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Wartehäuschen zu weit wegZweites Häuschen für Haltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße

Lesezeit 2 Minuten

Das Wartehäuschen, das mit seiner weiten Entfernung zur Haltestelle bundesweit für Spott sorgte.

Leverkusen – Als Schildbürgerstreich wurde es in den Medien gegeißelt, als Beleg bürokratischer Blödheit machte es in Satiresendungen bundesweit von sich reden: das Wartehäuschen an der Bushaltestelle Gerhart-Hauptmann-Straße in der Düsseldorfer Straße. Denn es ist zwar an einer langen Busspur gegenüber der Remigiuskirche errichtet worden, aber ganz hinten, während die meisten Busse ganz vorn, zur Fußgängerzone hin halten.

Dort hatte die beauftragte Baufirma das Häuschen zunächst errichten wollen – was ohne vorherige Betrachtung der dort verlegten Leitungen gründlich schiefging: Eine Stromleitung wurde vom Bagger gekappt, das Haus dahinter blieb tagelang dunkel und kalt. Und auch der Denkmalschutz meldete sich zu Wort und erkannte eine Beeinträchtigung des Blicks auf eine denkmalgeschützte Fassade. So bekam der Opladener Unterstand mit seinen drei Sitzplätzen den entfernteren Standort in Spurtdistanz zum Einstieg.

Der Einstiegspunkt weiter vorn – mit dem falsch geschriebenen Straßennamen.

Einige Monate, Ortsbesichtigungen und Behördentermine später wurde das Thema jetzt in der Bezirksvertretung neu aufgetischt. Denn als nutzerfreundlicher Kompromiss und zur Beruhigung der erregten Debatte soll die Haltestelle nun ein zweites Häuschen am ursprünglich geplanten Standort erhalten, eine Leichtbau-Variante als Unterstand, ohne Seitenwände, ohne Sitze, dafür nah am Einstiegspunkt in die Buslinie. Man brauche aber auch Sitzplätze an einer Haltestelle, deswegen sollte das bestehende Wartehäuschen bestehen bleiben, sagte Michael Molitor für die Stadtverwaltung. Das wegzunehmen, gäbe nur weiteren Ärger. Was die Stadtteilpolitiker als guten Kompromiss empfanden. Dass die Gerhart-Hauptmann-Straße auf dem Schild auch noch korrekt (mit t statt d) geschrieben wird, ist nicht versprochen worden.