KriminalstatistikEinbruchszahlen in Leichlingen überdurchschnittlich gestiegen
Rhein-Berg – Die Zahl der Straftaten, die im vergangenen Jahr im Rheinisch-Bergischen Kreis begangen wurden, ist um 4,11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt wurden im Kreisgebiet 14 564 Straftaten erfasst, 625 weniger als 2014. Die Aufklärungsquote betrug knapp 47 Prozent. Ermittelt wurden nach der gestern veröffentlichten Statistik der Kreispolizeibehörde insgesamt 5653 Tatverdächtige.
Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen unter 21 Jahren betrug 1254 Personen. Die jüngeren Tatverdächtigen haben damit laut Polizei einen Anteil von 22 Prozent, das entspreche in etwa dem Bevölkerungsanteil in dieser Altersgruppe.
26 750 10 Euro Gesamtschaden
Den Gesamtschaden aller registrierten Straftaten beziffert die Polizei auf 26 750 10 Euro. Die Polizei spricht insgesamt von erfreulichen Tendenzen in der Kriminalitätsentwicklung im Kreisgebiet. Zumal die Fallzahlen im Bereich der Delikte Diebstahl, Sachbeschädigung und der Vermögensdelikte sei rückläufig. Dieser Trend zeige sich jedoch nicht bei der Zahl der Wohnungseinbrüche.
Mit 1098 versuchten und vollendeten Einbrüchen bewegte man sich auf einem Höchststand. Die Zuwachsrate liegt bei 3,78 Prozent. Immerhin liegt der Kreis damit unter dem Landestrend mit einer Steigerung von 18,1 Prozent. Ein Blick in die einzelnen Kommunen zeigt jedoch, dass es durchaus Regionen gibt, die über dem Landesschnitt liegen. Leichlingen zum Beispiel. Im vergangenen Jahr kam es zu 100 Wohnungseinbrüchen in der Blütenstadt. Das entspricht einer Steigerung um 35 Prozent.
Aufmerksame Nachbarn
In Burscheid gab es im vergangenen Jahr 69 Wohnungseinbrüche, sechs mehr als 2014. Kreisdirektor Erik Werdel betont, „wie wichtig auch das bürgerschaftliche Engagement bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs ist.“ So seien 2015 von den 1098 Delikten 509 im Versuchsstadium stecken geblieben. Die Polizei führt das auf aufmerksame Nachbarn und technische Sicherungen in den Häusern und Wohnungen zurück.
Im November, Dezember und Januar sei eine direktionsübergreifende, offen agierende Einsatztruppe gebildet worden. Der Bezirksdienst wurde uniformiert tätig. „Beide Aktivitäten führten zu einem signifikanten Rückgang der Fallzahlen während ihrer Dauer“, so Werdel. Das werde sich aber erst in der Statistik des kommenden Jahres niederschlagen.
Im Sicherheitsprogramm 2016 der Kreispolizeibehörde bleibt die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche laut Werdel auch weiterhin das Schwerpunktthema. Bei den anderen Deliktsbereichen sei festzustellen, „dass der Rheinisch-Bergische Kreis auch weiterhin zu den sichersten Regionen Nordrhein-Westfalens zähle. Sowohl die Gewalt- als auch die Straßenkriminalität seien rückläufig. Kam es in Leichlingen 2014 zu 27 Gewaltdelikten, waren es im Vorjahr 25. In Burscheid sank die Zahl von 17 auf 15.
Mehr Rauschgiftdelikte
Gestiegen sind in Burscheid die Fallzahlen für die Straßenkriminalität. Wurden hier 2014 noch 414 Straftaten verzeichnet, waren es im vergangenen Jahr 451. In Leichlingen waren es im vergangenen Jahr 152 Straftaten auf der Straße, 2014 waren es noch 199. Unter die Straßenkriminalität fallen unter anderen Delikte wie Raub, Taschendiebstahl, Sachbeschädigung und Delikte rund um Fahrzeuge.
Auch die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg in Burscheid stark an. Waren es 2014 noch 34, bewegte sich die Zahl der Rauschgiftdelikte im Vorjahr bei 65. In Leichlingen ist ein leichter Rückgang von 22 in 2014 auf 20 im vergangenen Jahr zu verzeichnen.
In Burscheid wurden 2015 drei Sexualstraftaten begangen, 2014 waren es sieben. In Leichlingen wurden im vergangenen Jahr fünf Sexualstraftaten begangen, 2014 waren es drei.