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ÜberschlagenTödlicher Autounfall bei Mechernich

Lesezeit 3 Minuten

In Mechernich-Breitenbenden ist ein Mann bei einem Unfall auf der L165 von der Fahrbahn abgekommen. Das Fahrzeug landete im Weizenfeld, der Fahrer wurde tot geborgen.

Mechernich – Zahlreiche Fragen wirft ein Unfall auf der Bundesstraße 477 am Ortseingang von Breitenbenden auf, bei dem ein 52 Jahre alter Mann aus der Stadt Mechernich ums Leben kam und ein 33-Jähriger aus Gronau (Kreis Borken) schwer verletzt wurde. Der Verletzte hat womöglich stundenlang nicht auf sich und den Unfall aufmerksam machen können.

Daher ist  noch unklar, wann sich das Unglück ereignet hat. Nach Angaben der Polizei waren die beiden Männer am Sonntag bei einer großen Familienfeier in der Breitenbendener Grillhütte zu Gast. Gestern Morgen entdeckten zwei 16 Jahre alte Schüler  aus Kall, die im Bus zur Realschule Mechernich unterwegs waren, den Unfallwagen in einem Weizenfeld. Durch ihre erhöhte Sitzposition im Bus konnten die Jugendlichen den auf dem Dach liegenden Golf  durch eine Lücke im  Gebüsch erspähen.

Was passiert war und ob sich noch jemand im Wagen befand, konnten die Schüler   durch das Busfenster  nicht sehen. Sie informierten jedoch via   Handy   die Rettungsleitstelle über einen möglichen Verkehrsunfall. Weil ihr Schulbus nicht stoppen konnte, machten sich die Jungs  kurze Zeit später vom Schulzentrum aus  auf den Weg zur Unfallstelle.

Kreuzung zu spät bemerkt?

Dort leisteten sie Erste Hilfe –  so, wie sie es gerade in der Schule gelernt hatten. Während einer der Jugendlichen bei dem verletzten 33-Jährigen am Unfallwagen blieb, wies der andere auf der Straße die Rettungskräfte ein. Denn das  Unfallauto  war von der Straße aus  nicht  zu sehen. Nach Auskunft der Polizei war der   52-jährige Beifahrer  bereits   mehrere Stunden tot, als der Unfall bemerkt wurde.  Nach den  ersten Untersuchungen gehen die Beamten davon aus, dass sich der  Unfall  gegen 4 Uhr   ereignet haben dürfte. Als   rein hypothetische Überlegung bezeichnete die Polizei die Frage, ob der 52-Jährige überlebt haben könnte, wenn der Unfall sofort entdeckt worden wäre.

Gestern hat die Polizei rekonstruiert, wie sich der Unfall zugetragen haben dürfte.  Der Golf-Fahrer ist demnach aus  Breitenbenden gekommen und auf die Kreuzung zugefahren. Diese hat er offenbar zu spät bemerkt. Nach Auskunft der Polizei hat er den Wagen etwa in der   Mitte der Fahrbahn hart  nach links gesteuert.   Jedoch reagierte der Wagen nicht entsprechend und  fuhr geradeaus   durch eine Hecke, eine Böschung hinab  und  aufs angrenzende   Feld. Hinter dem Wagen schloss sich die Hecke wieder, sodass das Unfallauto nicht mehr zu sehen war.  Die Polizei geht nicht davon aus, dass der Fahrer viel zu schnell unterwegs war.   Dem 52-Jährigen  wurde mutmaßlicherweise zum Verhängnis, dass er sich auf dem  nach hinten geklappten Beifahrersitz zum  Schlafen ausgestreckt hatte.

Sohn identifizierte toten Vater

Die Identität der   Männer konnte von den Einsatzkräften   nicht auf Anhieb geklärt werden. In einer ersten Befragung gab der verletzte Fahrer an, sich an nichts erinnern zu können.      Feuerwehrleute, die  bei  der Bergung des Leichnams halfen, konnten sich daran erinnern, dass   am Sonntag bei der Feier auf dem Breitenbendener Grillplatz   Fahrzeuge mit Borkener Kennzeichen gestanden hatten. Daher  konnte die Polizei den  Sohn des Verstorbenen ermitteln. Er identifizierte seinen Vater am Unfallort.

Die Feuerwehr Mechernich, die auch bei der Regelung des Verkehrs  half,  grub anschließend mit dem Spaten Erde aus dem Feld aus. Wegen  ausgelaufener Betriebsstoffe aus dem Unfallwagen musste dieses Erdreich  entsorgt werden.

Nach diesem schweren  Unfall dürfte auch die Diskussion um einen Kreisverkehr an dieser Kreuzung, für den sich Ortsvorsteher Udo Thielen seit Monaten stark macht, an   Aktualität gewinnen.  „Hätten wir den Kreisverkehr bekommen, dann wäre das jetzt nicht passiert“, so Thielen.