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NRW war VorreiterMedizin-Studium mit Landarztquote hat über 1.000 Studenten

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Ohne Super-Abi und Numerus clausus ins Medizin-Studium - das geht auch, setzt allerdings eine langfristige Liebe zum Landleben voraus. (Symbolbild)

Ohne Super-Abi und Numerus clausus ins Medizin-Studium - das geht auch, setzt allerdings eine langfristige Liebe zum Landleben voraus. (Symbolbild)

Wer Humanmedizin studieren will, aber keine Topnoten hat, kann sich auf einem anderen Pfad um die begehrten Plätze bewerben. Für eingefleischte Großstädter ist das allerdings nichts.

Sechs Jahre nach Einführung der Landarztquote mit reservierten Medizinstudienplätzen für künftige Hausärzte in ländlichen Regionen hat das nordrhein-westfälische Programm einen Meilenstein erreicht. In der aktuell laufenden Immatrikulationsphase für das Wintersemester 2025/2026 habe sich nun der 1.000. Studierende dafür eingeschrieben, teilte das Düsseldorfer Gesundheitsministerium mit. Diese Schwelle überschreite NRW als erstes Bundesland.

NRW hatte die Landarztquote zum Wintersemester 2019/20 als erstes Bundesland eingeführt. Nach Angaben des Ministeriums sind zehn Länder dem Beispiel seitdem gefolgt.

Hausarzt werden ohne Einser-Abi

Über eine Vorab-Quote werden in NRW 7,8 Prozent der Medizinstudienplätze an Hochschulen in Trägerschaft des Landes an ausgewählte Bewerber vergeben, die sich vertraglich verpflichten, nach Abschluss ihrer Facharztausbildung für zehn Jahre in einer unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region als Hausärztin oder -arzt zu arbeiten. Sie brauchen kein Spitzenabitur, der übliche Numerus Clausus ist nicht erforderlich. 

Möglich ist ein solches Studium in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg-Essen, Düsseldorf, Köln und Münster. Die ersten Landarztquoten-Absolventen werden im kommenden Jahr in die hausärztliche Versorgung einsteigen. 

„Darüber freue ich mich sehr, denn dort werden sie dringend gebraucht“, unterstrich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Mehr als die Hälfte der 11.000 Hausärztinnen und -ärzte in NRW sei über 55 Jahre alt. „Hier gibt es also einen erheblichen Nachbesetzungsbedarf.“ (dpa)