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Corona in EngelskirchenZweite Bewohnerin von Haus Hohenfels gestorben

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Seniorenheim_Engelskirchen

Nach zwölf bestätigten Corona-Infektionen im Oktober ist jetzt eine zweite Bewohnerin von Haus Hohenfels gestorben.

Oberberg/Engelskirchen – Dass der Kreis gestern vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 vermelden musste, zeigt nicht nur, dass sich die Krise um das Coronavirus immer mehr zuspitzt. Dass unter den Toten, deren Gesamtzahl sich seit Beginn der Pandemie in Oberberg damit auf 25 erhöht hat, erneut eine Bewohnerin des Engelskirchener Pflegeheims Haus Hohenfels ist, zeigt zudem, wie anfällig solche besonders sensiblen Einrichtungen trotz aller Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen sind.

Bereits am 23. Oktober hatte der Kreis den Tod einer Bewohnerin von Haus Hohenfels melden müssen. Damals war eine 87-jährige Frau, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden war, im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Eine Woche zuvor war eine erste Infektion in den Reihen der Belegschaft bekanntgemacht worden.

Verbot von Neuaufnahmen und Neueinstellungen

Das Heim erhielt daraufhin Auflagen, die sich aber im Wesentlichen auf die Bewohner bezogen. Jene, die als ansteckungsverdächtig galten, sollten vom restlichen Betrieb abgesondert werden. Gleichzeitig verhängte der Kreis ein Verbot von Neuaufnahmen und Neueinstellungen beim Personal. Eine Woche später hatte sich das Virus trotzdem ausgebreitet. Am 23. Oktober meldete der Kreis insgesamt sieben Bewohner und fünf Beschäftigte von Haus Hohenfels als positiv getestet. Eine davon war offenbar die jetzt verstorbene 70-jährige Bewohnerin.

Die fünf Mitarbeiter galten ab da offiziell als Kranke, alle ihre Kollegen waren wegen des engen Kontakts zu den Infizierten im Haus Kontaktpersonen ersten Grades. Die Belegschaft, so ordnete der Kreis an, hatte sich sofort in häusliche Quarantäne zu begeben, durfte aber nach Vorlage eines negativem Corona-Test zur Arbeit gehen.

Nutzung von Bus und Bahn war untersagt

Öfter als zweimal pro Tag durften sie den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte nicht zurückgelegen, das Nutzen von Bussen oder Bahn war untersagt. Ab dann mussten auch die Mitarbeiter zweimal täglich ihre Temperatur messen und Corona-typische Symptome dem Gesundheitsamt melden.

Haus Hohenfels ist eine psychiatrische Pflegeeinrichtung für Erwachsene, mit 54 Plätzen verteilt auf drei Wohnbereiche. Betrieben wird das Haus von der DESA Pflegeeinrichtungen GmbH, die auch das Haus „Zur schönen Aussicht“ oberhalb von Eckenhagen betreibt, eine ebenfalls psychiatrische Pflegeeinrichtung für Erwachsene (60 Plätze). Dort war gestern für eine Stellungnahme niemand zu erreichen.

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Eine weitere Verschärfung der Auflagen in der Einrichtung hat der Kreis bislang nicht vor. Die Verfügung vom 23. Oktober sei die Reaktion auf die Erkrankung der 70-Jährigen gewesen, hieß es gestern.

Nach einer gestern vom Land veröffentlichen Verordnung soll ab dem 9. November der Einsatz von Antigen-Schnelltests deutlich ausgeweitet werden. Altenheime müssen dem Gesundheitsamt dafür spezielle Testkonzepte vorlegen.