Ein ehemaliger Jugendfußballtrainer aus Essen soll in mehreren Vereinen Jungen missbraucht haben. Jetzt steht der 58-Jährige vor Gericht.
JugendfußballEx-Trainer unter Missbrauchs-Verdacht: Angeklagter schweigt

Der Angeklagte soll mit den Jungen an einsamen Parkplätzen angehalten haben. (Symbolbild)
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Nach schweren Missbrauchs-Vorwürfen muss sich ein ehemaliger Fußballjugendtrainer aus Essen seit heute vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, sieben minderjährige Jungen aus sechs Vereinen misshandelt oder sexuell missbraucht zu haben. Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht hat der 58-Jährige zu den Vorwürfen geschwiegen.
Die Anklage geht auf die Jahre 2008 bis 2025 zurück. In dieser Zeit soll der Angeklagte Jugendmannschaften in Essen, Mülheim, Oberhausen und Düsseldorf trainiert haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sich zunächst das Vertrauen der Kinder und Eltern erschlichen hat. Dabei soll er unter anderem gesagt haben, dass er die Jungen zu Profi-Spielern machen könne.
Angeklagter soll an einsamen Parkplätzen gehalten haben
Die angeklagten Missbrauchstaten sollen bei Wochenend-Übernachtungen in der Essener Wohnung des 58-Jährigen passiert sein. Ein weiterer Tatort war laut Anklage das Auto des Angeklagten. So soll er die betroffenen Jungen nach dem Training zum Teil nach Hause gefahren und dabei an einsamen Parkplätzen gehalten haben. Um die Verspätung zu erklären, habe er den Eltern erzählt, dass das Training länger gedauert hat.
Die Jugendfußballer hatten jahrelang geschwiegen. Einer von ihnen war dann aber doch noch zur Polizei gegangen. In der Anklage ist neben den Missbrauchstaten auch von psychischer und körperlicher Gewalt die Rede. Ein Kind soll mit einem Stock geschlagen worden sein, ein anderes wurde angeblich mit einem Elektroschocker gequält.
Die Vorwürfe waren Anfang 2025 bekanntgeworden. Der 58-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Mit einem Urteil ist im Oktober zu rechnen. (dpa)