Erste BesuchsverboteSo bereiten sich Kliniken der Region auf Corona-Notfallplan vor

Die Krankenhäuser bereiten sich auf steigende Corona-Patientenzahlen vor, einige verschärfen auch die Besucherregeln.
Copyright: dpa
Köln/Bonn – Angesichts massiv steigender Corona-Infektionen mit der hoch ansteckenden Omikron-Mutation haben einige Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen schon Besuchsverbote verhängt. Im Kreis Euskirchen gilt das schon seit Ende November im Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH mit den beiden Standorten Schleiden und Mechernich. Kleine Lockerungen gab es an den Feiertagen. Das Marienhospital Euskirchen lässt seit dem 7. Januar keinen Besuch mehr zu. Keine Besucher sind auch in den Krankenhäusern in Bedburg und Frechen erlaubt. In allen Häusern sind aber in begründeten Fällen und nach Absprachen Ausnahmen möglich, hieß es auf Anfrage, etwa bei Entbindungen und auf der Palliativstation. Ein Besuchsverbot gilt seit Montag auch im Klinikum Dortmund, zunächst für ein bis zwei Wochen.
Keine einheitlichen Besucherregeln
Generell gibt es bisher keine einheitlichen Regeln für Besucher an den Krankenhäusern, wie eine stichprobenartige Abfrage ergab. Alle befragten Kliniken betonen, dass die Besuchsregeln regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. So müssen in der Uniklinik Bonn, im Helios-Klinikum Siegburg und in den Häusern des Klinikums Oberberg Besucher aktuell nur einen negativen SARS-COV-2-Test vorlegen (Antigen-Test vom Testcenter, nicht älter als 24 Stunden, PCR-Test nicht älter als 48 Stunden), gleiches gilt auch in Köln für die städtischen Krankenhäuser, die Uniklinik, das Heilig-Geist-Krankenhaus Longerich und das Krankenhaus Porz. Besuche müssen in der Domstadt allerdings vorab gebucht werden.
Während in Köln die 2G-Plus-Regel teils nur für Besucher der Intensivstation verlangt wird, ist sie beispielsweise im Klinikum Aachen der RWTH die Regel, gleiches gilt auch für die Troisdorfer Häuser St. Josef und St. Johannes der GFO-Kliniken; die GFO-Kliniken Rhein-Berg gewähren nur vollständig Geimpften mit aktuellem negativen Coronatest Einlass. Während wiederum im Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim, dem Hürther Sana-Krankenhaus und dem Brühler Marienhospital (alle drei im Rhein-Erft-Kreis) die 2G-Plus-Regel gilt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Unterschiedlich gehandhabt werden auch Besuchszeiten und Anzahl der Besucher: In manchen Häusern gibt es zeitliche Begrenzungen und es darf sich maximal ein Besucher im Patientenzimmer aufhalten, in anderen Häusern dürfen es auch zwei Besucher gleichzeitig sein. Es empfiehlt sich also vor jedem Besuch auf der Homepage der jeweiligen Krankenhäuser zu informieren.
Nicht nur mit Besucherregelungen rüsten sich die Krankenhäuser vor Ansteckungen von außen, wenn auch aktuell die Lage noch nicht dramatisch sei. Im Klinikum Oberberg wurden den Mitarbeitern beispielsweise zusätzliche Angebote für Booster-Impfungen gemacht. Notfallpläne in vielen Krankenhäusern sehen vor, planbare Operationen zu verschieben, wenn es medizinisch zu vertreten sei. Das schaffe zusätzliche Betten- und Personalkapazitäten.
Stationen könnten geschlossen werden
Bei hohen Infektions- und Quarantänezahlen sollen Mitarbeiter innerhalb der Krankenhäuser so umverteilt werden, dass der Betrieb weiterhin möglich ist. „Entsprechende Schulungskonzepte existieren“, schreibt beispielsweise das Klinikum Oberberg. Die Notfallpläne sehen vor, dass Patienten unterschiedlicher Disziplinen zusammengelegt und dann Stationen geschlossen werden. Zum Beispiel könnten dann internistische und chirurgische Patienten auf einer gemeinsamen Station versorgt werden, sodass es weniger Personal brauche. In der Uniklinik der RWTH wurde ein Stufenplan entwickelt, der die jeweilige Verteilung von stationären SARS-CoV-2 Patienten innerhalb des Hauses bestimmt, deren Versorgung auf Schwerpunktstationen regelt und zudem fortlaufend abwägt, ob planbare Behandlungen verschoben werden müssen. (ag, dk,eck, fu, kmü, rtz)