Zurück nach Corona und FlutSo schön feiert Kall den Fastelovend

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Endlich wieder jeck: Kalls Jugendprinzessin Jule I. (hinten M.) und ihr Hofstaat hatten sichtlich Spaß beim Karnevalszug.

Endlich wieder jeck: Kalls Jugendprinzessin Jule I. (hinten M.) und ihr Hofstaat hatten sichtlich Spaß beim Karnevalszug.

So viele bunte Vögel: Die Kaller feierten die kunterbunte Rückkehr des jecken Treibens mit vielen Besuchern entlang des Zugwegs.

Eine Blaustirnara-Dame mit dem Namen Henriette war wohl der bunteste Besucher beim Kaller Karnevalszug am Sonntagnachmittag. Eine Frau, die als „Querdenker meets Karneval“ unterwegs war, hatte das Tier mitgebracht. Doch auch sonst waren im und am Zug viele fantasievolle und farbenfrohe Kostüme zu sehen. Auffallend waren die vielen bunten Hippies des Eier- und Hühnerclubs (EHC) Straßbüsch, die unter dem Motto „Saturday Ei-Fever“   ein Jubiläum feierten. Der Club war zum 30. Mal beim Zoch in Kall dabei. 22 Gruppen zogen an den zahlreichen Jecken am Straßenrand vorbei und verteilten fleißig Kamelle und andere Süßigkeiten.

Schon mehr als eine Stunde, bevor sich der närrische Lindwurm in Bewegung setzte, sicherten sich die ersten Jecken die besten Plätze am Zugweg. Die Löstigen Bröder hatten auf ein großes Prinzenpaar verzichtet, weil angesichts der immer noch vorhandenen Flutschäden lange Zeit nicht klar war, ob und wie in Kall Karneval gefeiert werden kann. Deshalb führte Jugendprinzessin Jule I. (Piana) die Kaller Jecken durch die fünfte Jahreszeit. Die genossen nach Jahren, in denen das närrische Treiben wegen Corona und der Flut   ausgefallen war, den jecken Trubel. Die größte Gruppe mit rund 60 Teilnehmern stellte der EHC.

Der Sonntagszoch in Kall

Kall feiert nach Corona und Flut endlich wieder Fastelovend

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„Es war eine sehr schöne Zeit“, meinte Jule I. unmittelbar vor dem Höhepunkt der Session. Nervös sei sie nicht. Als dann ihr Wagen durch die Straßen fuhr, gab es   kein Halten mehr , und die Regentin wurde   ihrem Motto „Hück oder nie“ mehr als gerecht. Die Astronauten vom Jugendclub Sistig wollten mit ihrem riesigen Wagen am liebsten die Erde verlassen. Der Grund: „Der Putin wird uns hier zu bunt, jetzt drehen wir im All unsere Rund’.“ Die großen und kleinen Regenten der KG Sistig waren ebenso beim Umzug mit dabei wie die Sütenicher Schlipse und „Die Jecke vom Hahnebömsche“ aus Scheven samt Tollitäten.

Der Zugausklang fang in Kall unter freiem Himmel statt

Die Karnevalsfreunde Eifel wollten am Liebsten „Back to the 90's“ und luden zu einer großen Party ein. Passend dazu verteilten die Keldenicher Platzhirsche, die als Jäger und Rehe unterwegs waren, gleich dahinter Jägermeister.

Viele große und kleine Jecken mit gelben Bauhelmen machten klar: „Ohne Handwerker geht es nicht.“ Die Bewohner und Mitarbeiter der Lebenshilfe outeten sich als Fans der Mundartband Brings, während die Nordeifelwerkstätten als kunterbunte Clowns Süßigkeiten unter das närrische Volk brachten. Nach den vielen Rückschlägen durch Corona, Flut und andere Probleme stellte die Gruppe um Hans Lambert fest: „Mir sin widder do!“

Die Prinzengarde ließ das Publikum dann immer wieder mit ihrer lauten Kanonen zusammenschrecken, ehe die Musikkapelle Kall den Zug musikalisch ausklingen ließ. Weil die Bürgerhalle noch saniert wird und nicht genutzt werden kann, fand der Zugausklang unter freiem Himmel auf dem Parkplatz hinter der alten Post statt. „Ein Zelt wäre viel zu teuer geworden“, sagte die Vorsitzende der Löstigen Bröder, Simone Saßmann, und bedankte sich bei den beiden Zugführern Daniela Göbel und Uwe Schubinski.

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