Serie „Hier tut sich was“Wie sich Wachtberg in Zukunft verändern soll

Zwei Millionen Euro hat die Gemeinde investiert, um die Pecher Grundschule energetisch zu sanieren und technisch auf den aktuellen Stand zu bringen.
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- Die Region boomt, Städte und Gemeinden wachsen.
- Welche großen Projekte planen die sechs linksrheinischen Kommunen oder Bauherren zurzeit? Wie wird die schulische Infrastruktur ausgebaut?
- Die Rundschau fragt nach, heute in Wachtberg
Wachtberg – Zwei der großen Projekte der Gemeinde werden zurzeit im Ortsteil Pech umgesetzt. Die Sanierung der Grundschule Pech ist fast abgeschlossen, und sowohl die Lehrer als auch die Schüler sind hellauf begeistert von ihrem neuen Domizil. Zwei Millionen Euro hat die Gemeinde Wachtberg investiert, um das Schulgebäude energetisch zu sanieren und technisch auf den aktuellen Stand zu bringen, zugleich haben sich die Lernbedingungen für die Schüler enorm verbessert.
Schon die neue Außenfassade mit den gelben Wärmeschutzfenstern und der Metallverkleidung aus grauen Aluverbundplatten gibt dem Gebäude eine moderne und zugleich behagliche Optik, die Wände wurden mit einer 17 Zentimeter dicken Wärmedämmschicht verkleidet. Jalousien und Sonnenschutz sorgen für eine kontrollierte Sonneneinstrahlung, und jede Klasse hat einen eigenen Eingang vom Schulhof aus, was ich gerade jetzt in der Coronazeit als großer Vorteil herausstellte. Auch eine neue Lüftung in Form eines Kreuzwärmetauschers wurde eingebaut, die bis zu dreimal pro Stunde die komplette verbrauchte Luft in einem Raum mit Frischluft erneuert. Auch Böden und Wände wurden erneuert, und selbst das Obergeschoss ist jetzt vom oberen Schulhof aus barrierefrei - dank einer neuen Rampe - zu erreichen.
Die Klassenzimmer strahlen in leuchtendem Weiß, doch jede Klasse hat eine farbige Wand zur besseren Unterscheidung. Die Akustikdecken erleichtern das Sprachverständnis ungemein, und die Strom- und Datenleitungen wurden alle unter Putz gelegt. Zwei der vier Klassenräume besitzen bereits ein hochmodernes "Virtual Board" anstelle der althergebrachten Schultafel, die anderen beiden Klassen sollen demnächst folgen. So können auch die neuen Medien perfekt in der Pecher Grundschule Einzug halten. Und nun hat jede Klasse sogar ein eigenes Waschbecken, und das mit fließend warmem Wasser.
Komplett renoviert wurde auch das Lehrerzimmer, das vorher einen Gruselkeller-Charakter besaß und nun eine fröhliche Arbeitsatmosphäre verströmt. Natürlich wurde auch das Mobiliar erneuert, durch eine neue Raumaufteilung gewann man einen weiteren Besprechungsraum. Jetzt fehlt nur noch der Schulhof, der aber schon in Planung ist und voraussichtlich im kommenden Frühjahr von Grund auf neugestaltet werden soll. Hierfür sind 450 000 Euro im Haushalt eingestellt.
FEUERWEHRGERÄTEHAUS PECH
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Pech nimmt langsam Form an - auch hier kommen auf die Gemeinde rund zwei Millionen Euro an Kosten zu. Die Fahrzeughalle beherbergt zwei Einsatzfahrzeuge und ist für die nächsten 40 Jahre konzipiert, so Wehrleiter Markus Zettelmeyer. Sie besitzt eine kleine Werkstatt und sogar eine Stiefelwaschanlage. Direkt daneben sind die nach Geschlechtern getrennten Umkleideräume, Toiletten und Duschen.
Im Schulungsraum mit Küche und eigenen Sanitäranlagen können auch die örtlichen Vereine ihre Sitzungen abhalten. In einem Raum vereinigt wurden Ruheraum, Aufenthaltsraum und Büroeinheit. Die Umkleiden sind in "Weiß"- und "Schwarz"-Bereiche unterteilt, um einen ungehinderten und zügigen Ablauf für die Einsatzkräfte zu gewährleisten. Insgesamt steht eine Nutzfläche von 541 Quadratmetern zur Verfügung.
