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Hochwasser-SchutzkonzeptDamit der Heimbach nicht Heimbach überspült

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Heimbach_Baustelle_Rurufer

Am Rur-Ufer in Heimbach wurde im April bereits die Promenade erneuert. 

Heimbach – Auch wenn das so oft beschworene hundertjährige Hochwasser in Heimbach bislang ausgeblieben ist, reicht es doch dazu, die bisherigen Umbaupläne für das Rurufer und der Innenstadt durcheinanderzuwirbeln. Denn bevor der Heimbach Heimbach überspült, muss ein Hochwasser-Schutzkonzept erarbeitet werden, das mögliche Unwetterschäden verhindern hilft. Und das wird voraussichtlich einiges in der Geografie der kleinsten Stadt in Nordrhein-Westfalen verändern.

Wer in der Hengebachstraße aufmerksam sein Ohr an die richtigen Öffnungen hält, wird den Heimbach rauschen hören. Bis heute strömt der Bach, der Heimbach seinen Namen gab, mitten durch die Stadt, um an der Brücke, die nahe des Rathauses über die Rur führt, in den Fluss zu münden.

Bis in die 1950er Jahre in einer offenen Rinne

Doch sichtbar ist er nicht. Mit der Neuanlage der Hengebachstraße in den 1950er Jahren verschwand er unter Tage. Bis dahin floss er offen sichtbar in einer Rinne durch die Stadt. Dieses historische Vorbild hatten die Aachener Stadtplaner um Professor Peter Jahnen vor Augen, als sie 2015 ihren Masterplan für Heimbach entwickelten.

Hier ersannen sie den Plan, Teile des Heimbachs in der Hengebachstraße wieder offenzulegen. Mittlerweile ist diese Idee allerdings kein Thema mehr. Der Wegfall von Parkplätzen und auch Probleme beim Hochwasserschutz waren nicht zu lösen. 

Besonders Überschwemmungen, die bei Starkregen drohen, werden in den nächsten Monaten die Planer in Heimbach beschäftigen. Denn nun müssen ein Hochwasser-Schutzkonzept erarbeitet und Maßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen geschaffen werden. Vier Möglichkeiten skizzierte Bürgermeister Peter Cremer in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, die am Donnerstagabend im Heimbacher Rathaus stattfand.

Nichtstun ist keine Alternative

Als erstes sei da die Nullvariante. „Wir tun gar nichts und hoffen, dass es gut geht“, so Cremer. Doch dies verbiete sich von selbst. Als zweites bestehe die Möglichkeit, die Wassermengen vor Heimbach in Regenrückhaltebecken an der Straße „In der Hilbach“ aufzufangen.

Darüber hinaus könne die Verrohrung des Heimbachs unter der Hengebachstraße erneuert werden. Allerdings müsse wegen der rechnerisch zu erwartenden Wassermengen im Falle eines Hochwassers ein Rohr von 160 Zentimetern Durchmesser in den Untergrund eingelassen werden. „Das ist wahrscheinlich nicht möglich“, mutmaßte Cremer angesichts der Baustelle, die dafür notwendig wäre.

Kosten des Projekts noch unklar

Als wahrscheinlichste Lösung erscheine stattdessen das Projekt, von der Hengebachstraße oberhalb der Klostermühle unter dem Altenberg einen Tunnel zu bohren, der in Höhe des Musikpavillons im Kurpark wieder zum Vorschein kommt. Auch dort müsse ein Rohr von 160 Zentimetern Durchmesser eingesetzt werden, so Cremer. 

Bis Ende Juli müsse das Konzept erstellt werden, dann werde eine Variante ausgewählt. Für den Bau des Tunnels veranschlagte Cremer einen Zeitraum von fünf bis acht Jahren Dauer. Die Kosten sind noch nicht berechnet.#html