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Erziehungshilfe verwirft ProjektDoch kein Kinderheim in Oberfollmühle

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Nichts getan hat sich am Hotel Oberfollmühle seit mehr als einem Jahr, das geplante Kinderheim ist passé.

Bad Münstereifel-Eicherscheid – Im ehemaligen Hotel Oberfollmühle am Ortsrand von Eicherscheid sollte ein Kinderheim entstehen. So hatte es die Erziehungshilfe gGmbH aus Siegburg im vergangenen Jahr geplant.

Ihr Geschäftsführer Dr. Manfred Jöbgen hatte das geplante Projekt im April 2018 im Bad Münstereifeler Fachausschuss für Bildung, Kultur, Sport, Soziales, Städtepartnerschaften und Tourismus vorgestellt, da es in der Nachbarschaft des ehemaligen Hotelbetriebs zum Teil massiven Widerstand gegen ein Kinderheim gegeben hatte.

„Kaufpreis war nicht akzeptabel“

Dies war offenbar einer der Gründe, warum sich die Erziehungshilfe aus Siegburg von dem Projekt im Bad Münstereifeler Stadtteil Eicherscheid verabschiedet hat. Denn Geschäftsführer Jöbgen hatte im vergangenen Jahr dieser Zeitung signalisiert, bis spätestens Ende 2019 den Betrieb in dem ehemaligen Hotel aufnehmen zu wollen. Allerdings konnte man bis dato keine Veränderungen und Aktivitäten an der Hotelanlage feststellen.

Auf Nachfrage erklärte Dr. Jöbgen jetzt: „Wir haben uns von dem geplanten Objekt zurückgezogen. Der Kaufpreis war für uns nicht akzeptabel. Außerdem hätten wir viele Kompromisse eingehen müssen. Die Bevölkerung in Eicherscheid war sehr skeptisch gegenüber unserem Projekt, die direkte Nachbarschaft sogar extrem dagegen.“ Lob fand der Geschäftsführer allerdings für die Stadt Bad Münstereifel: „Von der Stadt – egal, ob Verwaltung oder Politik – hatten wir große Unterstützung.“

Kinder sollen ein gutes Umfeld vorfinden

Seinerzeit hatte die SPD im Ausschuss wissen wollen, um welche Kinder es sich handele, ob sie kleptomanisch veranlagt oder süchtig seien. Dies hatte Jöbgen größtenteils in seinen Ausführungen entkräften können: „Wir arbeiten im sozialen Bereich mit Familien, die Kinder aufnehmen, die es schwer hatten. Die Kinder sollen direkt ein gutes Umfeld vorfinden.“

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Dafür brauche man aber etwas „dazwischen“, um eine dauerhaft gute Entwicklung der Kinder zu erzielen. Und dieses „Dazwischen“ realisiere seine Einrichtung, hatte Jöbgen erklärt.

„Unüberbrückbare Hindernisse“ in Eicherscheid

Die CDU hatte damals im Ausschuss wenig Verständnis für die Fragen der SPD gehabt. „Was die Einrichtung von Herrn Jöbgen macht, ist richtig gute Jugendarbeit, deshalb sollten die SPD das Projekt nicht schlechtmachen. Man kann auch alles kleinreden“, sagte Christdemokrat Frank Dibowski seinerzeit.

„Dass es mit dem Kinderheim in Eicherscheid nicht geklappt habe, bedauerte auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU): „Wir hätten es begrüßt, aber anscheinend gab es für die Erziehungshilfe unüberbrückbare Hindernisse.“