Kein Ersatz für die Talsperre

Der Ausflugsbereich an der Diepentalsperre soll einer neuen Hotelanlage weichen.
Copyright: Ralf Krieger
Zu „Die Rettung für Diepental“ vom 10. Juni In Ihrer Ausgabe vom 10. Juni heißt es auf Seite 1 „Rettung für die Diepentalsperre“. In Ihrem Artikel auf Seite 23 ist dann aber von einer Rettung der Talsperre keine Rede, es wird von einer Renaturierung, also dem Abbau der Talsperre berichtet. Aber gerade die Talsperre war ja die Grundlage für das Naherholungsgebiet.
Mit dem Wegfall der Teiche ist es eigentlich dafür eigentlich uninteressant geworden. Es ist nur ein kurzes Stück Tal zwischen Witzhelden und Balken. Im Übrigen ist lange Zeit ein Hotel in diesem Wochenendhäusergebiet als Fremdkörper angesehen worden. Die früheren Besitzer hatten immer wieder in dieser Richtung bei der Stadt angefragt und eine Ablehnung erhalten. Und nun kam der Herr Leßmann und wollte erst eine Rehaklinik dahin bauen. Nun also doch ein Hotel. Und das gleich mit 80 Betten, also mindestens 40 Zimmern. Ich bin neugierig, was das für einen Klotz in der Landschaft ergibt. Aber wer Geld hat, kann heute offenbar alles durchsetzen.
DIETRICH RICHTER-THIERING, LEICHLINGEN
Natur statt Parkplätze Ein Schritt weiter wäre die Krönung! Viele meiner (Kindheits-) Erinnerungen haben mit Diepental zu tun. Familienspaziergänge – und mein Opa trägt mich auf den Schultern den Berg hinauf, Tretboot-Fahrten mit meinen Geschwistern, das kalte und damit erfrischende Wasser im Schwimmbad und die große positive Wahrnehmung, vor einigen Jahren die Vielfalt der Natur in den verlandeten Bereichen erleben zu dürfen.
Umso größer war meine Freude, als ich von den Aktivitäten von Herrn Leßmann las. Nun der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan. Da wird in meinen Augen im Bereich der Mobilität leider kein Mut zeigt. Vielmehr sollen gut 4000 Quadratmeter Grundfläche für parkende Autos versiegelt werden – und das, wo Bushalte, die direkt an die Bahnhöfe in Leichlingen oder in Opladen angebunden sind und jeweils nur knapp einen Kilometer entfernt liegen.
Wäre es hier nicht möglich, mit Elektrobussen – vielleicht sogar selbstfahrend – als Zubringer zumindest die Hotelgäste, die ja sicher mehrere Übernachtungen buchen (sollen), ins Tal und wieder hinauf zu bringen? Und ein Verleih von E-Bikes mit ergänzender Ladesäule für die Tagestouristen würde ebenfalls passen. Damit könnte die Innovation des Projektes auch in diesem Bereich gezeigt werden – und gleichzeitig der Aufenthalt noch entspannter werden. Viele Ferienorte sind hier schon aktiv – und es würde in meinen Augen in Diepental mit dem großen Naturreichtum durch die Renaturierung gut zu Gesicht stehen.
YVONNE GÖCKEMEYER,
LEVERKUSEN