ÜberschlagenTödlicher Autounfall bei Mechernich

In Mechernich-Breitenbenden ist ein Mann bei einem Unfall auf der L165 von der Fahrbahn abgekommen. Das Fahrzeug landete im Weizenfeld, der Fahrer wurde tot geborgen.
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Mechernich – Zahlreiche Fragen wirft ein Unfall auf der Bundesstraße 477 am Ortseingang von Breitenbenden auf, bei dem ein 52 Jahre alter Mann aus der Stadt Mechernich ums Leben kam und ein 33-Jähriger aus Gronau (Kreis Borken) schwer verletzt wurde. Der Verletzte hat womöglich stundenlang nicht auf sich und den Unfall aufmerksam machen können.
Daher ist noch unklar, wann sich das Unglück ereignet hat. Nach Angaben der Polizei waren die beiden Männer am Sonntag bei einer großen Familienfeier in der Breitenbendener Grillhütte zu Gast. Gestern Morgen entdeckten zwei 16 Jahre alte Schüler aus Kall, die im Bus zur Realschule Mechernich unterwegs waren, den Unfallwagen in einem Weizenfeld. Durch ihre erhöhte Sitzposition im Bus konnten die Jugendlichen den auf dem Dach liegenden Golf durch eine Lücke im Gebüsch erspähen.
Was passiert war und ob sich noch jemand im Wagen befand, konnten die Schüler durch das Busfenster nicht sehen. Sie informierten jedoch via Handy die Rettungsleitstelle über einen möglichen Verkehrsunfall. Weil ihr Schulbus nicht stoppen konnte, machten sich die Jungs kurze Zeit später vom Schulzentrum aus auf den Weg zur Unfallstelle.
Kreuzung zu spät bemerkt?
Dort leisteten sie Erste Hilfe – so, wie sie es gerade in der Schule gelernt hatten. Während einer der Jugendlichen bei dem verletzten 33-Jährigen am Unfallwagen blieb, wies der andere auf der Straße die Rettungskräfte ein. Denn das Unfallauto war von der Straße aus nicht zu sehen. Nach Auskunft der Polizei war der 52-jährige Beifahrer bereits mehrere Stunden tot, als der Unfall bemerkt wurde. Nach den ersten Untersuchungen gehen die Beamten davon aus, dass sich der Unfall gegen 4 Uhr ereignet haben dürfte. Als rein hypothetische Überlegung bezeichnete die Polizei die Frage, ob der 52-Jährige überlebt haben könnte, wenn der Unfall sofort entdeckt worden wäre.
Gestern hat die Polizei rekonstruiert, wie sich der Unfall zugetragen haben dürfte. Der Golf-Fahrer ist demnach aus Breitenbenden gekommen und auf die Kreuzung zugefahren. Diese hat er offenbar zu spät bemerkt. Nach Auskunft der Polizei hat er den Wagen etwa in der Mitte der Fahrbahn hart nach links gesteuert. Jedoch reagierte der Wagen nicht entsprechend und fuhr geradeaus durch eine Hecke, eine Böschung hinab und aufs angrenzende Feld. Hinter dem Wagen schloss sich die Hecke wieder, sodass das Unfallauto nicht mehr zu sehen war. Die Polizei geht nicht davon aus, dass der Fahrer viel zu schnell unterwegs war. Dem 52-Jährigen wurde mutmaßlicherweise zum Verhängnis, dass er sich auf dem nach hinten geklappten Beifahrersitz zum Schlafen ausgestreckt hatte.
Sohn identifizierte toten Vater
Die Identität der Männer konnte von den Einsatzkräften nicht auf Anhieb geklärt werden. In einer ersten Befragung gab der verletzte Fahrer an, sich an nichts erinnern zu können. Feuerwehrleute, die bei der Bergung des Leichnams halfen, konnten sich daran erinnern, dass am Sonntag bei der Feier auf dem Breitenbendener Grillplatz Fahrzeuge mit Borkener Kennzeichen gestanden hatten. Daher konnte die Polizei den Sohn des Verstorbenen ermitteln. Er identifizierte seinen Vater am Unfallort.
Die Feuerwehr Mechernich, die auch bei der Regelung des Verkehrs half, grub anschließend mit dem Spaten Erde aus dem Feld aus. Wegen ausgelaufener Betriebsstoffe aus dem Unfallwagen musste dieses Erdreich entsorgt werden.
Nach diesem schweren Unfall dürfte auch die Diskussion um einen Kreisverkehr an dieser Kreuzung, für den sich Ortsvorsteher Udo Thielen seit Monaten stark macht, an Aktualität gewinnen. „Hätten wir den Kreisverkehr bekommen, dann wäre das jetzt nicht passiert“, so Thielen.