Zwischen Staatskanzlei und LandtagDüsseldorf vertreibt Obdachlose mit großen Steinen

Lesezeit 2 Minuten
Obdachloser Düsseldorf

Ein Mann liegt im Eingang eines Geschäftes in Düsseldorf.

Düsseldorf – Mit großen Steinen will die Landeshauptstadt lange Zeit geduldete Obdachlosenlager zwischen Staatskanzlei und Landtag verhindern. Unter einer Rheinbrücke hatten Obdachlose sich mit Zelten eingerichtet – in Nähe des Sitzes des Ministerpräsidenten. Mit einer Ladung schwerer Steine wurden die Flächen nun „unbewohnbar“ gemacht. An anderer Stelle wurden Fahrradständer installiert. Zuvor hatte der „Express“ darüber berichtet. „Wir hatten Probleme mit Beschwerden und Vermüllung, aber auch mit dem Brandschutz unter der Brücke“, sagte die zuständige Amtsleiterin der Stadt, Miriam Koch, der Deutschen Presse-Agentur. Die Beschwerden seien aber weder aus der Staatskanzlei, noch vom Landtag gekommen.

Den Obdachlosen seien zuvor Alternativen angeboten worden. „Viele wollen nicht in eine normale Unterkunft, deswegen haben wir ihnen eine ehemalige Schule angeboten, in die sie auch ihre Tiere mitbringen können“, sagte Koch. Die Obdachlosen hätten das Angebot aber nicht wahrgenommen und seien weitergezogen.

Kritik der Obdachlosenhilfe „fiftyfifty“

„Es gibt bestimmte Plätze in der Stadt, an denen wir Obdachlosen-Camps nicht dulden. Wir haben aber Alternativen im Angebot“, sagte Koch. „Bei der städtischen Obdachlosenpolitik scheint es wieder eine Kehrtwende zu Repression und Vertreibung zu geben“, kritisierte die Obdachlosenhilfe „fiftyfifty“. „Das ist totaler Quatsch“, entgegnete Koch.

Das könnte Sie auch interessieren:

Es gebe einen neuen Runden Tisch gegen Obdachlosigkeit und zahlreiche weitere Bemühungen, aber auch zu wenig Sozialwohnungen in der Stadt. Derzeit seien 1200 wohnungslose Menschen in kommunaler Unterbringung. Im Frühjahr hatte die Stadt Obdachlosen, die am NRW-Forum zelteten, in leerstehenden Häusern unterbringen können. (dpa) 

Rundschau abonnieren