PrioritätenlisteZwölf Fußgängerbrücken in Schleiden werden neu gebaut oder saniert

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Blick auf die mittlerweile abgerissene Fußgängerbrücke in Olef.

Die mittlerweile abgerissene Fußgängerbrücke in Olef war bei der Flut schwer beschädigt worden. Sie soll 2026 neu gebaut werden.

Knapp fünf Millionen Euro kosten die Arbeiten an zwölf Fußgängerbrücken in der Stadt Schleiden, die bei der Flut beschädigt oder zerstört wurden.

Für die Sanierung oder den Neubau der bei der Flut zerstörten Rad- und Fußgängerbrücken hat der Schleidener Stadtrat jetzt einstimmig eine Prioritätenliste verabschiedet. Von den 13 betroffenen Bauwerken sollen acht neu gebaut und vier saniert werden. Wegfallen wird die Fußgängerbrücke an der Uferstraße in Gemünd.

Sie soll jedoch erst abgerissen werden, wenn die Brücke in der Pfarrer-Kneipp-Straße fertiggestellt ist. Knapp fünf Millionen Euro sind für die Maßnahmen veranschlagt, deren Umsetzung bis zum Ende des Jahrzehnts dauern wird.

Der Stadtrat hatte sich bereits im August mit dem Thema befasst. Damals hatte es einigen Unmut gegeben, weil die Verwaltung dem Rat vorgeschlagen hatte, lediglich acht Brücken neu zu bauen oder zu sanieren. Die Brücken an der Kirche in Olef und in der Gemünder Uferstraße sollten durch Trittsteine ersetzt und die Entscheidung über die Bauwerke in der Brabantstraße in Mauel sowie am Dieffenbach, im Wiesengrund und am Freibad in Schleiden bis zur Genehmigung des Hochwasserschutzkonzeptes zurückgestellt werden. Daraufhin hatten Anwohner der Brabantstraße in Gemünd den Neubau ihrer Brücke gefordert.

Brücke am Gemünder Friedhof hat die höchste Priorität

Ratsmitglied Stefan Groß (CDU) hatte zudem erklärt, dass die große Mehrheit der Olefer eine neue Brücke an der Kirche haben wolle, weil sie von vielen Schulkindern und Wanderern genutzt werde, die auf dem Eifelsteig unterwegs seien. Am Ende entschied die Politik, alle Brücken mit Ausnahme der in der Uferstraße neu zu bauen oder zu sanieren. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Prioritätenliste zu erstellen.

Die wurde nun beschlossen. Von den acht Brücken, die neu gebaut werden, hat die am Gemünder Friedhof die höchste Priorität, weil sie   eine Verbindung zur Grundschule, zum Kindergarten und zum Sportplatz darstellt. Die Planungsleistungen sollen Anfang 2024 ausgeschrieben und mit dem Bau im vierten Quartal begonnen werden.

Gemünd: Neubau am Schützenplatz ist die teuerste Einzelmaßnahme 

Die Brücken der zweiten Priorität in Mauel (Brabantstraße) und Olef (Am Wehr) sollen 2025 geplant und im Folgejahr mit den Arbeiten begonnen werden. Ebenfalls in diese Kategorie wurde die Brücke zum Sturmiuspark in Schleiden eingeordnet, die für eine barrierefreie Verbindung vom Parkplatz Driesch zum Park und zum städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasium sorgen. Die Brücke soll im Rahmen der Sanierung der Stützwand am Driesch und der Instandsetzung des Parks 2025 errichtet werden.

Die Brücke am Schützenplatz in Gemünd wurde mit der Priorität drei eingestuft, auch weil sie erst errichtet werden kann, wenn der Neubau der Verkehrsbrücke „Pfarrer-Kneipp-Straße“ abgeschlossen ist. Der Neubau ist mit geplanten Kosten von 692.000 Euro die teuerste Einzelmaßnahme. Die Planung der Brücke soll voraussichtlich 2026 angegangen werden. Im Jahr danach soll dann mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Planungsleistungen für Sanierungen sind schon vergeben

Mit Priorität vier wurde der Neubau der Brücken „Am Dieffenbach“, „Im Wiesengrund“ und „Am Freibad“ in Schleiden versehen. Die Realisierung dieser Projekte ist ab 2028 vorgesehen.

Die vier Bauwerke am Freibad in Gemünd sowie am Gangfort, am Dieffenbach und in der Sturmiusstraße in Schleiden werden saniert. Dafür wurden laut Verwaltung bereits Planungsleistungen an zwei Ingenieurbüros vergeben, so dass die Arbeiten voraussichtlich schon im kommenden Jahr durchgeführt und abgeschlossen werden können. „Bei Sanierungen ist weder ein aufwendiges Genehmigungsverfahren noch eine Beteiligung verschiedener Behörden notwendig. Sie können daher schneller abgewickelt werden“, erklärt der Beigeordnete, Marcel Wolter.

„Rad- und Fußgängerbrücken sind wichtige Verbindungswege und deshalb auch ein sehr emotionales Thema“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings. Dass es da auch mal Meinungsverschiedenheiten gebe und Bürger enttäuscht seien, wenn sie einige Jahre auf eine neue Brücke warten müssten, sei nachvollziehbar. Insgesamt sei der Prozess aber gut gelaufen.

Immer wieder werde er gefragt, warum die Arbeiten an den Brücken nicht parallel durchgeführt werden könnten: „Abriss, Planung und Neubau sind Prozesse, die sehr viel Zeit kosten und Personal binden.“ Deshalb könne die Verwaltung angesichts der großen Zahl von betroffenen Brücken nicht alle Projekte gleichzeitig in Angriff nehmen.

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