Floristen-Träume in Öl zeigt das Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Eine Kuratorin verrät: So schön kann es die Natur gar nicht hinbekommen.
Ausstellung in KölnGemalte Blumen halten länger

Um 1600 kamen Blumenbilder in mehreren Ländern Europas in Mode.
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Heute kauft man sich einen Strauß Blumen und stellt ihn sich für einige Tage auf den Tisch, früher dagegen waren Blumen ein kostbares Luxusgut. Einzelne Tulpen konnten im 17. Jahrhundert ein Vermögen kosten. Um 1600 kam es deshalb auch in Mode, Blumen zu malen - die Abbildungen hängte man sich dann an die Wand und hatte länger was davon. Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln zeigt unter dem Titel „B(l)ooming“ nun eine Auswahl dieser barocken Blumen-Stillleben.
„Die Maler ahmen die Blumen mit einer Augen täuschenden Naturgenauigkeit nach, aber sie sind gleichzeitig auch darauf aus, die Natur zu übertreffen“, sagte Kuratorin Anja Sevcik. So hätten die Maler zum Beispiel Blumen aus unterschiedlichen Blüteperioden zusammenführt. „Es war also schon die künstliche Natur, die man eingefangen hat.“
Blumen wurden häufig auch Heilkräfte zugeschrieben, etwa gegen die Pest. Die Bilder enthielten zudem moralische oder religiöse Botschaften. Die Künstler, die sie herstellten, stammten sowohl aus den Niederlanden als auch aus Italien und Deutschland. Ein Zentrum des Blumenhandels war die Frankfurter Messe. (dpa)