EntscheidungsspielTormaschine Dollendorf-Ripsdorf trifft auf selbstbewusste Füssenicher

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Das Bild zeigt Alexander Huth, wie er einen Ball schießt. Sein Gegenspieler kommt zu spät.

Mit 35 Treffern sicherte sich Dollendorfs Spielertrainer Alexander Huth (M.) die Torjägerkrone in der Kreisliga B, Staffel 2. Sein Team erzielte sogar 105 Tore.

Am Sonntag kommt es in Ripsdorf zum Duell um den Aufstieg in die Kreisliga A. Der FC Do-Ri trifft um 15 Uhr auf den TB-SV Füssenich-Geich.

Noch einmal alles geben, alles reinwerfen. Noch einmal 90 Minuten – echte Gefühle. Am Sonntag steht das letzte Senioren-Pflichtspiel in dieser Saison an. Und es könnte nicht um viel mehr gehen: Der FC Dollendorf-Ripsdorf trifft im Aufstiegsspiel zur Kreisliga A auf den TB-SV Füssenich-Geich. Anpfiff ist um 15 Uhr auf dem Kunstrasen in Ripsdorf – das hat die Auslosung für den Spielort beim Fußballkreis Euskirchen ergeben.

Beide Trainer, Alexander Huth (FC Do-Ri) und Andreas Davepon (TB-SV), sind sich einig. Sie bezeichnen das Relegationsspiel als Chance. „Wir sind sportlich Zweiter geworden. Der Platz berechtigt nicht zum direkten Aufstieg. Jetzt haben wir dennoch die Chance, die eh schon bockstarke Saison zu krönen. Das ist für uns ein Bonusspiel“, sagt Alex Huth, der sich mit 35 Treffern die Torjägerkrone in der Staffel 2 gesichert hat. Ein beeindruckender Wert, wenn man zum Vergleich die 56 Tore nimmt, die die gesamte TB-SV-Mannschaft während der regulären Spielzeit erzielt hat.

Dollendorf-Ripsdorf erzielte in der Saison 105 Treffer

Der FC Do-Ri kommt in 24 Spielen auf starke 105 Treffer – fast doppelt so viele wie der TB-SV. Den Entscheidungsspielgastgeber aber nur auf die Offensive zu reduzieren, wäre falsch. Der Grund: 29 kassierte Treffer (Füssenich 34) werden in der Kreisliga A und B nur von der SG 92 unterboten. Der Verzicht der SG 92 auf ihr Aufstiegsrecht macht das Relegationsspiel übrigens erst möglich.

Und dann gibt es da noch eine Statistik, die vor dem Alles-oder-nichts-Spiel am Sonntag interessant ist. Seit der Saison 2015/16 bis zum 7. April 2019 (das zuletzt direkte Aufeinandertreffen beider Teams) traf FC-Spielertrainer Huth in fünf der sechs Spiele – und erzielte insgesamt sieben Tore.

Do-Ri hat seine Stärken ganz sicher in der Offensive, aber auch defensiv scheinen sie schwer zu knacken sein.
Andreas Davepon, Trainer des TB-SV Füssenich-Geich

Ein Spiel des kommenden Gegners habe er nicht gesehen oder beobachten lassen. Er habe aber „die eine oder andere Quelle angezapft“, sagt Huth. Vornehmlich wolle man aber aufs eigene Spiel schauen, den eigenen Matchplan bestmöglich umsetzen.

Auch sein Gegenüber Davepon hat kein Spiel in dieser Saison des FC Do-Ri gesehen. Ein Blick in die Statistik reiche ihm aber. „Do-Ri hat seine Stärken ganz sicher in der Offensive, aber auch defensiv scheinen sie schwer zu knacken sein“, sagt der Coach des TB-SV, der am Sonntag nach eigenem Bekunden sogar einen Neuzugang einsetzen kann. Tilo Heckel kommt vom SC Wißkirchen und hat dort mehr als ein halbes Jahr kein Spiel mehr absolviert, ist also einsetzbar.

Das Bild zeigt Davepon im Gespräch mit Schiedsrichter Torsten Kolbeck.

Freut sich auf das Spiel gegen Dollendorf-Ripsdorf: Füssenichs Trainer Andreas Davepon.

Aber auch ohne den Mittelfeldakteur dürfte der TB-SV eine schlagkräftige Truppe zusammenhaben. „Wir können aus dem Vollen schöpfen. Und das auch in der kommenden Saison, unabhängig vom Ausgang des Spiels. Alle haben zugesagt und Neuzugänge haben wir auch in der Pipeline“, so Davepon.

Er sei mit der Rückrunde nicht komplett zufrieden gewesen. Gerade so Spiele wie gegen den Euskirchener TSC (0:0) seien schlichtweg nicht gut gewesen. Mit dem Endspurt sei er dann aber wieder sehr glücklich gewesen, berichtet Davepon.

Beide Teams gehen mit Selbstvertrauen ins Aufstiegsspiel

Am vorletzten Spieltag besiegte der TB-SV den zu diesem Zeitpunkt Tabellenzweiten SG Billig/Veytal mit 2:1, und den zweiten Platz sicherte man sich dann selbst durch einen 3:2-Erfolg bei der SG Bürvenich/Schwerfen. „Wir können mit Selbstbewusstsein nach Ripsdorf fahren. Haben dort aber auch absolut nichts zu verlieren. Wir freuen uns auf das Bonusspiel“, sagt der Füssenicher Übungsleiter.

Und Alex Huth? Der ist froh über das Heimspiel. „Es sind einfach besser eingespielte Abläufe. Das Umfeld ist bekannt“, so der FC-Coach über den Vorteil des Spiels auf der eigenen Anlage.

Entscheidungsspiel: Am Ende könnten die Nerven entscheiden

Mit dem TB-SV hat der FC Do-Ri aber nicht nur den Tabellenplatz und die Ausgangslage „Bonusspiel“ gemeinsam: Der FC Do-Ri geht mit viel Selbstbewusstsein in das Alles-oder-nichts-Spiel. Am letzten Spieltag besiegte der Tabellenzweite den Spitzenreiter SG 92 mit 5:1. Mit demselben Ergebnis wurde wenige Tage zuvor der SSV Golbach besiegt, der in der Abschlusstabelle den fünften Rang belegte.

Doch wie geht man mit so einem Entscheidungsspiel um? „Wir haben unter der Woche noch einmal trainiert. Das aber auch nur, um im Rhythmus zu bleiben. Entscheidende Dinge haben wir dort nicht trainiert“, so Huth. Auch kein Elfmeterschießen? Dazu sagt der Coach nichts.

Er selbst möge solche Alles-oder-nichts-Spiele, sagt der Spielertrainer. „Eigentlich sollte die Ausgangssituation jeden zu Höchstleistungen beflügeln“, sagt er. Er wisse aber auch, dass es hemmen könne. „Da wir aber wirklich befreit aufspielen können, gehe ich davon aus, dass es die Jungs antreiben wird“, so Huth, der personell ebenfalls aus dem Vollen schöpfen kann.

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