraunhofer oder die Treppenbauer aus Fritzdorf – der Mittelstand trägt die Gemeinde.
Schmidt berichtet im Podcast, wie er 1982 als „Stadtassistentenanwärter“ bei der Stadt Bonn anfing und in die Finanzverwaltung hineinwuchs. „Nicht nur meckern über Politik, sondern etwas verändern“, sei seine Devise gewesen, mit der er sich zunächst in Adendorf politisch engagiert habe, und was auch schließlich zur Wahl zum Bürgermeister von Wachtberg geführt habe.
Entspannung beim Schrauben am Oldtimer
Der Lokalpolitiker plauderte über seinen Oldtimer, an dem er zur Entspannung schraubt, und bedauerte, zu wenig Zeit für Fahrten mit dem Motorrad zu haben. Frau und Kinder – 18 und 21 Jahre alt – stehen hinter ihm, und einen Hund gibt es auch in seinem Leben.
2022 sei ein Jahr „vollständig im Krisenmodus“ gewesen. Unfassbar sei für ihn immer noch, dass es wieder Krieg in Europa um Gebietsfragen gebe. „Ich dachte, wir hätten das hinter uns.“ 2023 will Schmidt nicht nur die Podcast-Reihe fortsetzen, sondern sich auch wieder bei „Bürgermeister vor Ort“ mit Einwohnern unterhalten.
Hahnenberg sprach im Auftakt-Podcast über die Feuerwehr und ihre 170 Einsätze. Er beschrieb den modernen Fuhrpark, erwähnte die neue Kinderfeuerwehr für Sechsjährige und Ältere, die Jahresübung am Radom und das Gesellige. Und 2023? Bei der Unterbringung von Flüchtlingen erfülle Wachtberg die Quote. Die Schulen seien mit Lüftungsanlagen ausgestattet worden, die energetische Sanierung schreite voran. Der Kita-Neubau in Ließem und ein möglicher Rathausneubau sind weitere Aufgaben – also auch viel Stoff für weitere Podcast-Folgen, die nun jeden Monat ein anderes Schwerpunktthema haben sollen.
Aus dem Weihnachtsgrußwort
Von „sorgenvoller Stimmung“ wie im Jahr zuvor sei 2022 geprägt, fasste Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt in seinem Weihnachtsgrußwort zusammen. Corona habe wieder den Alltag bestimmt. Der Ukraine-Krieg überschatte das Leben, Inflation und Energiekrise seien deutlich zu spüren. Dankbar sei er, wie die Gesellschaft den Folgen begegne. Geflüchtete seien mit offenen Armen empfangen und vielfach in Privathaushalten aufgenommen worden. Die Verwaltung unternehme enorme Anstrengungen, für adäquate Unterkünfte zu sorgen, ohne erneut Turnhallen zu belegen.

Jörg Schmidt ist Mitglied der CDU in der Gemeinde Wachtberg und Bürgermeister dieser Kommune
Copyright: CDU Wachtberg
Schmidt dankt allen, „die sich (ehrenamtlich) engagiert haben“. Seine Bitte: „Lassen Sie uns auch 2023 gemeinsam so weitermachen!“ Den Wachtbergern empfahl der Bürgermeister, nicht „den Blick für das kleine Glück trüben“ zu lassen – auch für 2023 und rezitiert Heinrich Hoffmann von Fallersleben: „Ein neues Jahr, ein neues Glück, die Zeit ist immer gut“.