Naturschutz in LeverkusenErmittlungen gegen Landwirt wegen Baumfällung

Ladnwirt Johannes Krämer
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- Ein Landwirt hat im Landschaftsschutzgebiet in Neuenhaus mehrere Weiden gefällt.
- Das war nicht legal, wie eine Stadtsprecherin auf Nachfrage mitteilte.
Leverkusen – So kann's gehen: In einem Teil von Neuenhaus pflanzen Naturschützer eine Hecke für die Vögelwelt – fast gleichzeitig fällt am unteren Ende des Dorfs im Landschaftsschutzgebiet eine alte Baumhecke.
Dort sägte der Landwirt Johannes Krämer auf seinem Grundstück eine Menge Weiden um, die gleich neben der Neuenhausgasse in der feuchten Erde standen. Direkt an der Straße fällte er eine Eiche. Das war nicht legal, wie eine Stadtsprecherin auf Nachfrage mitteilte. Die untere Landschaftsbehörde der Leverkusener Stadtverwaltung ermittele den Fall.
Von Insekten durchlöchert
Der Besitzer habe sich über das Landschaftsgesetz hinweggesetzt und gleich gegen zwei Regeln verstoßen: Erstens sei es wegen der Vogelbrut verboten, im Frühjahr nach dem 1. März noch Bäume zu fällen, sagte die Sprecherin. Zweitens sei ein solcher Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet immer mit den Behörden abzustimmen, ansonsten müsse man das ahnden. Je nach Schwere des Vergehens sind laut Landschaftsgesetz Geldbußen bis zu 15 000 Euro möglich.
Landwirt Krämer machte nicht gerade einen schuldbewussten Eindruck, als er an der Neuenhausgasse unterhalb des Faßbacher Hofs aus seinem Lieferwagen ausstieg: Es seien ihm immer wieder Weiden auf sein Feld gefallen, deshalb habe er die Bäume auf Stockhöhe abgeschnitten. „Die treiben dann wieder aus“, sagte Krämer. Tatsächlich war einer der Weidenstämme von Insekten durchlöchert; fehlende Standsicherheit ist für die Verwaltung stets Anlass für eilige Baumfällungen. Dass am Wegesrand eine gesunde Eiche und eine große Esche fielen, begründete der Landwirt damit, dass die großen Lastwagen und Landmaschinen schlecht daran vorbeigekommen seien. Johannes Krämer gab sich vor Ort kampfbereit: „Ich werde gegen alles vorgehen, das hier wird ein Präzedenzfall.“