Dezernate umsortiertChefposten der Stadtverwaltung neu besetzt

Die Spitze der Stadtverwaltung Leverkusen (von links): Markus Märtens, Marc Adomat, Oberbürgermeister Uwe Richrath, Andrea Deppe und Alexander Lünenbach. Anstelle von Märtens wird nun Michael Molitor Stadtkämmerer.
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Leverkusen – Vor Monaten war dieses Postenkarussell schon von den Ratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP verabredet worden, in der fast neunstündigen Ratssitzung am Montag wurden die Personalentscheidungen umgesetzt: Der bisherige Stadtdirektor und Kämmerer Markus Märtens scheidet mit dem heutigen Tag nach 13 Jahren aus der Kernverwaltung der Stadt Leverkusen aus. Morgen, am 1. Juli, wird er Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Leverkusen.
Den Posten hatte er schon kommissarisch inne, seit Frank Obermaier vor zwei Jahren nach Köln wechselte. Nun aber eben als Fulltime-Job und erklärtermaßen mit dem Auftrag, die „250-Punkte-Strategie“ einer drastischen Senkung der Gewerbesteuer nun zu einem Erfolg zu machen und neue Unternehmen als Steuerzahler in die Stadt zu locken. Dafür wurde Märtens im Rat nun seiner bisherigen Jobs enthoben und unter neuen Bedingungen engagiert. Mit der interessanten Festlegung, dass sein Einkommen nur maximal doppelt so hoch wie das des Oberbürgermeisters sein darf.

Michael Molitor
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Neuer Stadtkämmerer ist Michael Molitor. Der 58-Jährige war gerade erst im Frühjahr zum Dezernenten für Konzernsteuerung und Digitalisierung gewählt worden – Aufgaben, die er weiterhin behalten wird, und eine Übergangslösung, um ihn jetzt auch auf den Kämmererposten hieven zu können.
Kritik von der Bürgerliste
Zuvor als Leiter des Fachbereichs Rat und Bezirke erfolgreich, hat der erfahrene Verwaltungsfachmann auch immer viel politisches Verhandlungsgeschick bewiesen. Ferner wurde Schul-, Kultur- und Sportdezernent Marc Adomat zum allgemeinen Stellvertreter des Oberbürgermeisters und damit quasi zum Stadtdirektor bestimmt. Am Parteienproporz in der Verwaltungsspitze verändert sich mit alldem nichts: Adomat, Molitor und Märtens gehören alle der CDU an.

Stadtdirektor Marc Adomat
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Die Entscheidungen im Rat fielen mit breiter Mehrheit bei nur wenigen Gegenstimmen. Heftiger Protest kam von Erhard Schoofs (Bürgerliste): „Wir schlagen Köln in Sachen Postengeschacher um Längen. Das ist ein unerträglicher Selbstbedienungsladen hier.“
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