Matchbox-Theater„Die Laiens“starten mit neuem Stück aus Corona-Pause

„Die Laiens“ stehen mit ihrer Aufführung von „Der Fall Megan Roberts“ endlich wieder auf der Bühne des Hitdorfer Matchbox-Theaters.
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Leverkusen – Monika Noltensmeier spricht von „verkrampft“ – und meint damit die aktuelle Situation, in der sie sich als Theaterleiterin mit ihrer Schauspieltruppe „Die Laiens“ aufgrund der Corona-Krise befindet. „Es ist nichts sicher.“ Und irgendwie war alles verkorkst, als im Frühjahr der Lockdown kam, alles abgesagt wurde und an Agieren auf einer Bühne nicht zu denken war. „Wir hatten unser Stück seit dem Herbst geprobt und waren bereit. Wir wollten im April die Premiere feiern. Dann kam der Cut.“ Und jetzt: Ist es eben immer noch – wie gesagt – „verkrampft“. Mit Lichtblick allerdings: Nun wird immerhin gespielt. Am Freitag die Premiere. Am Sonntag eine weitere Vorstellung.
Klassischer Krimistoff
Und das bringt Noltensmeier wiederum zum Aufatmen. Denn ihr Dutzend Laienschauspieler hat viel zu viel Leidenschaft und Ehrgeiz in dieses neue Stück namens „Der Fall Megan Roberts“ gesteckt, um es einfach wieder so in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Die ein bisschen an Agatha Christies berühmten Kriminalroman „Mord im Orient-Express“ angelegte Geschichte kommt ohne richtiges Bühnenbild aus. Es geht düster und dunkel zu. Die Darsteller müssen allein durch ihr Spiel die Illusion jener Räume erzeugen, in denen sie sich als Figuren gerade bewegen – was dazu führt, dass jeder Mime extrem gefordert ist. Und dass die Handlung extrem, wenn man so will, im Fluss ist: Kein Dekorationswechsel. Kein richtiger Szenenwechsel. Es geht rasant zu. Ach ja: Und ein kleiner Seitenhieb auf Corona ist auch noch mit eingebaut: Die Handlung setzt zu Zeiten der spanischen Grippe an. Anfangs tragen auch die Mitglieder der Laiens auf der Bühne Masken.
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Apropos Masken: Diese können die Zuschauer im derzeit auf 30 Besucher begrenzten Matchboxtheater auch auf ihren Plätzen sitzend tragen. Müssen sie aber nicht zwingend. Das sei nur beim Einlass und beim Verlassen des Saales geboten, sagt Noltensmeier. „Wenngleich wir nichts dagegen haben, wenn die Leute ihren Mund- und Nasenschutz die ganze Zeit aufhaben.“ Wie auch immer: Die Abstandsregeln innerhalb des Zuschauerraumes seien gewahrt, betont Martina Vikanis vom Ensemble dieses urig-kleinen Hitdorfer Schauspielhauses, die sich genauso wie Noltensmeier froh zeigt, „dass es jetzt erst einmal wieder losgeht.“
Untätig waren die Laiens während und trotz der monatelangen Spielpause übrigens nicht. „Wir haben virtuell Szenen geprobt“, sagt die Leiterin. „Und wir haben einmal sogar im Internet eine Aufführung gehabt.“ Bei dieser spielten sich die Mimen die Szenen auf den Computermonitoren wie Bälle zu. „Zu Beginn hatten 63 Menschen eingeschaltet“, sagt Noltensmeier. „Und am Ende waren immer noch 61 dabei. Das ist top!“ Ebenso top wäre es nun natürlich, wenn auch die für September geplanten Veranstaltungen (11., 25., 27.September) stattfinden würden.
Für diese Vorstellungen gibt es auch noch Karten. Preis: Zehn Euro im Vorverkauf (siehe Internetseite). Zwölf Euro an der Abendkasse. „Es steht zwar noch nichts fest“, sagt Noltensmeier. Man müsse stets die aktuelle Corona-Entwicklung im Blick haben. „Aber hoffen wir mal das Beste.“