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2. Fußball-BundesligaEmotionen bei Kownacki: Fortuna bleibt im Relegationsrennen

Lesezeit 3 Minuten
Dawid Kownacki kommen nach seinem Tor die Tränen.

Dawid Kownacki kommen nach seinem Tor die Tränen.

Obwohl Schalke auch unter Interimstrainer Fimpel enttäuscht, ist der Klassenverbleib nur theoretisch noch fraglich. Fortuna Düsseldorf bleibt im Rennen um die Relegation, benötigt aber Hilfe.

Nach dem Tor flossen die Tränen. Das wichtige 2:0 (0:0) gegen den FC Schalke 04 löste bei Fortuna Düsseldorf besondere Emotionen aus. Nicht, weil sich der Tabellenfünfte der 2. Fußball-Bundesliga damit die Mini-Chance auf die Aufstiegsrelegation erhielt, sondern wegen eines besonderen Treffers. 

„Es war total emotional. Ich hatte auch etwas gläserne Augen“, sagte Fortuna-Trainer Daniel Thioune zum Führungstreffer von Dawid Kownacki (57. Minute). Der polnische Torjäger brach nach diesem Tor in Tränen aus und reckte die Hände gen Himmel. Vor einer Woche war sein Großvater gestorben, zu dem der Angreifer laut Thioune ein besonders inniges Verhältnis hatte. 

Emotionaler Kownacki nach Tod des Großvaters

„Wir haben entschieden, dass er auf den Platz gehört“, sagte der Fortuna-Coach und war darüber am Ende heilfroh. „Das macht die Trauer im Hause Kownacki heute vielleicht etwas leichter.“

Kapitän André Hoffmann, der erst in der Schlussphase eingewechselt wurde, hatte offenbar vor dem Spielbeginn mit einer emotionalen Ansprache für die nötige Spannung bei der Fortuna gesorgt. „Meine Mannschaft war ja von Beginn an voll da und spielbestimmend“, sagte Thioune. „André hat daran erinnert, für wen wir eigentlich mal spielen sollten.“

Die Fortuna-Fans zeigten vor dem Spiel stimmungsvolle Choreographien.

Die Fortuna-Fans zeigten vor dem Spiel stimmungsvolle Choreographien.

Lange Zeit war das Spiel der deutlich überlegenen Fortuna gegen einmal mehr enttäuschende Schalker recht mühsam. Ein Tor von Myron van Brederode (13.) wurde wegen Abseits von Nicolas Gavory nicht anerkannt. Ansonsten war die Fortuna recht ungefährlich, ehe Kownacki per Kopf traf und danach vieles einfacher wurde. Van Brederode (78.) entschied schließlich mit dem zweiten Treffer die Partie. 

Kleine Chance auf die Relegation: Thioune ist zuversichtlich

„Wir haben jetzt unser Endspiel, was wir immer haben wollten“, sagte Defensivspieler Matthias Zimmermann. Am letzten Spieltag müssen die Düsseldorfer beim 1. FC Magdeburg gewinnen, die SV Elversberg auf Schalke und der SC Paderborn beim Karlsruher SC allerdings auch verlieren, damit die Fortuna wie schon im Vorjahr an den Relegationsspielen teilnehmen darf. „The race is on. Es ist noch alles drin“, frohlockte Thioune über die Ausgangslage. 

Ob Schalke allerdings mitspielt und den aktuellen Dritten Elversberg schlägt, darf nach den Eindrücken stark bezweifelt werden. Obwohl die Königsblauen noch einen Punkt zum sicheren Klassenverbleib benötigen, spielte Schalke auch nach der Trennung von Trainer Kees van Wonderen seltsam behäbig. Nach dem Spiel gab es gellende Pfiffe der rund 10.000 Schalker Fans in der mit 51.600 Zuschauern vollbesetzen Arena. 

Jakob Fimpel hat Schalke 04 zum zweiten Mal in dieser Saison interimsweise übernommen.

Jakob Fimpel hat Schalke 04 zum zweiten Mal in dieser Saison interimsweise übernommen.

Keine Erleichterung bei Schalke

Dabei ist Schalke wegen der anderen Ergebnisse nach menschlichem Ermessen endgültig gerettet. Bei drei Punkten und 14 Toren Vorsprung auf Eintracht Braunschweig dürfte für Schalke am letzten Spieltag nichts Ernsthaftes mehr passieren. „Null Erleichterung, überhaupt nicht. Erleichterung ist mir nach drei Niederlagen wirklich fremd“, sagte Abwehrspieler Ron Schallenberg. 

Beim abgestürzten Revierriesen stehen im Sommer mal wieder grundlegende Veränderung an, um den Ansprüchen in der kommenden, dritten Zweitligasaison am Stück gerecht zu werden. (dpa)