Deutsche Post in EuskirchenAn Packstation nur Bahnhof verstanden
Euskirchen – Oststraße 2a, 53879 Euskirchen – das ist die Adresse der Packstation, an der Renate Niebes ihr Paket abholen sollte. So stand es auf der Benachrichtigungskarte, die in ihrem Briefkasten lag. „Die Packstation zu finden, ist allerdings nicht ganz einfach“, berichtet Niebes. Ebenso erging es Georg Langanke. Erst als er sich in der Postfiliale an der Kölner Straße nach dem Standort erkundigte, wurde er gewahr, dass sich hinter der Adresse Oststraße 2a der Bahnhof verbirgt. Dort steht die Packstation auf dem Bahnsteig des Gleises 1. „Man könnte ja den Hinweis ,Bahnhof’ auf die Benachrichtigungskarte schreiben“, findet Niebes.
Doch mit dem Auffinden des Automaten hielt Renate Niebes ihr Paket noch lange nicht in den Händen. „Da stand nicht, wie man die Packstation bedient. Man kann nicht herausfinden, wo man anfangen soll“, erzählt sie. Schließlich habe sie auf den Bildschirm gedrückt und aus drei Möglichkeiten auswählen können, was sie tun möchte. Sie entschied sich für „Paket abholen“. Die Packstation zeigte nun an, dass Renate Niebes den Barcode, der auf der Benachrichtigungskarte aufgedruckt war, scannen soll. Nur wo, das konnte sie – ebenso wie Georg Langanke – nicht herausfinden. Es könne doch kein Problem sein, den Scanner für den Barcode als solchen zu beschriften, findet sie.
Am nächsten Tag startete sie einen zweiten Versuch: „Ich habe Trinkgeld eingepackt und gehofft, einen jungen Menschen zu treffen, denn die kennen sich mit so etwas ja eher aus.“ Tatsächlich habe ein junger Mann ihr behilflich sein können. „Er sagte, dass er schon einigen Leuten dabei geholfen hat“, so Niebes. Sie sei also scheinbar nicht die erste gewesen, die Probleme im Umgang mit der Packstation gehabt habe.
„Paket nicht in der Packstation“
Mittlerweile hat Renate Niebes erneut eine Benachrichtigung in ihrem Briefkasten gefunden, dass ein weiteres Paket in der Packstation auf sie warte. Doch die Bemühungen, es aus dem gelben Apparat zu entlocken, seien vergebens gewesen. „Auf dem Bildschirm stand, dass das Paket nicht in der Packstation sei“, erzählt sie. Fündig wurde sie schließlich in der Postfiliale auf der Kölner Straße. „Wie das Paket dahin geflogen ist, wusste aber niemand“, berichtet sie ironisch: „Es hieß, da müsse ich bei DHL nachfragen.“
Die Adresse der Packstation auf den Benachrichtigungskarten mit dem Hinweis „Bahnhof“ zu versehen, sei nicht möglich, erklärt Dieter Pietruck von der Pressestelle der Deutschen Post DHL. Allerdings seien nur wenige Adressaten betroffen, denn die Nutzer der Packstation seien fast ausschließlich Vertragskunden.
Das heiße, sie seien als Kunden registriert und ließen sich Pakete, die an sie gerichtet sind, an eine bestimmte Packstation liefern. Durch diese Art der Nutzung seien die Packstationen nahezu ausgelastet. Allerdings könnten auch Pakete, die an die Haustür geliefert werden sollen, in der Packstation landen, falls dort Kapazitäten frei sind.
Das sei vor allem dann der Fall, wenn der Paketbote den Adressaten daheim nicht antreffe und es keine Möglichkeit gebe, die Sendung bei Nachbarn abzugeben. „Dann entscheidet der Bote individuell, ob er das Paket in einer Packstation oder der nächsten Postfiliale hinterlegt“, so Pietruck. Allerdings könne sich der Kunde im Rahmen der Zweitzustellung dafür entscheiden, sich das Paket noch einmal nach Hause bringen zu lassen.
Die Bedienbarkeit der Packstationen sehe die Deutsche Post DHL als unproblematisch an. „Die Automaten sind einfach zu bedienen und es gibt dort Hinweise, wie man das macht“, erklärt er.