VerbandswasserwerkMüller neuer Geschäftsführer

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Verbandswasserwerks, Hans-Josef Engels, stellte den neuen Geschäftsführer Oliver Müller (links) der Öffentlichkeit vor.
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Euskirchen – „Es ist eine hohe Verantwortung“, sagte Oliver Müller. Der 38-Jährige übernahm vor 100 Tagen den Posten des Geschäftsführers des 1908 gegründeten Verbandswasserwerks in Euskirchen. Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Josef Engels stellte Müller sich am vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit vor. Er löste Alois Pütz ab, der seit 1991 den Posten des Geschäftsführers inne hatte und schon zuvor unter dem Geschäftsführer und Landrat Josef Linden als Prokurist tätig war.
Müller arbeitete bisher als kaufmännischer Leiter bei den Stadtwerken in Jülich und war unter anderem damit betraut, das Unternehmen aus einer Monopolstellung heraus wettbewerbsfähig zu machen. Aus 24 Bewerbern wurde Müller ausgewählt. Dass Müller den Posten bekommen hat, verdankt er dem Aufsichtsrat. Der hatte sich zuvor strikt geweigert, die kaufmännische Leitung des Unternehmens an die Regionalgas zu übergeben. Deshalb wird das Verbandswasserwerk auch weiterhin von einem eigenen Geschäftsführer geführt.
Günstiger Wasserpreis
Beteiligt am Wasserwerk sind die Kommunen Zülpich, Weilerswist, Erftstadt, Mechernich und Euskirchen. Die Stadt Zülpich besitzt dabei die meisten Anteile, Euskirchen die wenigsten. Die Verteilung ist der Historie geschuldet, in der sich viele kleine Kommunen zusammenschlossen. So erhalten aus dem Stadtgebiet Euskirchen beispielsweise nur die Anwohner aus Euenheim, Elsig, Wisskirchen, Frauenberg und Oberwichterich Wasser vom Verbandswasserwerk. Jedes Jahr werden 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser gewonnen und 2,8 Millionen davon verkauft.
Stolz ist der Verband auf seinen günstigen Wasserpreis. 92 Cent netto verlangt das Wasserwerk für den Kubikmeter Wasser und schlägt damit nach eigenen Angaben die Konkurrenz deutlich.
„Das Lebensmittel Wasser so günstig wie möglich anzubieten, war immer unser Ziel“, so beschrieb es Engels. Das erreicht das Verbandswasserwerk, indem es keinen Profit erwirtschaftet. Das Unternehmen arbeitet nicht auf den Gewinn hin, sondern will nur die schwarze Null auf dem Konto.
Ob der Preis, der seit 2004 nicht erhöht wurde, in Zukunft auf diesem Niveau bleiben kann, ist fraglich. Durch die steigenden Stromkosten steigen auch die Betriebskosten der fünf Wasserwerke des Verbandes. „Im letzten Jahr von 300.000 auf 364.000 Euro“, so Müller. Außerdem wird zum Beispiel von den Kommunen diskutiert, ob das Wasserwerk in Zukunft Konzession zahlen soll. Für die Kunden würde das eine ordentliche Preiserhöhung bedeuten. Nicht nur die Konzessionskosten von 10 Prozent müssten sie bezahlen, sondern auch die Steuern für die 150.000 Euro, die das Werk an Plus erstmal erwirtschaften müsste. Eine Stellungnahme ist formuliert; man hofft nun, dass der Vorschlag nicht umgesetzt wird.
„Ein Lebensmittel“
Für Engels ginge diese Kostenerhöhung am Sinn des Verbandswasserwerks vorbei: „Wasser ist keine Ware wie Strom oder Gas, Wasser ist ein Lebensmittel. Mit Gas und Strom will man zwar nicht in einem Topf landen, die Fusion mit anderen Wasserwerken könne man sich aber gut vorstellen.