Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Comedy als Talk-FormatAtze Schröder und Leon Windscheid gastierten in Vogelsang

Lesezeit 3 Minuten
Atze Schröder (l.) und Leon Windscheid sitzen auf der Bühne im Kino in Schleiden-Vogelsang.

Über Liebe und Partnerschaft plauderten Atze Schröder (l.) und Leon Windscheid in Vogelsang in der Reihe #biseswiederhellwird.

Der Comedian und der Psychologe waren auf Einladung von Anette Frier im Rahmen der Reihe „Betreutes Fühlen live“ zu Gast im Schleidener Kulturkino. 

„Seid wachsam!“, riet Comedian Atze Schröder allen Liebenden, die ein Leben lang den Spaß aneinander nicht verlieren wollen. Schröder und Leon Windscheid gingen bei ihrem Auftritt am Montagabend im Kulturkino in Vogelsang humorvoll und wissenschaftlich dem Phänomen Liebe und Partnerschaft auf den Grund.

Nach einem ungewöhnlichen und unterhaltsamen Ausblick in die Welt der Psychologie gab es am Ende von den rund 500 Besuchern tosenden Applaus. Die Veranstaltung war die fünfte in der Reihe „Betreutes Fühlen live – #biseswiederhellwird“, die die Schauspielerin Annette Frier gemeinsam mit der Produzentin Dietlinde Stroh für die Menschen in der Flutregion ins Leben gerufen hat.

Atze Schröder frotzelt über Schleiden

Gleich zum Auftakt verriet Windscheid, Doktor der Psychologie, dass sein Gesprächspartner gesundheitlich angeschlagen sei, was dieser so kommentierte: „Es sind die schönsten Abende, wenn man um sein Leben kämpft.“ Überhaupt, so der Comedian, sei er froh, Schleiden gefunden zu haben. Er habe auch schon einen Spaziergang durch die „City“ gemacht, meinte Schröder schmunzelnd, um dann aber schnell die schöne Natur mit den vielen bunten Blättern zu loben.

Windscheid, der in Köln geboren ist, freute sich dagegen über den Singsang des Rheinländers, den er in Schleiden vernommen habe. „Bist du bereit für eine After-Show-Party in Schleiden? Die Frage ist doch, ist Schleiden bereit für mich“, hielt der Psychologe dagegen. Anschließend widmeten sich die beiden der Frage, ob Liebe eine Illusion, eine Projektion oder etwas anderes sei.

Weder noch, meinte der Doktor: „Liebe ist real. Im Hirnscanner kann man sehen, dass da etwas im Kopf abläuft. Da gibt es massive Hormonausschüttungen. Das ist wie high sein.“ Schröder entgegnete trocken: „Dann kann man ja auch gleich Drogen nehmen.“ Er riet zu einem weniger romantischen Ansatz: „Ich habe in einem meiner Programme den Besuchern geraten, sie sollen ihren Partner anschauen und sich selbst sagen: Mehr war einfach nicht drin.“

Comedian besteht das „Eifelexperiment“

In Bern sei es daraufhin zu Tumulten gekommen, scherzte Schröder. Danach folgte das „Eifelexperiment“, wie der Comedian es nannte: Sein Partner stellte hinter seinem Rücken einige Männer und Frauen zusammen, und Schröder musste erraten, ob es sich um Paare handelte und wie lange sie schon zusammen sind. „Wenn ihr ein Paar seid, dann ist einer von euch Millionär“, meinte er lachend zu einem älteren Herrn, neben dem eine junge Frau stand.

Dabei handelte es sich um einen Großvater mit seiner Enkelin. Auch bei den anderen Paaren ließ er sich nicht aufs Glatteis führen. Windscheid bemühte die Wissenschaft: „Forscher haben festgestellt, dass es eine Korrelation in der Attraktivität der Partner gibt.“ Klar sei auch: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“

Eher beiläufig kam dann beim Plausch der beiden heraus, dass sich Schröder auf den Abend gar nicht vorbereitet hatte, was bei seinem Partner nicht gut ankam. „Die Planung wurde mehrfach umgeworfen und Auftritte verschoben, weil du krank warst. Wie soll ich da noch den Überblick behalten?“, bat der Comedian um Verständnis.

Windscheid gibt Tipps fürs Eheglück

Er könne sich das auch nur erlauben, weil Windscheid stets sehr gut vorbereitet sei: „Das ist der Nachteil des Strebers.“ Abschließend gab das Duo dann Tipps, was man als Zutaten für eine langjährig glückliche Beziehung benötigt. „Wichtig sind oft die kleinen Dinge: ein Blick oder ein kurzes Gespräch.“ Zudem könne man mit einem Strauß Blumen oder einem selbst gekochten Essen die Liebe auffrischen, ergänzte Windscheid.

Immer gut – und da waren sich beide einig – seien auch gemeinsame Projekte. Produzentin Stroh betonte: „Flut, Corona, Krieg, Verlust, es ist wie es ist, und wir machen weiter mit dem, was wir am besten können – unterhalten. Wir freuen uns, wenn die Bürger unser Angebot wahrnehmen.“ Alle Künstler würden bei #biseswiederhellwird ohne Gage auftreten. Es sei ihnen eine Herzensangelegenheit, die Menschen in der Region zu unterstützen.