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Junge Alternative in Zülpich und EuskirchenAfD-Nachwuchsorganisationen verwirren mit Namensdopplung

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Kreis Euskirchen – „Alternativlos“ – Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dieses Wort einmal unvorsichtigerweise in den Mund genommen und sich so die zweifelhafte Ehre erworben, das Unwort des Jahres 2010 geprägt zu haben. Dass es immer eine Alternative gibt, wollten die Nachwuchskräfte der Alternative für Deutschland (AfD) im Kreis Euskirchen nun mal klarstellen – und gründeten in Euskirchen eine Jugendorganisation der AfD. Ihr Name: Junge Alternative, kurz JA.

Moment mal. Junge Alternative? JA? Da klingelt’s doch bei den kommunalpolitisch Interessierten im Kreis im Allgemeinen und in Zülpich im Besonderen.

Hatte sich da nicht mal eine Reihe junger Menschen, die mit der Politik der nicht ganz so jungen Menschen im Stadtrat nicht mehr allzu viel anfangen konnten, verbündet und sich zur Wahl gestellt. Stolz zogen sie in den Stadtrat ein, in dem sich die Jungen Alternativen heute noch je nach Ansicht mehr oder weniger wacker schlagen.

Das war 1999, als noch niemand an eine Partei „Alternative für Deutschland“ und schon gar nicht an eine Jugendorganisation derselben zu denken gewagt hatte.

Fischer bleibt locker

Von wegen alternativlos: Jetzt gibt es also gleich zwei Junge Alternativen (JA) auf Kreisgebiet. Wer nun aber glaubt, dass Timm Fischer, der Chef der JA in Zülpich, außer sich vor Wut wäre, liegt falsch. „Damit muss man dann halt leben“, so Fischer. Konnte ja keiner ahnen, dass die AfD ihren Nachwuchs unter dem Signet „Junge Alternative“ erste politische Sporen verdienen lassen wollte – und das bundesweit. Der Name sei halt nicht geschützt, seine JA keine Partei, sondern eine Wählergemeinschaft. Viel ärger dürfte es jene „Verirrten“ (Fischer) treffen, deren Mails auf dem Server der JA (Zülpich) statt auf dem der JA (AfD) landen – und die dann ohne Antwort bleiben, wie Fischer sagte. Verwechslungsgefahr befürchte er auch nicht, so der Zülpicher: „Die JA der AfD steht ja auf keinem Wahlzettel.“ Außerdem, so Fischer mit Blick auf die Reibereien an der AfD-Bundesspitze: „Man weiß ja auch nicht, wie lange sich diese Partei noch hält.“

Dem Vorstand der neuen JA im Kreis gehören Michael Linden (Vorsitzender), Bernd Lübke (stellvertretender Vorsitzender), Maximilian Hartmann (Schatzmeister), Juliane Kurzmann (Beisitzer) und Sven Zschiedrich (Schriftführer) an.