Maler Fabian Hochscheid und Bildhauer Götz Sambale, die in Nettersheim ausstellen, sprechen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Kunst.
KunstMaler und Bildhauer stellen in Nettersheim gemeinsam aus

Kennen sich seit langem: Götz Sambale und Fabian Hochscheid (v.l.) stellen gemeinsam Gemälde und Skulpturen im Kuba in Nettersheim aus.
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Gemälde trifft Skulptur – ein Format, das nun bereits zum zweiten Mal in einer Ausstellung des Kulturbahnhofs (Kuba) in Nettersheim realisiert wird. Ein naheliegendes Konzept, denn schließlich machen sich Malerei und Bildhauerei nur in Ausnahmefällen den Präsentationsplatz streitig. Während die Gemälde in der Regel die Wände für sich beanspruchen, steht der dazwischenliegende Raum eben für Skulpturen zur Verfügung.
Außerdem können sich die beiden künstlerischen Techniken oft gegenseitig unterstützen und in ihrer Gegensätzlichkeit neue Sichtweisen erschließen. Ob die Künstler sich dabei kennen oder nicht, ist nicht relevant. So war die Begegnung von Christine Santema und der Malerin Gabi Moll, die zuvor im Kuba ausgestellt haben, für beide ein Novum. Fabian Hochscheid und Götz Sambale dagegen, deren Ausstellung am Sonntag im Kuba in Nettersheim eröffnet wurde, kennen sich schon seit vielen Jahren und haben auch schon gemeinsam ausgestellt.
Fotorealistische Ölgemälde treffen auf organische, große Holzskulpturen
Dabei gibt es mehr Gemeinsamkeiten als nur die gemeinsame Tätigkeit im Vorstand des Bundesverbands Bildender Künstler Köln (BBK). Beiden ist die handwerkliche Perfektion in ihren Arbeiten gemein. Während beim Bildhauer Sambale sehr organische, große Holzskulpturen als Erstes auffallen, zeigt Hochscheid fotorealistische Ölgemälde, die von großen Formaten bis zu Kleinstgemälden reichen.
„Die Sachen passen super zusammen, die haben die gleiche Ausstrahlung“, sagte Hochscheid. Von der Ästhetik und der Qualität des Handwerks seien sie sich ähnlich. Die Handwerklichkeit spiele bei beiden Künstlern eine große Rolle. Neben kleinformatigen Bildern mit verwischten Landschaften, die nach auf Autofahrten aufgenommenen Fotos gestaltet wurden, zeigt Hochscheid auch wandfüllende, detailgenaue Ölgemälde.
Skulpturen wirken in Nettersheim wie riesig vergrößerte Baumsamen
Auffällig sind dabei die Kuscheltiere, die mal mit einer Glaskugel oder einem Totenkopf zusammen dargestellt sind und kunsthistorisch gesehen ein zumindest ungewohntes ikonographisches Element darstellen. „Das ist ein persönlicher Aspekt“, gestand Hochscheid schmunzelnd. Alle in seiner Familie seien Kuscheltierfans, und nachdem er als Auftrag zwei Hunde gemalt habe, habe seine Tochter verlangt, dass er auch ein Kuscheltier male.
„Die gibt es auch, und die haben auch Namen“, so Hochscheid. Wie riesig vergrößerte Baumsamen wirken die Holzskulpturen, die Sambale in die Räume des Kuba gestellt hat. Dazu sind auch noch figurative Arbeiten zu sehen wie die kleinen, gekrönten Wesen, bei denen auch Metallelemente in das Werk integriert wurden. Außer seinen Skulpturen hat Sambale noch eine interessante Erweiterung mitgebracht. Denn von seinen Skulpturen produziert er Drucke, die das dreidimensionale Element wieder in die Zweidimensionalität zurückführen.
Die Ausstellung in Nettersheim ist bis zum 17. September zu sehen. Geöffnet ist der Kuba samstags uns sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.