Leverkusen – Neil Simon hat es Monika Noltensmeier angetan. Die Theaterregisseurin gibt sich als Fan des amerikanischen Dramatikers und Drehbuchautors aus. Und nachdem im Vorjahr noch der Klassiker „Sommernachtstraum“ auf dem Plan stand, konnte sie dieses Mal ihrem Fan-Dasein frönen – und der von ihr geleiteten Theatertruppe „Laiens“ für deren Auftritte im Hitdorfer Matchboxtheater ein Simon-Stück aufs Auge drücken: „Gerüchte, Gerüchte“.

Die Folge: Auf der Bühne geht die Post ab. Slapstick, Stand-Up-Comedy, durchgeknallte Dialoge. Herrlicher Aberwitz. Es ist alles dabei. Weil es die Story hergibt – und die Darsteller. Es geht um eine Partygesellschaft der oberen Klasse in einer amerikanischen Stadt, der aus ungewissen Gründen die beiden Gastgeber abhanden gekommen sind. Er, der Gastgeber, schoss sich kurz vor dem Beginn der Feier selbst ins Ohr. Sie, dessen Ehefrau, ist einfach verschwunden. Und um dies zu verheimlichen, spielen die Gäste sich alle gegenseitig und untereinander und mitunter völlig hysterisch irgendein Theater im Theater vor. Dass irgendwann die Polizei auftaucht und unliebsame Fragen stellt, ist logisch und klar. Das gehört dazu. Und dass alles am Ende zwar in die Auflösung des Ohrenschuss- und Verschwinderätsels aber auch in noch heilloseres Chaos mündet, ist ebenso klar.

Verve und Leidenschaft

Die Mitglieder der Laiens jedenfalls legen nicht nur Verve und Leidenschaft sondern auch einen Heidenspaß beim Spiel an den Tag. Die Begeisterung, hier im schnuckeligsten Mimenhaus der Stadt über die Bühne rasen und wüten und Neil Simon huldigen zu können, ist in jeder Sekunde spürbar, sichtbar. Das Ensemble ist gar so begeistert, dass Noltensmeier zwei verschiedene Besetzungen ausrufen musste, um wirklich alle „Laiens“-Mitglieder unterbringen zu können. Kein Wunder: „In diesem Stück hat jede einzelne Figur die Gelegenheit, sich zu entfalten.“ Bei einem „Sommernachtstraum“ gehe der ein oder andere Protagonist ob der Opulenz der Dramaturgie schon mal unter. Bei Neil Simon hingegen nicht. Der hat es einfach drauf.

„Gerüchte, Gerüchte“ feiert am Samstag, 4. Mai, um 20 Uhr Premiere im Matchboxtheater. Weitere Termine: 5.5, (11 und 16 Uhr), 7.5 und 10.5. (jeweils 20 Uhr). Es gibt stets Restkarten an der Abendkasse.