Resort Eifeler TorLeere Braukessel, aber Heimbacher Bier

Den Kessel mit dem Heimbacher Stadtwappen kann Serge van der Heijden derzeit nur als Deko präsentieren. Heimbacher Bier ist im Resort-Brauhaus aber dennoch im Ausschank. (Foto: Scheurer)
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Schwammelnauel – Es riecht nach frischem Apfelkuchen, der bereits auf der Theke steht. Doch den typischen Malzgeruch, der in der Nähe von Brauereien in der Luft liegt, sucht man hier vergebens. "Ich habe heute Morgen einen neuen Kessel angesetzt", sagt ein gut gelaunter Serge van der Heijden, seit August 2012 Manager des "Landal Resorts Eifeler Tor", als er die Tür zur Gaststube des Feriendorfes aufschließt.
Direkt am Eingang fällt der Blick auf die beiden kupfernen Braukessel, auf denen das Wappen der Stadt Heimbach prangt. Zwei große Rohre führen zur Decke. Und doch: Van der Heijden klopft gegen einen der Kessel. Hohl klingt das Klopfen nach. "Nein, das war ein Scherz", sagt der groß gewachsene Niederländer.
Idee bei Grundsteinlegung
Und: "In diesen Kesseln haben wir leider noch kein Bier gebraut - aber was nicht ist, kann ja noch werden." Wie eine Seifenblase zerplatzt das Bild von der idyllischen Bierbrauerei, das man aus anderen Kleinbrauereien mit Ausschank kennt.
Bei der Grundsteinlegung zum Feriendorf am Hang der Staumauer in Schwammenauel hatte Dormio-Geschäftsführer Don van Schaik die Idee vom Heimbacher Bier aufgeworfen. Zunächst stand zwar der Bau der Ferienanlage im Vordergrund. Jedoch die Idee vom eigenen Bier blieb bestehen. "Wir haben recherchiert und festgestellt, dass es nicht so einfach werden würde, die Idee des selbst gebrauten Bieres umzusetzen", erklärt van der Heijden. Besonders schwierig sei es, in der benötigten Menge konstante Qualität zu halten - und das zu vertretbaren Kosten. Van der Heijden: "Aber die Idee fanden wir weiterhin so toll und sie machte uns so viel Spaß, dass das Konzept eines Brauhauses einfach bleiben musste."
Gesagt getan: Man fand eine Brauerei, die in Lizenz das Heimbacher Bier braut. Welche das ist, wollte der Manager nicht verraten, nur, dass es sich um eine deutsche Brauerei handelt. Somit sei das deutsche Reinheitsgebot auch gewahrt. Allerdings richtet sich das Heimbacher Bier, das als Hell, Dunkel und Zwickel in den passenden, mit Wappen versehenen Gläsern schäumt, nach dem Geschmack der überwiegend niederländischen Gäste. "Das Pils, das wir hier anbieten, ist nicht so herb, sondern ähnelt im Geschmack eher einem Kölsch", sagt er. Auch das Dunkel ist kein Starkbier, sondern eher leicht, ebenso wie das Kellerbier "Zwickel", das einen relativ geringen Kohlensäure-Gehalt hat.
Auch Gäste von außerhalb schätzen das Brauhaus. So haben sich bereits die ersten Biker auf dem "Boulevard" eingefunden, auch Heimbacher kommen. Van der Heijden: "Wir hatten einen Bierdeckel ins Stadtjournal gelegt als Gutschein für ein Glas Heimbacher Bier." Gleichzeitig suchte das angrenzende Ristorante "Ohne Namen" einen Namen.
Interesse der Heimbacher
"Das Stadtjournal wurde mittwochs ausgeteilt und abends lagen bereits die ersten fünf Vorschläge auf dem Tisch", sagt der Manager. Das Interesse der Bevölkerung gefällt ihm sehr gut. Zur offiziellen Eröffnung des Resorts werde der Name des Restaurants verkündet, der aus inzwischen über 100 Vorschlägen gewählt wird. Die Sieger können ein Wochenende im Resort und ein Essen im Restaurant genießen - mit echtem Heimbacher Bier.