Aktion „Meine Leidenschaft“Gabi Foerster aus Stiefelhagen hat einen Faible für Knöpfe

Copyright: Dierke
Stiefelhagen – n unserem Sommerwettbewerb „Meine Leidenschaft“ stellen wir gemeinsam mit der Volksbank Oberberg Menschen mit einem besonderen Faible vor. In dieser Folge sind es Knöpfe, die ein Herz höher schlagen lassen.
Knöpfe über Knöpfe, wohin das Auge auch blickt. Gabi Foerster hat es sich in ihrer alten Scheune in Engelskirchen-Stiefelhagen gemütlich gemacht. Draußen dominieren braune Bretter, drinnen ist es kunterbunt, vor allem wegen der Knöpfe. Sie liegen in Gläsern, Schachteln und kleinen Tütchen, in allen Größen und allen Farben, aus Plastik, Metall und auch Holz – zu Tausenden.

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Foersters Leidenschaft für Knöpfe begann vor gut neun Jahren, als ihre erste Enkelin zur Welt kam. Die heute 53-Jährige gab der kleinen Anna Mae den Kosenamen Knöpfchen. Zwei weitere Enkeltöchter folgten: Die sechsjährige Lenina nennt Foerster Zwirnchen, die dreijährige Fiene Fingerhut. Sie selbst ist Omi Knöpfchen.
Knöpfe, Zwirn und Fingerhut haben in ihrer Familie Tradition, ihre Mutter war Damenschneiderin. Gabi Foerster leitet den Sozialen Dienst in einem Engelskirchener Seniorenheim, das Arbeiten mit Textilien und allem was dazugehört, ist aber ihr Ausgleich.
Mit Knöpfen wird alles verfeinert, was den Körper schmückt: Hemden und Blusen, Hüte, Schuhe – aber auch reichlich zugeknöpfte Armbänder. „Die Knöpfe sind mittlerweile mein Markenzeichen“, sagt Foerster. Viele Knöpfe bezieht Foerster über ihre Tochter, die bei Osnabrück einen Stoffladen hat. Doch sie geht auch gezielt auf Knopfjagd, etwa bei der Creativa-Messe in Dortmund. Auch aus dem italienischen Bozen hat sie schon einige interessante Stücke mitgebracht.

In ihrer Scheune lebt Gabi Foerster ihre Knopf-Leidenschaft aus. Sie verziert Hüte, Hemden und sogar Schuhe mit den bunten Accessoires.
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Knöpfe haben eine lange Geschichte, weiß Foerster: „Die ersten entstanden vor 5000 Jahren aus Stein. Im Mittelalter tauchten die ersten Metallknöpfe auf. Die wurden auch als Zahlungsmittel verwendet.“ Wo die vielen vielen Knöpfe heutzutage hergestellt werden, will Foerster noch herausfinden. Viel wichtiger ist für sie, dass die Knöpfe da sind – als haptisches, optisches und akustisches Erlebnis. „Es ist so ein tolles Gefühl, in ein Glas mit ganz vielen Knöpfen zu fassen. Sie fühlen sich gut an.“

In Gläsern, Schachteln und Tüten lagert Gabi Foerster Tausende von Knöpfen – sie kann gar nicht genug haben.
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Je bunter ein Knopf, desto lieber ist er Foerster. Schwarze Knöpfe mag sie dagegen nicht so sehr. Zum Verzieren von Kerzengläsern eignet sich ein farbenfrohes Knopfmeer halt besser, genauso verhält es sich beim Malen mit Knöpfen. Das macht Foerster auch bei ihrer Arbeit mit Senioren: „Die mögen es ebenso gerne wie ich, sich mit Knöpfen zu beschäftigen. Das ist ein wunderbares Material und vielseitig einsetzbar.“ Als nächstes Projekt steht an, einen alten Lampenschirm mit Knöpfen zu verzieren. Genug Material hat sie ja. Und falls die Knöpfe doch mal knapp werden sollten, kann Foerster auf ihre Senioren zählen. Viele haben Foerster schon ihren persönlichen Knopffundus überlassen.
Nach Feierabend lässt Foerster dann in ihrer Kreativ-Scheune die Seele am Knopf baumeln. Wer durch Stiefelhagen wandert und etwas Glück hat, trifft Foerster in ihrer Scheune an und darf ihr über die Schulter gucken. Foerster erzählt gerne von ihrer Leidenschaft. Denn eines ist sie ganz und gar nicht – zugeknöpft.