WochenmarktEin Schwätzchen und frische Ware

Vitamine von Obst und Gemüse sind an diesen kalten Frühlingstagen besonders gut. Die Händler des Dahlemer Wochenmarkts überzeugen die Kunden offenbar mit frischer Ware und Freundlichkeit.
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Dahlem – Mittwochs ist Markttag in Dahlem, morgens von 8 bis 12 Uhr. Ein Angebot, klein aber fein, das von den Dahlemern und den Bewohnern der umliegenden Orte zunehmend angenommen wird.
Noch bevor im August des vergangenen Jahres der Supermarkt im Ort eröffnet wurde, zog der öffentliche Markt die Kunden an. Den Anstoß zur Etablierung eines Wochenmarkts gab im April 2011 der Obst- und Gemüsehändler Hans-Peter Zimmermann aus Bornheim im Vorgebirge, dem „Garten Deutschlands“.
Die Gemeindeverwaltung nahm diesen Ball gern auf. Sie sah darin „eine Möglichkeit, die Grundversorgung der Bevölkerung in Dahlem und den umliegenden Orten zu stabilisieren und auszubauen, ohne eine Konkurrenz für die eingesessenen Geschäfte befürchten zu müssen“, wie Kämmerer Helmut Etten erklärte. Zunächst stand der Obst-, Südfrüchte- und Gemüsehändler als einziger Anbieter auf dem Marktplatz an der Kirche. Doch nach und nach nahmen auch andere Händler die Chance in Dahlem wahr. So stieß zunächst der Geflügel- und Eierhändler Uwe Walter aus Sistig dazu, später – und zumindest vom Frühjahr bis einschließlich Herbst – das Blumengeschäft Göfgen aus Dahlem. Marion Fröhlings aus Harzheim bietet Tierfutter, Hundeleinen und sonstiges Zubehör für Haustiere an. Ihr folgte im Herbst vergangenen Jahres auch der holländische Käsehändler Duisten aus Gen- deren, der zur Versorgung Dahlems auf sein Lager in Schleiden zurückgreifen kann. Dazu gesellte sich auch ein Fischhändler. Die Händler profitieren auch davon, dass die Gemeindeverwaltung zumindest zurzeit keine Standgebühr verlangt. Eine Ausdehnung des Marktes ist laut Etten dennoch nicht möglich: „Das Platzangebot ist ausgeschöpft.“ Die Händler zeigen sich ausnahmslos zufrieden. „Die Fahrt von Bornheim in die Eifel ist zwar weit, aber dennoch lohnend. Wir sind hier zu dritt im Einsatz und haben in diesen vier Stunden alle Hände voll zu tun“, sagt Brigitte Zimmermann vom Obst- und Gemüsestand. Das Angebot umfasse frische, saisonale Produkte aus dem eignen Anbau. Die Südfrüchte würden am frühen Morgen auf dem Kölner Großmarkt eingekauft. „Wir kommen gern nach Dahlem, weil hier eine angenehme Atmosphäre herrscht und wir schon eine Stammkundschaft aufbauen konnten. Zudem ist der Marktplatz auch ein Treffpunkt für die Einheimischen geworden“, so Zimmermann weiter.
Ähnlich zufrieden äußert sich Verkäuferin Edeltraut Mertens für den Geflügelhändler Walter: „Die Menschen schätzen unsere guten und frischen Waren.“ Eine Einschätzung, die wohl für alle Händler gilt.
Eine Einschränkung macht allerdings Marion Fröhlings. „Das Geschäft könnte besser sein, es gibt zu wenig Laufkundschaft. Dennoch: Der Markt entwickelt sich, das werte ich positiv.“ Fragt man die Kunden, warum sie den Markt bevorzugen, gibt es eine selten einhellige Meinung. Es sind offenbar drei Kriterien, die den Ausschlag geben: gute und frische Ware, ein fairer Preis sowie eine freundliche Bedienung.
„Ich bin froh über diesen Markt. Hier finde ich gute und vor allem frische Ware, hier kaufe ich den Wochenbedarf an Obst, Gemüse, Käse und Eiern. Und hier findet man immer Gelegenheit, ein Schwätzchen zu halten“, bestätigte Peter Franke, ehe er mit seiner prall gefüllten Einkaufstasche nach Hause zog. Ähnlich äußerte sich auch Karin Herzgen aus dem Nachbarort Schmidtheim: „Hier erhalte ich garantiert frische Ware. Außerdem kenne ich den Obst- und Gemüsehändler. Deshalb komme ich hierher.“ Zufrieden äußerten sich auch Josefine Klein und Inge Schmidt-Linden, beide Dahlem: „Wir sind einfach froh, dass es den Markt gibt. Es sollten noch mehr Händler kommen.“
Erstaunlich viele Männer stehen in den Reihen der Kunden, warten geduldig und halten ein Schwätzchen. Karl Keller, ein Dahlemer, bestätigt den Eindruck: „Hier kann man einfach gut einkaufen. Und hier wird man nicht gehetzt. Was will man mehr.“ Kriterien, die wohl den Unterschied beim Einkauf ausmachen und für viele Menschen noch entscheidend sind.