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„Aldi-Kreisel“Vom Betonring ist nichts mehr zu sehen

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Alexander Büttner (l.) den Kreisel, den er mit Nicole Johag und Sebastian Burggraf vorstellte. ()

Bad Münstereifel – „Ich bekomme richtige Urlaubsstimmung“, bekannte Bürgermeister Alexander Büttner, als er intensiv auf den neugestalteten „Aldi-Kreisel“ an der Kreuzung B 51/Trierer Straße blickte. Während der Umbaumaßnahme hatte das Areal allerdings teilweise für ganz andere Stimmung gesorgt.

Einige Bürger waren erzürnt. Sogar von einem „Flakgeschütz“ war die Rede, als ein imposanter Betonring die Mitte des Kreisverkehrs verunzierte. „Ich hatte den Eindruck, keiner unterhielt sich mehr über das Wetter, sondern nur über den Kreisverkehr“, so Nicole Johag von der Firma „Burggraf – Garten und Stein“ schmunzelnd. Die Gartenbau-Firma hatte den Kreisel auf eigene Kosten umgestaltet.

„Das Problem war, dass wir irgendwie mit dem Umbau anfangen mussten, und das war mit dem Betonring. Das warf Fragen auf“, erklärte Johag. Geschäftsführer Sebastian Burggraf, Nicole Johag und Bürgermeister Alexander Büttner stellten das vollendete Projekt gestern vor. Von der ursprünglichen Optik des Betonrings ist nicht mehr viel übrig geblieben. Er ist mittlerweile rot gestrichen und mit Rasen bepflanzt. Auf das Grün führt ein Weg, der von einer weiteren Rasenfläche und einem Beet mit Buchsbaumkugeln gesäumt wird.

Ein weiteres markantes Stilmittel ist eine Bruchsteinmauer. „Wir haben überlegt, was wir machen wollen. Mit Symbolen arbeiten oder die künftige Modestadt zeigen?“, so Johag. In Bad Münstereifel entstehe derzeit etwas Neues, erklärte sie hinsichtlich des künftigen City-Outlets. Aber auch das Alte solle erhalten bleiben. „Die Gestaltung des Kreisels soll zeigen, dass sich Altes und Neues nicht ausschließen“, betonte sie. Der rote Ring und die modernen Blumentöpfe stünden für das Neue und Abstrakte. Die Bruchsteinmauer symbolisiere die Bad Münstereifeler Stadtmauer. Sie stehe für das Alte und Urige. Johag: „Wir wollten mal was Puristisches machen.“ Mittlerweile komme der neue Kreisel auch gut an.

Im Vorfeld kam auch bei einigen Kommunalpolitikern Missstimmung auf, da die Firma die aktuellen Pläne zur Umgestaltung den politischen Gremien nicht vorgelegt hatte. „Obwohl das der falsche Weg war, hat die Stadt gelassen darauf reagiert“, berichtete Johag. Die Stadt habe sich ebenso wie der Landesbetrieb Straßen hinter die Firma gestellt.

Das Projekt hat die Firma Burggraf aus eigener Tasche finanziert. Sie will mit dem Kreisel auf ihre Arbeit aufmerksam machen. „Ich dachte schon, hoffentlich bringt das überhaupt was, als so über den Kreisel diskutiert wurde“, so Johag. Doch die Zugriffszahlen auf die Firmen-Internetseite seien von 1000 auf 4000 gestiegen. Inzwischen hätten auch andere Kommunen Anfragen für Kreiselgestaltungen gestellt.