Die Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück folgt den Bedürfnissen der Feuerwehr, weshalb die Halle mit ihrer Zufahrt quer zur Seibachstraße geplant wird, unter Berücksichtigung des erforderlichen Wendekreises für das ungehinderte Ein- und insbesondere Ausfahren der Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz. Links neben der Toranlage der Fahrzeughalle befindet sich der Hauptzugang zum Gebäude, von dort können die jeweiligen Funktionsbereiche auf kurzem Wege erreicht werden, so Architekt Joachim Klose.
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Auf die abgespeckte Fassade soll später einmal das Feuerwehr-Logo aufgebracht werden, im Raum dahinter befindet sich die Kleiderkammer der Feuerwehr.Auch an die Feste der Pecher Bevölkerung ist gedacht, denn im hinteren Bereich des Grundstücks ist ein großer Platz geplant, der im Frühjahr des kommenden Jahres fertiggestellt sein soll.
ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR
Acht Haltestellen werden im laufenden Jahr barrierefrei umgebaut. Laut Erstem Beigeordneten Swen Christian investiert die Gemeinde rund eine Million Euro, davon übernimmt der Zweckverband Nahverkehr Rheinland rund 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Aktuell wird die Haltestelle "Rathaus" gebaut. "Es wird auch ein Fahrradunterstand mit gebaut. Zudem planen wir, im Umfeld des Rathauses eine Fahrradbox aufzustellen. Die Mobilitätsmanagerin erarbeitet das zurzeit, eine Förderung hierfür steht in Aussicht", so Christian.
INFRASTRUKTUR
Die Gemeindeverbindungsstraßen zwischen Holzem und Villip sowie Berkum und Züllighoven sind laut Verwaltung "als nächstes an der Reihe." Das kürzlich beschlossene Straßenausbauprogramm hat einige gemeindeinterne Straßen identifiziert, die zeitnah saniert werden, zum Beispiel den "Zukunftsweg" in Villiprott. Als weitere Maßnahmen nennt Swen Christian die Verbindungen von Holzem bis zur L 123 mit Krahnhofstraße, Zippenacker/Vettelhovener Straße, Mehlemer Straße und Bachplatz, Schützenstraße, Mühlenstraße, Berkumer Weg und Stumpebergweg. Zur Dorfinnentwicklung Gimmersdorf gehören die Verlegung von Haltestellen sowie der Neubau und die Umgestaltung von Straßenräumen. Der Landesbetrieb Straßen.NRW betreut die Fritzdorfer Ortsdurchfahrt.
RADWEGE
Ganz neu ist das Projekt Fahrradstraße zwischen Berkum und Gimmersdorf. Dabei soll der Berkumer Weg zu einer Fahrradstraße werden.Eine Fahrradstraße ist eine für den Radverkehr vorgesehene Straße, genau betrachtet in der Regel deren Fahrbahn. Sie soll die Attraktivität des Radverkehrs steigern und Vorteile gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr schaffen. Der Hintergrund: Zum Jahreswechsel ging mit der Inbetriebnahme der neuen Ortsumgehung K 14 n die Straßenbaulast des Berkumer Wegs an die Gemeinde Wachtberg über. Konsequenz: Die Verkehrsverbindungen zwischen Gimmersdorf und Berkum sind neu zu ordnen - nicht nur hinsichtlich der künftigen Nutzung des Berkumer Wegs, sondern auch hinsichtlich der zukünftigen Linienführung der Buslinie 856, erklärt die Verwaltung.

Vorfahrt für Fahrradfahrer: Der Berkumer Weg soll zur Fahrradstraße werden.
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Die Mitglieder des Ausschusses für Infrastruktur und Bau haben sich, nachdem die Ortsvertretung Gimmersdorf schon lange für eine Abbindung des Berkumer Wegs geworben hatte, nun dafür ausgesprochen, diese Straße von Gimmersdorf aus bis zur Einmündung in den Stumpebergweg in eine Fahrradstraße umzuwidmen.Eine Entscheidung, für die sich auch der ADFC stark gemacht hatte. Auf einer solchen Straße würde eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 gelten, der Radverkehr hätte Vorrang, Radler dürften sogar nebeneinander fahren.
INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT NIEDERBACHEM
Das Projekt rund um den Henseler Hof ist fast abgeschlossen, es wird noch die Mehlemer Straße an der Schule umgebaut, ein Bachplatz angelegt, und der Dorfsaal wird wieder flottgemacht.