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Saisonstart in den FreibädernThomas Scholzen investiert 300.000 Euro ins Schleidener Bad

Lesezeit 4 Minuten
Thomas Scholzen (l.) und Bürgermeister Ingo Pfennings stehen vor der großen Rutsche im Freibad in Schleiden.

Das Schleidener Freibad will Thomas Scholzen (l.) attraktiver machen, ganz zur Freude von Bürgermeister Ingo Pfennings.

Am 10. Mai startet die Freibadsaison in Gemünd. In Schleiden, Heimbach und Zülpich dauert es noch ein bisschen.

Im Umkleidegebäude wird fleißig gearbeitet, die neue Treppenanlage zu den Becken ist schon so gut wie fertig: Im Schleidener Freibad laufen zurzeit umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen. „Wir investieren in die Zukunft des Freibads“, erklärt Thomas Scholzen, der den Betrieb seit dem Tod seines Vaters Elmar Scholzen fortführt. Gut 300.000 Euro werden nach Angaben von Scholzen investiert. Ende Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und das Bad eröffnet werden.

„Das alte Bademeisterhäuschen wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt“, sagt Scholzen, der auch für den benachbarten Sportpark und den Campingplatz zuständig ist. Das Freibad in Schleiden war am 24. Juni 1934 eröffnet worden. Bei Bombenangriffen auf Schleiden im Dezember 1944 wurde es wie ein großer Teil der Stadt schwer zerstört. Nach dem Krieg wurde das Bad aber schnell wieder aufgebaut und ging bereits 1946 in Betrieb.

Duschen, Umkleiden und Toiletten  werden neu gestaltet

1972 wurden zwei Bereiche für Schwimmer und Nichtschwimmer sowie ein Kinderplanschbecken angelegt. Als im Dezember 1989 die Pächter der „Kur- und Gastronomie GmbH“ aufgaben, an die die Stadt den Betrieb des Bades sowie des Campingplatzes verpachtet hatte, drohte eine Schließung der Anlagen. Die konnte verhindert werden, weil der Geschäftsmann Elmar Scholzen beide Einrichtungen übernahm. 1994 wurde eine große Rutsche errichtet. 2004 wurden die Becken in eine Edelstahlanlage umgebaut, 2020 entstand ein Becken für Kleinkinder.

Ein Arbeiter verteilt den Fugensand zwischen den Platten der neuen Treppe.

An der neuen Treppe werden die letzten Arbeiten durchgeführt. Nur das Geländer fehlt noch.

Zum Teil noch unverputzte Wände und ein Boden ohne Belag sind zu sehen.

Im Umkleidegebäude gibt es noch allerhand zu tun.

Aktuell sind die Gebäude an der Reihe. Das Umkleidegebäude wird kernsaniert und die Duschen, Umkleiden und Toiletten sowie der Eingangsbereich werden neu gestaltet. „Den Kiosk wird es künftig nicht mehr geben. In dem Raum werden Automaten mit Snacks, Getränken, Eis und Süßigkeiten aufgestellt“, sagte der neue Chef. In den Sommermonaten werde zusätzlich ein Imbisswagen vor dem Bad stehen.

Bei schlechtem Wetter in Schleiden gelten neue Öffnungszeiten

„Die Wände werden nicht mehr gefliest, sondern mit einem Epoxidharz gestrichen. Der hält länger als Fliesen, ist aber auch teurer“, führte Scholzen aus. Im Eingangsbereich sollen zwei Schleusen für den Zutritt aufgestellt werden. „Die Zeit, in der jemand am Schalter saß und Eintrittskarten verkaufte, ist vorbei.“ Tickets können entweder am Kassenautomat oder online im Internet auf der Seite des Freibads gekauft werden. „Das ist an dem Automaten nur bargeldlos möglich. Wir wollen aber auch noch ein paar Unternehmen in Schleiden ansprechen, ob sie für uns Tickets verkaufen“, berichtet Scholzen.

Die Preise bleiben unverändert. Das gilt auch für die Öffnungszeiten. Nur die Regelung bei schlechtem Wetter wird verändert. „Bislang hatten wir an solchen Tagen am Vormittag und am Nachmittag je eine Stunde geöffnet. Künftig ist das Bad dann von 16 bis 19 Uhr geöffnet.“

Abgerissen wurde bereits die alte Treppe zu den Becken und durch eine neue ersetzt: „Die stammte noch aus den 1950er-Jahren.“ Nur die Geländer müssen noch montiert werden. „Außerdem wird es auf dem gesamten Gelände freies W-Lan geben. Dank der Hilfe der Stadt haben wir einen Glasfaseranschluss bekommen“, erklärt Scholzen. Die neue Verbindung wird auch für den laufenden Betrieb genutzt: „Wassertemperaturen, Chlorwerte, Besucherzahlen und vieles mehr können so per Handy abgerufen werden.“

Neues Gebäude für die Bademeister errichtet

„Das neue Gebäude für die Bademeister ist eine Holzkonstruktion, die außen mit Kunststoffpaneelen verkleidet wird. Der Neubau hat deutlich mehr Fenster, damit die Anlage besser überblickt werden kann.“ Der Soccer-Court und das Beachvolleyballfeld bleiben erst einmal unverändert. Rund 20.000 Gäste pro Jahr besuchen laut Scholzen das Bad. „Wir wollen die Zahl steigern“, erklärt Scholzen.

„Wir freuen uns, dass es mit dem Bad weitergeht. Der Weg, durch Modernisierung die Attraktivität zu steigern, ist genau der richtige“, betont Bürgermeister Ingo Pfennings. Schwimmbad, Sportpark und Campingplatz seien wichtige Angebote für die Region, die viele Besucher anziehen würden.

Neben der Modernisierung laufen im Bad auch die routinemäßigen Reinigungsmaßnahmen nach dem Winter. „Die Becken müssen gereinigt, die Technik gewartet und wieder in Betrieb genommen werden“, sagte Scholzen. Zwei Mitarbeiter sind gerade mit Hochdruckreinigern an der Arbeit.

Die nächste Maßnahme ist bereits in Planung: Auf der Terrasse, unter der die Schwimmbadtechnik untergebracht ist, sollen Solarmodule aufgestellt werden, die Strom für die Wärmepumpe liefern.


Die geplanten Öffnungen der Freibäder

Nicht bis Ende Mai warten müssen Badegäste in Gemünd: Das Rosenbad eröffnet am Samstag, 10. Mai, um 9 Uhr die Freibadsaison. Besonderer Anreiz: Wer als Erster im Wasser ist, bekommt einen Blumenstrauß. Der Seepark in Zülpich wartet noch darauf, dass die Wassertemperatur steigt. Spätestens Ende Mai soll der Badebetrieb aber starten, so eine Sprecherin. Das Freibad in Heimbach will an Christi Himmelfahrt (29. Mai) öffnen. In Abenden plant das frisch sanierte Bad die Öffnung für den 14. Juni. (jre)