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Wildgehege HellenthalBären-Umzug in die Müritz

Lesezeit 2 Minuten

Mit vereinten Kräften wurde der schlafende Braunbär "Sigi", der 180 Kilo wiegt, zum Transporter getragen.

HELLENTHAL

"Sigi" und "Balou", die zehn und 19 Jahre alten Braunbären des Wildgeheges, siedeln in den "Bärenwald" Müritz um. Gestern reisten dafür Tierarzt Dr. Frank Göritz und seine Assistentin Johanna Painer aus Berlin an, um die Bären zu narkotisieren, zu untersuchen und für den Transport vorzubereiten.

"Sigi", der rund 180 Kilo auf die Waage bringt, war vergleichsweise leicht "in den Schlaf zu wiegen", bei "Balou" musste der Tierarzt die doppelte Menge Schlafmittel nehmen. Mit vereinten Kräften wurden die schlafenden Bären in Einzelkäfige getragen, wo sie sofort ein Aufwachmittel erhielten. Nach sieben Stunden Fahrt in einem Spezialtransporter werden sie heute Morgen den "Bärenwald" am Plauer See erreichen.

"Nach über einem halben Jahr Bemühungen ist es endlich soweit", sagte Ute Niesters, Mitbesitzerin des Wildgeheges. "Sigi" sei vom ehemaligen Besitzer 1992 von einem Zirkus übernommen worden und sollte es im Wildgehege besser haben. Für damalige Verhältnisse sei die Unterkunft als ausreichend angesehen worden. Heute wisse man, dass dies bei weitem nicht zutreffe. Die Bemühungen der Vorbesitzer, über einige Jahre durch Spendenaufrufe und Patenschaften das Geld für eine größere Unterkunft zu beschaffen, hätten nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Wichtig sei ihr und Mitinhaber Karl Fischer, so Niesters, dass die Bären aus ihrer nicht artgerechten und viel zu kleinen Unterkunft in ein besseres Zuhause kommen. "Wir möchten, dass es den Bären gut geht." Mit der Kreisverwaltung Euskirchen und der Tierschutz-Stiftung "Vier Pfoten" sei die Möglichkeit der Umsiedlung erarbeitet worden. "Zur Erleichterung aller Beteiligten sehen die Bären einer guten Zukunft entgegen", so Niesters.

Im "Bärenwald" leben "Sigi" und "Balou" mit 15 Artgenossen im naturnahen Freigehege der Tierschutz-Stiftung. Nach Angaben der Organisation bietet das größte Bärenschutzzentrum Westeuropas den Tieren ein artgerechtes Zuhause. Dort werden "Sigi" und "Balou" in einem halben Jahr gründlich untersucht und behandelt. Gestern wurde festgestellt, dass "Sigis" Zähne nicht im besten Zustand sind, die werden behandelt. Bei "Balou" besteht der Verdacht einer Arthrose, wegen des Kreislaufzustands wurde gestern aber aufs Röntgen verzichtet. (hi/ron/dpa)